Konstantin Wecker & Band in Wolfhagen

Konstantin Wecker & Band in Wolfhagen

DSC_800240 Jahre Wecker Wahnsinn
Vier Jahrzehnte steht Konstantin Wecker nun schon auf der Bühne! In Wolfhagen blickte der Liedermacher mit seinen langjährigen Fans auf diese bewegte Zeit zurück. „40 Jahre Wahnsinn“ heißt die Jubiläumstour – und das durften die Wegbegleiter des Münchners bei diesem Konzert auch erwarten.
„40 Jahre auf der Bühne zu stehen ist Wahnsinn. Für mich der schönste Wahnsinn, den man sich vorstellen kann“, sagt Wecker zum doch etwas ungewöhnlichen Motto seiner Tour. Klassiker wie „Genug ist nicht genug“, „Sage nein“, „Absurdistan“ oder „Wenn der Sommer nicht mehr weit ist“ stehen für das Liedgut des energiegeladenen, charismatischen Wecker.

Klar, der Look ist gesetzter im Vergleich zu dem damaligen, keine Provokation mit Äußerlichkeiten mehr. Aber die Energie des 67-Jährigen ist frisch und mitreißend, allein schon, wenn er mit „Willy“ ins Konzert einsteigt, diesem Lied-Epos, in das er den ganzen 68er-Spirit reinpackt und den tödlich auf- und zutretenden Rechtsradikalismus anprangert. Das erste Lied vom Willi ist einleitend und zusammenfassend zugleich:
„Mei Willy – schon 40 Jahre ist es her, dass dich der Neonazi daschlagn hat … nur jetzt ist wieder so viel los bei uns, dass ich dich schon wieder in deiner ewigen Ruhe stören möchte“DSC_8022

Den Aufruf zum Engagement, zum „Empört euch!“ könnte man wie diese gesamte Wecker-Rückschau auf „40 Jahre Wahnsinn“ angestaubt finden. Aber wer so entschlossen wie Wecker seine Klassiker mit wieselflinken Fingern in die Tasten haut, seine Stimme zeitresistent stark und stets bereit, trotz einer Erkältung, der entwickelt eine Überzeugungskraft, dass man gar mit dem ganzen Zelt einstimmt, wenn Wecker „Die Gedanken sind frei“ singt.
40 Jahre hat Konstantin Wecker das Leben und die Liebe besungen, gekämpft und zur Revolte aufgerufen.
40 Jahre hat er Lieder geschrieben, sein Publikum damit begleitet und ihm Mut gemacht.
Nicht dass er damit aufhören möchte – im Gegenteil – aber er will dem etwas hinzufügen, will diesen langen gemeinsamen Weg mit seinem Publikum feiern.
Musikalisch betrachtet ist dies nicht nur eine Rückschau auf die Wurzeln, eher eine Wanderung quer durch das Werk, das Zelebrieren der schönsten Melodien, der kraftvollsten Aufrufe, der vertrauten Lieder .Begleitet wurde Wecker von Fanny Kammerlander (Cello), Wolfgang Gleixner und Jo Barnickel, die sich als Multiinstrumentalisten erwiesen.
Einige Zugaben , ein begeistertes Publikum im ausverkauften Kulturzelt.

© M. Kittner

M.Kittner

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