Eröffnung der Bad Hersfelder Festspiele

Eröffnung der Bad Hersfelder Festspiele

Volker Lechtenbrink überzeugt als König Lear

Die Tragödie von William Shakespear in der Fassung von Volker Lechtenbrink feierte am Freitag (15.05.12) Premiere bei den 62.Bad Hersfelder Festspielen.

Begeisterung bei den rund 1500 Zuschauern.

Der 67-jährige Lechtenbrink zeigte eine enorme Bühnenpräsenz.Er schien den fortschreitenden Wahnsinn des König Lear zu „erleben“! Sehr beeindruckend!!

Auch Bernd KuschmannGraf von Gloucester),Julian Weigend (Edgar) und Annika Martens ( Narr) hinterließen starke Eindrücke und ernteten zum Teil Szenenapplaus.

 

König Lear möchte, um Erbstreit vorzubeugen, sein Reich an seine Töchter und deren Ehemänner übergeben, solange er noch im Vollbesitz seiner Kräfte ist.  Selbstgefällig fragt er seine drei Töchter, welche ihn am meisten liebe und macht die Verteilung des Erbes von deren Antwort abhängig.  Goneril, die älteste Tochter und Gattin des Herzogs von Albany  und Regan, die zweite Tochter, mit dem Herzog von Cornwall verheiratet, geben schmeichlerische Antworten, die Lear gefallen.

Cordelia, die jüngste Tochter, die  ihren Vater selbstlos und aufrichtig liebt, antwortet ehrlich und ohne Übertreibung. Verärgert teilt Lear ihr Erbe unter die älteren Töchter auf. Cordelia erhält nichts und wird verstoßen.  Sie muss mit ihrem Mann, dem König von Frankreich, das Reich verlassen.  Auch der Graf von Kent, der treue Berater Lears, muss gehen, weil er es wagt, das Verhalten des Königs gegenüber Cordelia zu kritisieren. Er kehrt jedoch mit verändertem Aussehen und unter falschem Namen zu Lear zurück und dient ihm, ohne ihm seine Identität zu offenbaren.

Bald muss der König, der eigentlich bei seinen beiden älteren Töchtern alt werden möchte, erkennen, dass er sich getäuscht hat. Beide verweigern ihm schon nach kurzer Zeit Fürsorge und Respekt.

Edmund, unehelicher Sohn des Grafen von Gloucester, hat sich inzwischen mit Goneril und Regan verbündet und verfolgt skrupellos seine eigen Ziele. Er intrigiert gegen seinen Halbbruder Edgar, den legitimen Sohn des Grafen. Edgar, ein Mann, dessen Charakter als besonders edel beschrieben wird, flieht und nimmt den Namen Tom of Bedlam an.

Begleitet von seinem Narren und von Kent, zieht auch Lear hinaus in die Heide. Dort gerät er in ein Unwetter und in der Begegnung mit dem fast nackten Edgar, der sich hinter der Maske des wahnsinnigen Tom verbirgt, erkennt Lear sich selbst und fällt in einen Heilschlaf.

Gloucester durchschaut inzwischen die Intrigen. Sein Versuch, König Lear zu helfen, wird jedoch von seinem Sohn Edmund an Goneril, Regan und Cornwall verraten. Cornwall blendet daraufhin Gloucester. Er hat wie der alte König zu spät erkannt, dass er sich in seinen Kindern getäuscht hat. In der Heide trifft er auf seinen Sohn Edgar, der ihm seine wahre Identität nicht verrät. Er soll Gloucester nach  Dover führen, wo er sich von einer Klippe stürzen will. Edgar vereitelt den Selbstmordversuch. Gloucester überlebt auch das Attentat des von Regan angestifteten Dieners Oswald, der von Edgar erschlagen wird.

Cordelia erfährt vom Schicksal ihres Vaters und kehrt mit einer Armee zurück, um ihn zu retten. Sie erweckt  ihn aus dem Heilschlaf und verzeiht ihm in einer anrührenden Szene.

Der Schlussakt zeigt, wie Lears Erben durch grenzenlosen Egoismus das Land in den Bürgerkrieg führen und die Krone verspielen. Einzig Edgar überlebt das Gemetzel und ihm fällt die Aufgabe zu, „das versehrte Land zu heilen.“

Weitere infos und Kartenservice unter Bad-hersfelder-festspiele

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M.Kittner

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