MT in Berlin nach tadelloser erster Halbzeit noch abgefangen
10.12.2017
Nahezu alles, was ein Top-Spiel bieten muss, hat das Aufeinandertreffen des Zweitplazierten Füchse Berlin und der mit drei Punkten Abstand folgenden MT Melsungen gezeigt. Die Nordhessen gaben am Sonntagmittag vor 8.885 Zuschauern in der fast ausverkauften Berliner Max-Schmeling-Halle knapp 50 Minuten lang den Ton an, ehe die Hauptstädter durch die Disqualifikation ihres Regisseurs Petar Nenadic förmlich wachgerüttelt wurden und in einem starken Schlussspurt das Spiel zu ihren Gunsten umbogen. Beste Torschützen beim 32:29 (15:17) waren für die MT Tobias Reichmann mit 10 Treffern, davon 4 von der Siebenmeterlinie, und für die Gastgeber Paul Drux, 8 Tore.
Stimmen zum Spiel:
Michael Roth: Es war ein echtes Top-Spiel, in dem wir in der zweiten Halbzeit leider nicht mehr ganz an unsere Leistung aus der ersten Hälfte heranreichen konnten. Die erste Halbzeit haben wir unsere bislang beste Saisonleistung gebracht. Besser geht es für uns nicht. Und wir waren eigentlich auch bis etwa zur 50. Minute die bessere Mannschaft. Aber die Rote Karte gegen Nenadic hat die Füchse und auch das Publikum wachgerüttelt. Ich bin fast geneigt zu sagen, dass wir ohne diese Entscheidung gewonnen hätten. So aber ist das passiert, was eben passieren kann: Es kommt Hektik auf, wir lassen uns zum Teil davon beeindrucken uns unterlaufen technische Fehle, wir vergeben einige frei Bälle, die Torhüterleistung ist nicht mehr so wie in der ersten Halbzeit. Und wenn das alles auch nur innerhalb weniger Minuten passiert, reicht es aus, um aus dem Gleichgewicht zu kommen. Will man in Berlin gewinnen, muss man die Leistung eben über die vollen 60 Minuten zeigen. Hinterher habe ich mich gefragt, ob ein Wechsel im Tor und auf Halbrechts nochmal sinnvoll gewesen wäre, aber die Antwort kann man ja nur hypothetisch geben. Abgesehen vom Ergebnis bin ich unterm Strich sehr zufrieden mit unserer Mannschaft. Dieses Spiel war ein weiterer Schritt in die Richtung, in die wir hinwollen.
Velimir Petkovic hat sich beim SKY-Interview zweimal die Szene zeigen lassen, die zur Rot/Blauen Karte für Nenadic geführt hat. Der Berliner Trainer sagte daraufhin, dass dies eine Fehlentscheidung war und eher Müller hätte bestraft werden müssen. “Wir haben in der ersten Halbzeit viel zu wenig Emotionen gezeigt, hinten wie vorne. Dazu kamen ungerechtfertigte Zeitstrafen. In der zweiten Hälfte haben wir es dann besser gemacht, haben vor allem Leidenschaft gezeigt. Die Hinausstellung von Nenadic war eine Initialzündung. Viele sagen, Berlin kann nur gewinnen, wenn Nenadic zehn Tore wirft und Heinevetter 20 Bälle hält. Heute haben wir gezeigt, dass das nicht so ist, dass wir nicht allein von diesen beiden Spielern abhängig sind, sondern uns als Mannschaft weiterentwickelt haben”.
Zuschauer: 8.885, Max-Schmeling-Halle Berlin
Die MT-Spiele bis zum Jahresende:
So., 17.12.17, 12:30 Uhr: MT Melsungen – FA Göppingen, Rothenbach-Halle Kassel
Do., 21.12.17, 18:30 Uhr: MT Melsungen – TVB 1898 Stuttgart, Rothenbach-Halle Kassel
Di., 26.12.17, 17:00 Uhr: VfL Gummersbach – MT Melsungen, Schwalbe Arena Gummersbach
© Info: MT-Pressedienst Fotos: M.Kittner