MT läuft auch im Hessen Derby der Form hinterher
Vier Tage nach der Niederlage in Balingen unterlagen die Nordhessen in eigener Halle vor ausverkauftem Haus im Hessenderby gegen die HSG Wetzlar mit 25:28 (11:12). In einer Partie, die arm war an spielerischen Höhepunkten und von knappen, wechselnden Führungen lebte, ging der Sieg nicht unverdient an die Gäste. Neun Tore von Johannes Sellin genügten nicht für zwei Punkte, wohingegen die je siebenmal erfolgreichen Stefan Cavor und Kristian Björnsen mit ihrer Mannschaft jubeln durften.
Gleich der erste Gästeangriff endete beim aufmerksamen Marino Maric, der blitzschnell aus der kompakten 6:0-Deckung herauskam und das Leder stahl. Doch das blieb ebenso unbelohnt wie der nächste Block von Felix Danner. Denn sowohl Michael Müller als auch Michael Allendorf zielten vorn neben das von Benjamin Buric gehütete Tor. So dauerte es über vier Minuten bis zum ersten Gästetreffer durch Filip Mirkulovski und noch einmal eine mehr bis zum Ausgleich durch Johannes Sellin. Beiden Teams war die Nervosität deutlich anzumerken.
Wetzlar fand schneller ins Spiel. Was sich in einer zwei-Tore Führung auszahlte, die erst einmal hielt. Weil Melsungen allzu leichtfertig mit seinen Ballgewinnen in der Abwehr umging, entweder zu schnell abschloss oder gleich im Pass nach vorn unpräzise war .
Stimmen zum Spiel
Michael Roth: Glückwunsch an Wetzlar zum Sieg.. Ein verdienter Sieg, weil wir schon in der ersten Hälfte immer wieder in Rückstand geraten sind. In der zweiten Halbzeit konnten wir den Bock zwar in unsere Richtung umstoßen, haben es aber nicht geschafft das zu halten. Zwölf technische Fehler sind in so einem Spiel einfach zu viele. Man sieht, dass wir momentan nicht frei aufspielen können. Einige Spieler laufen ihrer Form hinterher. Dann passiert es eben, dass man solche Duelle verliert. Ich hatte vorher schon gesagt, dass es ein holpriger Weg für uns wird nach diesem enttäuschenden Saisonstart. Wir hoffen jetzt, uns über den EHF-Cup wieder aufzurappeln. Generell muss man sagen, dass die beste Form bei uns im Moment eindeutig unsere Fans haben.
Kai Wandschneider: Wir sind sehr glücklich, dass wir die Punkte in diesem Derby bei Melsungen gewinnen konnten. Wir haben über 60 Minuten in Benjamin Buric einen hervorragenden Torhüter gehabt und davor eine sehr gute Deckung. Was besonders toll war: als Melsungen in der zweiten Halbzeit zweimal in Führung gegangen ist, haben alle die Nerven bewahrt und wir haben unser Spiel unbeeindruckt weitergespielt. Wir haben nicht darüber nachgedacht, was nicht geklappt hat, sondern einfach weitergemacht. Mit Stefan Cavor haben wir einen Spieler bekommen, der einen unglaublichen Körper mitbringt und uns damit sehr weiterhilft. Schön war auch, dass wir heute trotz der Brisanz ein absolut faires Spiel gesehen haben.
Axel Geerken: Selbstbewusstsein muss man sich erarbeiten. Es hilft uns gar nichts, jetzt herumzurätseln. Die guten Leistungen müssen wieder kommen. Deshalb werden wir auch trotzdem ruhig bleiben und weiterarbeiten, damit wir solche Spiele in Zukunft auch wieder erfolgreich bestreiten können.
Zuschauer: 4.300 in der Rothenbach-Halle, Kassel (ausverkauft)
Die nächsten Spiele:
Sa., 19.11.2016, 19.00 Uhr: HC Zamet – MT Melsungen (EHF Cup Hinspiel), Centar Zamet
Sa., 26.11.2016, 19.30 Uhr: MT Melsungen – HC Zamet (EHF Cup Rückspiel), Rothenbach-Halle
Mi., 30.11.2016, 20.15 Uhr: MT Melsungen – THW Kiel
© Info: MT-Pressedienst Fotos: M.Kittner