Nach 41 Weltmeistertiteln zieht sich Dunkerbeck zurück

Nach 41 Weltmeistertiteln zieht sich Dunkerbeck zurück

DSC_7747kleinDer König dankt ab. Björn Dunkerbeck, mit 41 WM-Titeln der erfolgreichste Profisportler der Welt, erklärte am Freitag (26.09.14) seinen Rücktritt. Zu Beginn des Davidoff Cool Water Windsurf World Cups Sylt sagte der 45-Jährige auf einer Pressekonferenz: „Für mich ist jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen, um der World Tour Lebewohl zu sagen. Viele Menschen meinten, ich hätte schon als 30-Jähriger aufhören sollen. Jetzt mache ich das eben ein paar Jahre später mit einigen WM-Titeln mehr in der Tasche.“

Dunkerbeck wurde 1969 in Dänemark geboren, besitzt aber einen niederländischen Pass und lebt wechselweise auf Gran Canaria oder in der Schweiz. Das Windsurfen brachten ihm seine Eltern bei. „Ich habe schon als kleiner Junge oft auf dem Board gelegen, wenn sie auf dem Wasser trainiert haben“, erinnert sich „Dunki“ an seine ersten Windsurf-Erfahrungen. 1978 siedelte er mit seinen Eltern nach Gran Canaria um, wo sein Vater eine Surfschule eröffnete. Hier konnte sich Dunkerbeck-Junior bei idealen Bedingungen optimal entwickeln.DSC_7526klein

1985 tauchte er als 16-Jähriger erstmals beim Windsurf World Cup Sylt auf. „Ich bin im Waveriding Fünfter geworden und habe gegen die Insel-Legende Jürgen Hönscheid verloren“, erzählt Dunkerbeck. Aber das änderte sich bald, aus dem zunächst schlaksigen Jungen wurde ein gnadenloser Siegfahrer. 1987 gewann er seinen ersten World Cup in San Francisco und lehrte von da an seinen Konkurrenten das Fürchten.

Ein Jahr später wurde Björn Dunkerbeck zum ersten Mal Gesamtweltmeister und wiederholte diesen Triumph elfmal hintereinander. Von 1986 bis 2012 stand er bei einer Weltmeisterschaft immer auf dem Treppchen und war bei 208 World Cup Teilnahmen 163 Mal erfolgreich. Das entspricht der unglaublichen Siegesquote von 78 Prozent. Dazu kommen 37 zweite und 27 dritte Plätze, „ich glaube, meine Gegner haben mich damals nicht so gemocht“, so „Dunki“ schmunzelnd.DSC_7537klein

Beim größten Windsurf-Event der Welt auf Sylt lieferte er sich ein Jahrzehnt lang packende Duelle mit der damaligen Nummer eins, Surf-Ikone Robby Naish. „Robby war zunächst mein Idol, dann mein Konkurrent. Als 17-Jähriger habe ich ihn das erste Mal geschlagen, das fand er gar nicht so lustig. Wir sind aber gute Freunde und wohnen auf Sylt gemeinsam im Hotel Miramar.“ 1996 gewann Dunkerbeck in Westerland zum fünften Mal und stellte damit den bisherigen Rekord von Robby Naish ein. „Das war einer meiner schönsten Siege“, erzählt der 45-Jährige.

Auch mit der deutschen Windsurf-Legende Bernd Flessner, der seine Karriere im vergangenen Jahr auf Sylt ebenfalls beendete, ist der 41-mailige Weltmeister gut befreundet. „Wir sind gleich alt und haben gemeinsam so viel auf der World Tour erlebt – das verbindet natürlich. Wenn wir uns treffen, geht uns der Gesprächsstoff nie aus.“  

Nun ist der Davidoff Cool Water Windsurf World Cup Sylt, bei dem Dunkerbeck mit elf Erfolgen ebenfalls Rekordsieger ist, auch sein letzter Wettkampf in Westerland. „Ich hoffe auf viel Wind. Je stärker er ist, desto stärker bin ich. Und bei meinem letzten Auftritt hier will ich den Leuten eine gute Show bieten“, verspricht der 45-Jährige, der sich auch bei seinem persönlichen Windsurf-Finale, wie in den 30 World Cup Jahren zuvor, als echter Profi erweist. DSC_7504klein

So fällt auch sein Fazit, trotz der unvergleichlichen Karriere, eher nüchtern aus. „Im Nachhinein ist man immer schlauer. Ich habe natürlich Fehler gemacht, man fällt eben auch mal ins Wasser. Es war insgesamt eine tolle Zeit und ich stehe zu allem, was ich gemacht habe.“

Dem Windsurfen bleibt Björn Dunkerbeck auch weiterhin treu und „wird nicht auf dem Sofa liegen und mit der Fernbedienung spielen.“ In seiner Surfschule auf Gran Canaria werden zwischen 40 und 60 Kids unterrichtet, „es geht dabei nicht nur um das Surfen, sondern auch darum, wie man mit dem Meer umgeht“, verrät der vierfache Familienvater, der seine „Spielweise“ schon immer mit Respekt behandelt hat.

Außerdem will er auf dem Wasser die Schallmauer von 100 Kilometern pro Stunde knacken, bei drei Long Distance Rennen in Australien, St. Barth und Le Defi starten und seine Dunkerbeck Speed Challenge ausbauen. „Bei dieser Veranstaltung sind schon drei Generationen von Dunkerbecks gestartet. Mein 10-jähriger Sohn schaffte 40, mein 70 jähriger Vater 63 und ich 77 km/h.“

 Text : 9pm-media / M.Kittner   Fotos: M.Kittner

M.Kittner

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