Nach Pavlovic-Verletzung muss geschockte MT den Pokaltraum begraben
Nach Pavlovic-Verletzung muss geschockte MT den Pokaltraum begraben
28.11.2018
Die MT Melsungen muss ihren Traum von der vierten Teilnahme am Final Four im DHB-Pokal begraben. Mit 19:31 (8:19) unterlagen die Nordhessen beim THW Kiel, der damit seinen 16. Einzug ins Endturnier perfekt machte. Weit schwerer als die Niederlage wog jedoch der Ausfall von Domagoj Pavlovic, für den das Spiel bereits nach 30 Sekunden beendet war. Der Kroate zog sich, so die spätere Diagnose im Krankenhaus, eine Aussenknöchelfraktur zu. Durch die Behandlung zunächst auf dem Spielfeld konnte das Match erst nach knapp 30 Minuten wieder fortgesetzt werden. Sportlich erfolgreichster MT-Spieler war Tobias Reichmann mit fünf Treffern, für Kiel traf Niclas Ekberg sieben Mal.
Anders als noch zuletzt gegen Erlangen setzte Heiko Grimm von Beginn an auf Linkshänder Simon Birkefeldt im rechten Rückraum, Lasse Mikkelsen begann in der Mitte. Für Domagoj Pavlovic war der like Rückraum vorgesehen, doch für ihn war die Begegnung nach 31 Sekunden bereits beendet. Nach einem normalen Zweikampf mit Domagoj Duvnjak ging der Melsunger zu Boden. Die Reaktionen auf dem Feld ließen vom ersten Moment an Schlimmes befürchten, Duvnjak winkte sofort das medizinische Personal heran und schlug die Hände vors Gesicht. Über 20 Minuten wurde Pavlovic auf dem Feld intensivmedizinisch behandelt und versorgt, eine erste Diagnose lautete auf Wadenbeinbruch. Die wurde später im Uniklinikum auf Aussenknöchelfraktur korrigiert.
Ein Horrorstart für die MT also, bei der nach über 20 Minuten Behandlungsunterbrechung und fünf Minuten neuer Aufwärmphase dann Finn Lemke den linken Rückraum besetzte. Der fischte sich in der Abwehr auch sofort den Ball heraus, nachdem Simon Birkefeldt Melsungens erste Wurfchance vergeben hatte, Tobias Reichmann nutzte den zweiten Angriff zum ersten Tor und der Führung. Die allerdings recht schnell Geschichte war. Die Nordhessen blieben fahrig, Kiel eiskalt.:
Stimmen zum Spiel
Heiko Grimm: Glückwunsch an Kiel zum verdienten Sieg. Es ist für mich eine komische Situation hier zu sitzen, weil das Ergebnis nur noch zweitrangig ist nach der schweren Verletzung von Domagoj Pavlovic. Nachdem wir uns in den letzten Tagen und Wochen so zusammengerauft haben tut es mir für die Mannschaft jetzt sehr leid, noch mehr natürlich für den Spieler. Es war schwierig, danach noch zu spielen und auch kaum noch relevant, ob wir weiterkommen oder nicht. Jetzt müssen wir uns schütteln, eine Nacht darüber schlafen und Lösungen finden. Die werden wir finden, da bin ich mir sicher. Heute aber waren wir chancenlos.
Alfred Gislason: Es war ein eigenartiges Spiel. Es tut uns leid, was Melsungen passiert ist. Es ist ihr vierter Ausfall eines wichtigen Spielers. Natürlich freue ich mich, nach Hamburg zu kommen. Aber es überwiegt heute das Mitleid. Zum Spiel ist zu sagen, dass unsere Torhüter klasse gehalten haben und wir gut in die Gegenstöße gekommen sind. Richtige Freude kommt allerdings nicht auf.
Viktor Szilagyi: Wir haben uns auf dieses Spiel so gefreut, und dann dieser katastrophale Beginn. Kompliment an unsere mannschaft, die die ersten 20 Minuten trotzdem seriös gestaltet hat, weil wir natürlich das Ziel hatten, nach Hamburg zu kommen. Zum Spiel selbst möchte ich auch gar nichts mehr sagen, sondern nur Pavlovic und der MT alles Gute wünschen.
Das nächste Spiel:
DO, 29.11.18, 19:00 Uhr, TVB 1898 Stuttgart – MT Melsungen, SCHARRena Stuttgart
Info: MT-Pressedienst Foto: M.Kittner