Junge Fledermäuse in Not

Junge Fledermäuse in Not
Junge Zwergfledermaus Mehlwurm Foto © NABU-Hans-Schwarting
Junge  Zwergfledermaus Mehlwurm Foto © NABU-Hans-Schwarting
Junge Zwergfledermaus Mehlwurm Foto © NABU-Hans-Schwarting

NABU-Hotline für Fledermaus-Findelkinder

Wetzlar – Mit der Geburt der Jungen beginnt für Fledermaus-Mütter in ihren Sommer-Quartieren, den „Wochenstuben“, eine aufregende Zeit. Bis zur Selbständigkeit der Jungtiere Ende August müssen sich die Fledermausmütter nun intensiv um ihren Nachwuchs kümmern. Dabei kommt es immer wieder vor, dass einzelne Jungtiere zu vorwitzig sind und aus dem Quartier purzeln, verwaisen, abstürzen oder geschwächt am Boden liegen. Fledermausmütter sind sehr fürsorglich und suchen nach ihren Jungen, um sie wieder aufzunehmen. Damit dies gelingen kann ist jedoch oftmals die Hilfe des Menschen nötig „Ohne die Hilfe der Menschen können solche Fledermaus-Findlinge nicht überleben“, erklärt Petra Gatz, Fledermausexpertin des NABU Hessen. Wer einen Fledermaus-Findling aufliest, kann sich an die NABU-Fledermaushotline wenden. Unter der Telefonnummer 030-284 984 5000 werden alle Fragen rund um Fledermäuse beantwortet und wenn erforderlich, regionale Ansprechpartner und Experten der NABU-Landesarbeitsgruppe Fledermausschutz vermittelt.

Am häufigsten treffen Menschen auf Zwergfledermäuse, die ihre Sommerquartiere überwiegend an Gebäuden eingerichtet haben. Eine erwachsene Zwergfledermaus wiegt etwa fünf Gramm und ist gerade einmal daumengroß. Neugeborene Zwergfledermäuse sind in etwa so groß wie ein Gummibärchen. „Fledermäuse sind für den Menschen völlig ungefährlich. Als flinke Nachtjäger stehen ausschließlich Insekten und Spinnentiere auf ihrem Speiseplan“, so Gatz. Wer einem Fledermaus-Findling helfen wolle, sollte sich auf „Erste-Hilfe-Maßnahmen“ beschränken und die weitere Betreuung fachkundigen Fledermaus-Fachleuten in die Hand geben. Die Aufzucht von Fledermausbabys ist sehr schwierig.

Als „Erste-Hilfe-Maßnahmen“ für Fledermaus-Findlinge empfiehlt Gatz, die Tiere möglichst mit dünnen Handschuhen oder einem weichen Tuch vorsichtig aufzunehmen und in eine Schachtel mit Luftlöchern zu setzen. Die Luftlöcher sollten sehr klein und die Schachtel bis auf die Luftlöcher gut und dicht verschlossen sein, da Fledermäuse wahre Ausbruchskünstler sind. In die Schachtel sollte man ein weiches Tuch – z.B. Küchenrolle oder Geschirrtuch – als Versteckmöglichkeit und ein flaches Behältnis, mit etwas Wasser legen. Hierzu eigne sich ein Deckel von einem Marmeladenglas sehr gut. Anschließend sollte die Schachtel an einen, sicheren Ort gestellt werden, um eine Gefährdung durch andere Tiere zu vermeiden. Wenn es sich um ein Jungtier handelt, so benötigt dies einen warmen Platz, z.B. durch eine kleine Wärmflasche die in ein Tuch gewickelt ist.

Weitere Maßnahmen, so Gatz, sollten dann von fachkundigen Personen durchgeführt werden. Denn nun gehe es darum, zu beurteilen in welchem Zustand sich der Findling befinde, ob es ein Jungtier sei, das noch gesäugt werde, oder ob es eventuell Verletzungen aufweise. Anschließend müsse entschieden werden, wie der Fledermaus am besten zu helfen sei.

Qurlle: NABU (JH)

NHR

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