Oh Kassel-Calden – Beobachtungen des NHR-Reporters…

DSC_8326… bei der Landung von 175 Schutzbedürftigen aus Syrien.

Caldens Bürgermeister sprach von einem „ riesigen Image-Gewinn“.

So erlebte ich die Situation:

-Ankunft ca. eine Stunde vor der angekündigten Landung.

-Anmelden und akkreditieren.

-Sicherheitsweste überziehen, alles sehr gut geheizt.

-Langes Anstehen der Journalisten vor dem engen Personaleingang. Viele Kollegen mit schweren Kameras und Stativen behangen.

– Endlich: noch einmal einzeln in eine Liste eintragen.

-Warten.

– Sicherheitscheck: Weste aus, Jacken aus, Taschen leer, Gürtel und    Uhr  ab …. Durchleuchtet.

– „schnell schnell nehmen Sie erst mal ihre Sachen, sie können sich da drüben anziehen“. Hose festhalten, Klamotten und Kameras nehmen und Platz machen.

– Info: „warten sie hier, kurz bevor die Maschine landet, können sie an die Landebahn, um zu fotografieren.“

-Charterflug von Air Berlin landet. Securitymann (Flughafen oder Bundesamt ??) blockiert Ausgangstür, wartet auf ……. ??? ( Anweisung? Abflug? )

– Endlich, Tür öffnet sich, Menschen mit  Material eilen die Treppen herunter

– Flieger rollt näher

– Ausgewählte Familien steigen aus, werden von vielen „Gelbwesten“ begrüßt und zum Gebäude geleitet.

– Anweisung an die Presse: „Gehen sie jetzt rein ,sonst steigen die anderen Passagiere nicht aus!“

-Die Truppe macht sich auf den Weg zum Terminal.

– Security blockert Eingang, wartet auf …… ??

– Kalt im Schatten, endlich öffnet sich die Tür

– im Gebäude machen sich die Fotografen und Filmer bereit, die inzwischen aussteigenden Syrer für ihre Auftraggeber aufzunehmen.

– plötzlich Stress: „ Nicht fotografieren, keine Nahaufnahmen, rücksichtslose Pressemenschen! ….“ .Wohlgemerkt, Presse im Terminal , die Flüchtlinge sind in einiger Entfernung auf der Landebahn und winken freudig !!

– Der bundesweit und internationial arbeitende Pressefotograf der DPA ( ! ) wird sauer:

„ Warum haben Sie mich überhaupt eingeladen, dann schmeissen Sie mich doch raus!“

-Nochmal die Bitte der Verantwortlichen im Gebäude nur die ausgewählten Familien zu fotografieren. OK, die meisten halten sich daran.

– So macht man sich bei der Presse, die doch so wichtig ist für das Image unseres Flughafens in Nordhessen , keine Freunde!

– Alles ein wenig überorganisiert ! Wir müssen noch üben!

Ich bin dennoch zuversichtlich, dass Kassel Calden bald ein Erfolg wird!

Den angekommen Flüchtlingen war das alles total egal!

Diese Menschen haben andere Probleme! Sie müssen in einem neuen Leben zurechtkommen.

 

M.Kittner

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