Die Deutsche Märchenstraße feiert Abschluss des Sagenjubiläums

Aschenputtel, Rotkäppchen, Schneewittchen und viele andere Märchen, die die Brüder Grimm vor mehr als 200 Jahren aufgeschrieben haben, sind in aller Welt bekannt. Die persönlichen Handexemplare der Kinder- und Hausmärchen von Jacob und Wilhelm Grimm zählen seit 2005 zum UNESCO-Weltdokumentenerbe. Sie sind in der GRIMMWELT Kassel ausgestellt.

Doch die Grimms haben nicht nur Märchen gesammelt; sie waren auch Germanisten und Juristen, haben sich politisch engagiert und unter dem Titel „Deutsche Sagen“ in den Jahren 1816 und 1818 585 weitere Geschichten des „Volkes“ veröffentlicht.

Unter dem Motto „Sagenhaft. 200 Jahre Deutsche Sagen der Brüder Grimm“ wird dieses Jubiläum seit zwei Jahren gewürdigt und gefeiert. Eine der bekanntesten Sagengestalten, der Rattenfänger von Hameln, hat bereits im Juni 2016 den zweijährigen Reigen großer und kleiner Veranstaltungen eröffnet. Einige Zeit nach dem funkelnd-feierlichen Auftakt in Hameln ist der Rattenfänger zum Meißner gewandert, um in Bad Sooden-Allendorf den „sagenhaften Staffelstab“ an Frau Holle weiter zu geben. Denn allein dort, im Geo-Naturpark-Frau-Holle-Land wurden 2017 mehr als fünfzig Veranstaltungen zum Sagenjubiläum angeboten. Dort und in einigen anderen Orten hat die Brüder Grimm-Gesellschaft mit Vorträgen und einer eigens konzipierten Ausstellung zum Programm beigetragen. In Niedenstein, Schieder-Schwalenberg und andernorts haben sich unterschiedliche Menschen und Gruppen durch das Jubiläum motivieren lassen, neue Zugänge in die Welt der örtlichen Sagen und Legenden zu schaffen. Um neue Zugänge zu vermeintlich vertrauten Sachverhalten ging es auch in der Sonderausstellung „HörenSAGEN“ in der GRIMMWELT Kassel.
Und dann gab und gibt es da noch die Eine, die einen Erzählfaden zwischen vielen Mitglieds- und Veranstaltungsorten gesponnen hat: Die Erzählerin Gudrun Rathke, die zwischen Frankfurt und dem Köterberg einige Bereiche der Deutschen Märchenstraße erwandert hat und auch beim großen Finale im Emmerauenpark mit ihrer Kiepe voller Geschichten dabei ist.

Nach der offiziellen Begrüßung durch den Lügder Bürgermeister Heinz Reker und den Vorsitzenden des Vereins Deutsche Märchenstraße, Landrat Uwe Schmidt, überreichen Frau Holle (Petra Jathe) und der Rattenfänger (Michael Boyer) Gudrun Rathke den „sagenhaften Staffelstab“. Denn, da zeigen sich alle Beteiligten überzeugt: „Das Sagenjubiläum selbst endet dieses Wochenende. Doch das Reisen, Erzählen und Zuhören, das Entdecken von Geschichte und Geschichten in Lügde, am Köterberg und entlang der ganzen Deutschen Märchenstraße wird und soll nie zu Ende gehen.“ „Im Gegenteil“ auch da sind sich Reker und Schmidt einig „durch das Sagenjubiläum und die Erzählwanderungen haben alle Beteiligten erst eine greifbare Idee davon bekommen, welche sagenhafte Schätze sich noch heben lassen, wenn man den Mut hat, gemeinsam neue Wege zu gehen.“

Dies werde auch durch das umfangreiche Bühnenprogramm zum Abschluss des Sagenjubiläums unter dem Motto „Mythos Lüge“ deutlich: Vom Blasorchester der Stadt Lügde über die Laienspielgruppe Polle bis zum Brüder-Grimm-Festival-Kassel, vom „Märchenkoch“ bis zur Loungemusik und natürlich auch an den Infoständen verschiedener Mitgliedskommunen entsteht ein Eindruck von der sagenhaften Vielfalt der Deutschen Märchenstraße.

PM: Deutsche Märchenstraße e. V (HJ)

NHR

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