Premiere in Bad Hersfeld
Mit Spannung erwartet wird die erste Premiere der Bad Hersfelder Festspiele in der Stiftsruine am Samstag (18. Juli/ weitere Termine: 19. und 26. Juli) um 20:30 Uhr. Die Dramaturgin der Festspiele, Bettina Wilts inszeniert MARRAKESCH, MADRID oder DAS BÖSE HERZ von Christoph Braendle mit den Schauspielern Carsten Hentrich und Dirk Hoener.
Günther Meyer (Dirk Hoener) will eigentlich in Marrakesch ein Flugzeug nach Spanien besteigen und zur Beerdigung seiner Frau reisen, findet sich aber plötzlich in einem Verhörraum wieder. Ihm gegenüber sitzt Herr Marconi (Carsten Hentrich): „Inspektor Marconi, Mohammed Marconi übrigens, der Nachname täuscht eine Volkszugehörigkeit vor, die mit der Wirklichkeit nichts zu tun hat, ich bin stolzer Bürger dieser Stadt, was nicht heißt, dass ich das Italienische…“.
Marconi wirkt extrem höflich, zwischenzeitlich sogar zuvorkommend, befragt Meyer aber auch zäh und enervierend, quält ihn mit scheinbaren Belanglosigkeiten, weicht aus, wenn Meyer fragt, ob er endlich abreisen kann: „ … ich wollte nur anmerken, dass ich fast alles, was aus Italien kommt, schätze, die Schuhe, die Maßanzüge, die Automobile, das Essen, obwohl ich selber mit Italien, wie gesagt… oh, verzeihen Sie, haben Sie schon gespeist? Haben Sie vielleicht Hunger?“ Marconis Höflichkeit und Redebedarf ist wirklich enervierend und serviert wird viel, aber kein Essen.
Nach und nach wird deutlich, um was es eigentlich geht. Meyers Frau wurde ermordet, er beerbt sie und muss sich gegen Verdächtigungen wehren: „Falls Sie das auch vergessen haben sollten: ich war, während der Mord geschah, in Madrid, und dieses Madrid liegt, falls Ihnen auch das entgangen sein sollte, ungefähr 1500 Kilometer von Marrakesch entfernt in Spanien …“
Marconi lässt ihn nicht gehen, macht unverdrossen weiter: „ … In Deutschland sind Straf-verfahren gegen Sie anhängig? Um was geht es denn da? Um Finanzverfahren? Ich kenne mich in dieser Materie nicht gut aus, Steuerhinterziehung vielleicht? Oder gewerbsmäßiger Betrug? Das sei zwar alles nicht bewiesen, meint unsere Kontaktperson bei der deutschen Botschaft …“ Man erfährt immer mehr über Meyer, seine wohlhabende Frau, die angeblich gute Ehe, die Geschäfte und Konflikte der beiden, potentielle Täter, den Tathergang, Indizien, und mögliche Motive wie Ehebruch, Eifersucht, Rache oder Geldgier … Und die Frage bleibt im Raum: Hat Mayer etwas mit dem Tod seiner Frau zu tun?
Das Verhör zwischen einem Europäer und einem Marokkaner ist ein Wettstreit um die Wahrheit und ein aufregender Krimi. Zwei unterschiedliche Charaktere, zwei Kulturen, zwei Religionen und zwei Welten, die aufeinanderprallen und sich vor allem mit Arroganz, Klischees, Vorurteilen und Abneigung begegnen.
(Diese Veranstaltung wird von der Gesellschaft der Freunde der Stiftsruine unterstützt).
Hinweise für die Besucher
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(MK)