MPU – Was ist sie und warum ist sie wichtig?

MPU – Was ist sie und warum ist sie wichtig?
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MPU – Was ist sie und warum ist sie wichtig?

Viele fürchten sie, andere nervt sie: Die MPU ist immer ein heißes Thema. Worauf ist zu achten und was sollte man während der medizinisch-psychologischen Untersuchung vermeiden? Antworten und Infos im nachfolgenden Beitrag.

Tatsächlich gibt es diese zu Unrecht als Idiotentest bezeichnete Untersuchung bereits seit 1954. Sie dient als Prognose, ob man in der Lage ist, den Verkehr zu bewältigen. Für jeden Führerscheinanwärter ist diese MPU oftmals mit viel Stress und Aufregung im Vorfeld verbunden. Sie besteht aus drei Untersuchungsabschnitten: Der erste Teil ist ein medizinischer Check, danach folgt ein Leistungstest am Computer. Abschließend gibt es noch ein psychologisches Gespräch, bei dem man wahrheitsgetreu und offen antworten sollte.

Es kursieren immer wieder fragwürdige Tipps im Netz. Wer jedoch später seinen Führerschein bekommen möchte, sollte im eigenen Interesse keinerlei Überlegungen anstellen, was heikel werden könnte oder nicht. Auch der eigene Alkoholgenuss muss nicht beschönigt werden. Schließlich geht es um die Fähigkeit, ein Fahrzeug zu lenken und nicht andere Verteilsteilnehmer zu gefährden. Gut 50 Prozent fallen bei der ersten MPU durch, das ist sehr hoch. Viele quälen sich dann mit Selbstvorwürfen, dabei sollte man sich auf das nächste Mal vorbereiten und mit einem positiven Gefühl hingehen.

Fakten und Tipps zur MPU

Wer betrunken Auto fährt, kann zu einer MPU Alkohol verpflichtet werden. Das ist der Fall, wenn man mit einer Blutalkoholkonzentration ab 1,6 Promille am Lenkrad erwischt wird. Soweit die Regel, aber mitunter droht einem eine MPU auch bei geringeren Werten. Wer öfter in einem angetrunkenen Zustand kontrolliert wird, muss auch zur MPU. In diesem Fall ist es unerheblich, wie viel Alkohol man am jeweiligen Tag konsumiert hat.

Die Führerscheinstelle ordnet eine MPU an, wenn der Zweifel besteht, dass man charakterlich oder körperlich nicht in der Lage ein Fahrzeug zu lenken.

Viele fürchten vor allem das psychologische Gespräch. In diesem werden bestimmte Einstellungen geprüft wie zum Beispiel die Einsicht, sich im Straßenverkehr falsch verhalten zu haben oder ob man nachgedacht hat, wie man sich zukünftig beim Autofahren verhält. Es geht um Themen wie Suchtverhalten oder Aggressionen und wie man diese einschätzt, Kontrollmechanismen gelernt haben, um solchem vorzubeugen. Es ist daher wichtig, diese MPU ernst zu nehmen und sich wirklich auf dieses einstündige Gespräch vorzubereiten.

Vorbereitung auf eine MPU

Es gibt verschiedene Möglichkeiten sich auf diese Untersuchung vorzubereiten. Es gibt von verschiedenen Beratungsstellen kostenlose Informationsabende. Auch ist mitunter ein Gespräch mit einem Psychologen sinnvoll. Möchte man eine individuelle Betreuung, muss man mit rund 1.300 Euro für 10 Sitzungen rechnen. Etwas kostengünstiger, aber nicht mehr so individuell, ist ein Gruppenkurs. Das Kursangebot reicht von unterschiedlichen Themen wie Drogen und Alkohol bis hin zu Punkten. Wer seinen Führerschein verloren hat, sollte einen Gruppenkurs wählen, bei dem die Sperrzeit verkürzt werden könnte. Das bedeutet oftmals eine Reduzierung von bis drei Monaten.

Verpflichtende MPU aus folgenden Gründen:

  • Sehstörungen
  • Demenzerkrankung
  • Psychische Erkrankung – Schizophrenie
  • Parkinson-Erkrankung
  • Herzinfarkt – vor allem, wenn es bereits mehrere Infarkte gab

Mit den obgenannten Beeinträchtigungen gilt man als fahruntüchtig und muss eine MPU absolvieren. Anders als beim Rauchen oder anderen Dingen ist man gut beraten, die eigene Gesundheit im Griff zu haben. Übrigens genügen schon 8 Punkte in Flensburg, um den Führerschein zu verlieren und die Anordnung einer MPU zu erhalten.

 

 

Heiko Jacob

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