70. Bad Hersfelder Festspiele: Dauerregen bei der Premiere
- Bad Hersfelder Festspiele:
Dauerregen bei der Premiere
Hut ab vor der Leistung aller Beteiligten! Als wäre es eine laue Sommernacht, so ignorierten die Schauspieler auf der Bühne das Wetter. Nicht nur dafür ernteten sie immer wieder Szenenapplaus und am Ende langanhaltende Ovationen.
Ein furioser Auftakt der 70. Bad Hersfelder Festspiele mit der europäischen Erstaufführung von DER CLUB DER TOTEN DICHTER
„Nutze den Tag!“: Der lateinische Ausdruck dafür ist „carpe diem“- das ist das Credo des Lehrers John Keating in DER CLUB DER TOTEN DICHTER, der zum ersten Mal auf einer europäischen Bühne gezeigt wurde.
„Carpe diem“, das sagten sich alle, die für die Bad Hersfelder Festspiele Verantwortung tragen. Intendant Joern Hinkel gelang es, die Rechte für die Europäische Uraufführung von DER CLUB DER TOTEN DICHTER nach Bad Hersfeld zu holen. Er inszeniert das Drama um den lustvollen Zugang zur Sprache und die Macht der Poesie nach dem Drehbuch von Tom Schulman.
Hinkel: „Ich habe im Einvernehmen mit Tom Schulman und in Zusammenarbeit mit dem Dramaturgen Tilman Raabke reine Filmszenen an die Gegebenheiten des Theaters angepasst, Handlungsstränge zusammengefasst oder an andere Spielorte verlegt, Nuancen innerhalb der Szenen verschoben, habe mich aber im Wesentlich am Original orientiert, weil ich dem Publikum seine eigene Fantasie und seine eigenen Gedanken zutraue: Was ist heute, siebzig Jahre nach dem Zeitpunkt, an dem die Handlung spielt, immer noch so? Was hat sich verändert, und was nicht? Gott sei Dank oder leider?“
„In meiner Klasse werden Sie wieder lernen, für sich selbst zu denken! Sie werden lernen, Worte und Sprache zu genießen. Ganz gleich, was man Ihnen auch erzählt: Worte und Gedanken können die Welt verändern.“ Mit diesen Worten beschreibt der Lehrer John Keating in DER CLUB DER TOTEN DICHTER seine Art zu unterrichten und bringt einen Prozess in Gang, der alle verändern wird.
Götz Schubert, der die Hauptrolle John Keating übernimmt ,ist seit Anbeginn seiner Karriere in zahlreichen anspruchsvollen Kino- und Fernsehproduktionen zu sehen, darunter in DER TURM, MEINE TOCHTER ANNE FRANK, TAGE DIE BLEIBEN und UNSERE MÜTTER, UNSERE VÄTER sowie in seriellen Publikumserfolgen wie DIE VERLORENE TOCHTER, KDD und WOLFSLAND.
Hannes Hellmann wird als Schuldirektor Paul Nolan zu sehen sein. Er gehörte nach seiner Schauspielausbildung zwölf Jahre lang zum Ensemble des Theater an der Ruhr. Seitdem spielt er nicht nur an vielen anderen renommierten Häusern (Thalia, Kammerspiele München, …), sondern ist auch ständig mit TV-Rollen (EINSATZ IN HAMBURG, TATORT, SOLO FÜR WEISS, …) präsent.
Mit Thorsten Nindel kommt ein weiterer Fernseh-Star hinzu. Bekannt wurde Thorsten Nindel als Zorro in der LINDENSTRASSE und übernahm seitdem unendlich vielen TV- und Theaterrollen.
Als der Sohn Neil Perry tritt Till Timmermann auf. Er hat im letzten Jahr seine Ausbildung an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin abgeschlossen und spielte schon während des Studiums am Berliner Ensemble und am Theater Münster.
Nico Ramon Kleemann ist auch kein Unbekannter und spielt Todd Anderson.
Außerdem sehen Sie in DER CLUB DER TOTEN DICHTER: Philipp Quell, Leonard Dick, Oscar Hoppe, Simon Stache, Manuel Nero, Stefan Reis, Steffen Recks, Nell Pietrzyk, Peter Englert, Eli Riccardi und Constanze Feulner.
Zum Inhalt:
Der Ehrenkodex der Elite-Akademie Welton im konservativen Neuengland der 60er Jahre lautet: ‚Tradition! Ehre! Disziplin! Leistung!’ Eigenständiges Denken und Kritik sind nicht erwünscht, Verweigerung wird hart sanktioniert. John Keating, der neue Englischlehrer, der selbst einmal in Welton die Schulbank gedrückt hat, wirkt wie ein Exot in diesem engen Konzept: Mit unkonventionellen Methoden fordert er seine Schüler zu selbständigem Handeln und freiem Denken auf. Er inspiriert sie dazu, den CLUB DER TOTEN DICHTER zu gründen, sich in einer Höhle im Wald gegenseitig Gedichte vorzulesen. Und so beginnen sie, ihren bislang strikten Gehorsam in Frage zu stellen. Selbst, als der Konflikt mit der Schulleitung eskaliert und Neils Vater seinem Sohn die Teilnahme an einer Schultheater-Aufführung verbietet, selbst als alles zur schlimmst möglichen Katastrophe führt, lassen sich Keatings Schüler nicht davon abbringen, ihren eigenen Weg weiterzugehen.
Durchgefroren aber begeistert von der Aufführung machten sich die Zuschauer nach der Vorstellung auf den Heimweg. Eine Premierenfeier musste leider ebenso wie der Rote Teppich ausfallen.
Info: Pressedienst der Festspiele / M.Kittner © Fotos: M.Kittner
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