A LONG WAY DOWN – Premiere bei den Bad Hersfelder Festspielen

A LONG WAY DOWN – Premiere bei den Bad Hersfelder Festspielen

Premiere auf der Bühne im Schloss Eichhof

Zum ersten Mal auf einer Bühne:
A LONG WAY DOWN nach dem Roman von Nick Hornby – Wie aus Verzweiflung Lachen entsteht …
Ein unterhaltsamer Abend, der sowohl zum Nachdenken als auch zum Lachen anregte. Zwischen vielen Regenschauern ging die Premiere trocken über die Bühne.
Alle Schauspieler zeigten beeindruckende Leistungen.
Karsten Speck als gescheiterter Fernsehstar, Natascha Hirthe als frustriertes Mauerblümchen und Mick Riesbeck als JJ , der vermeintlich Vernünftigste.
Helena Sigal hatte als flippige Jess eigentlich die meiste Präsenz auf der Bühne. Action- gesten- und wortreich wirbelte und lümmelte sie sich durch das Stück.

Ein Mann steht auf dem Dach eines Hochhauses und will springen. Er wird von einer Frau angesprochen. Er antwortet: „Jesus! Ich war eigentlich gerade dabei mich umzubringen, aber kein Thema, für ein Autogramm ist immer Zeit. Aber was machen Sie eigentlich hier oben?“ Auch sie will springen, wenn auch aus ganz anderen Gründen. Es kommen noch zwei hinzu, die keine Lust mehr auf ihr Leben haben.

Vier potentielle Selbstmörder auf der Bühne im Schloss Eichhof? Dem Platz, an dem die Bad Hersfelder Festspiele eigentlich Komödien zeigen? Geht das? Ja, es geht, denn es fängt tragisch an, aber es kommt dann doch ganz anders, als man erwartet hat.

Die Dramaturgin der Bad Hersfelder Festspiele, Dr. Bettina Wilts hat den Roman A LONG WAY DOWN von Nick Hornby erstmals für die Bühne bearbeitet und eine kurzweilige, amüsante, aber auch tiefgründige Fassung geschaffen: „Hornby nimmt sich heraus, auch schwierige und traurige Themen wie Lebensmüdigkeit mit Humor – ja man kann sogar sagen: mit Lebensfreude – anzugehen. Das habe ich natürlich in die Theaterfassung übernommen.“

A LONG WAY DOWN – schon der Titel ist doppeldeutig – ist die Geschichte von vier Menschen, die sich in einer Silvesternacht zufällig auf dem Dach eines Londoner Hochhauses treffen. Martin ist ein gefallener Medienstar, er hatte Sex mit einer Minderjährigen, im Gefängnis gesessen und Familie und Karriere ruiniert; Maureen pflegt seit fast 20 Jahren alleine und überlastet ihren schwer behinderten Sohn; John Julius, genannt JJ, wäre gerne ein Rockstar, fährt aber Pizza aus, und Jess, die aufmüpfige Politikertochter, weiß nicht, warum ihr Freund sie verlassen hat …

Alle vier sind gekommen, um A LONG WAY DOWN, den LANGEN WEG NACH UNTEN zu nehmen. Das Hochhaus ist bekannt dafür, sich für Selbstmord besonders zu eignen. Aber sie entschließen sich, von ihren Plänen abzurücken und machen sich zunächst gemeinsam auf die Suche nach dem Freund von Jess, denn da gibt es einiges zu klären! Und sie vereinbaren, den Selbstmord erst einmal zu verschieben.
Regisseur Christian Nickel sagt dazu: „Sie erinnern ein wenig an die Bremer Stadtmusikanten, die sich ja unter dem Motto ´etwas Besseres als den Tod finden wir überall´ auf ihren Weg machen.“
Vier fremde, sehr unterschiedliche Menschen, ihre Geschichten, Erfahrungen und Motive prallen aufeinander. Auf dem Weg zurück ins Leben entstehen berührende, komische und skurrile Szenen mit viel englischem Humor.

Karsten Speck, der den Martin spielt, eben diesen ehemaligen Talkmaster, der im Gefängnis saß, hat viel Spaß an dieser Rolle und sagt: „Die Figur hat nichts mit mir zu tun. Man muss kein Mörder sein, um einen Mörder zu spielen. Ich kann mir vorstellen, wie er sich fühlt und das sehe ich positiv. Ich glaube, es ist uns gelungen, die entscheidenden Charaktere herauszuarbeiten …“

Christian Nickel fasst A LONG WAY DOWN so zusammen: „Mit klugem Humor erzählt Nick Hornby von der Brutalität und Einsamkeit des Großstadtlebens und von dem menschlichen Bedürfnis nach gegenseitiger Wahrnehmung, ein Thema, das erst einmal nicht zum Lachen reizt. Doch genau diese Herausforderung gefällt mir: auf der Bühne zu zeigen, wie aus Verzweiflung Lebensfreude und Lachen entstehen kann und daraus einen unterhaltenden Abend mit Tiefgang zu machen.“

In den letzten Jahren stand Christian Nickel in Bad Hersfeld in Hauptrollen auf der Bühne der Stiftsruine. Für seine Rollen in HEXENJAGD und MARTIN LUTHER-DER ANSCHLAG erhielt er 2016 und 2017 den Großen Hersfeldpreis, den eine Jury aus Kritikern vergibt, und für seine Auftritte als PEER GYNT gaben ihm die Besucher ihre Stimmen für den Zuschauerpreis 2018. Nun führt Christian Nickel das erste Mal in Bad Hersfeld Regie.

A LONG WAY DOWN wird in 30 Vorstellungen bis zum 25. August im Schloss Eichhof in Bad Hersfeld gezeigt. Die Karten kosten 29 Euro auf allen Plätzen.

Tickets und Informationen:
Telefon +49 6621 640200
ticket-service@bad-hersfelder-festspiele.de
www.bad-hersfelder-festspiele.de

M.Kittner                                          ©Fotos: M.Kittner

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