Joern Hinkel übernimmt Wedels Intendanz

Nachdem Dieter Wedel als Intendant der Bad Hersfelder Festspiele zurückgetreten war, wurden heute in einer sehr gut besuchten Pressekonferenz in Bad Hersfeld die Pläne für die kommende Spielzeit verkündet. Wedels bisheriger Stellvertreter Joern Hinkel übernimmt die Verantwortung und damit die Leitung der Festspiele.
Intendant Joern Hinkel sagte zu Beginn: „Ich hätte nach der letzten Spielzeit in Bad Hersfeld niemals gedacht, dass ich nun als Intendant der Bad Hersfelder Festspiele die vor uns liegende Theatersaison leiten und gestalten würde. Sie können sich vorstellen, dass die letzten drei Wochen für alle im Team schwer und unfassbar waren.
Und hier heute einfach zur Tagesordnung übergehen, ohne an Dieter Wedel zu denken, möchte ich nicht. Er hat es geschafft, die künstlerische Qualität der Festspiele zu steigern und das Theaterereignis in der Stiftsruine bundesweit als Marke zu etablieren.
Ich werde alles mir Mögliche tun, um daran anzuknüpfen. Nun gilt es, nach vorne zu schauen und die Bad Hersfelder Festspiele in eine erfolgreiche Saison zu führen. Ich weiß, dass ich ein hervorragendes Team zur Seite habe, das mich voll unterstützen wird. Die Gespräche der vergangenen Tage stimmen mich optimistisch, dass uns diese Herausforderung gelingen wird. Und ich bin dankbar und sehr froh darüber, dass die Partner und Förderer uns ebenso ihre Unterstützung zugesagt haben.“

Was wird als neues Schauspiel gezeigt?

Die Bad Hersfelder Festspiele 2018 werden mit dem Stück PEER GYNT von Henrik Ibsen eröffnet. Dazu Intendant Joern Hinkel: „PEER GYNT ist ein zeitloses, sinnliches, von Phantasie und schillernden Figuren überbordendes Stück, ein Theaterfeuerwerk voller Wärme und Humor, in dessen Mittelpunkt ein charmantester Lügner steht, ein Verführer und Aufschneider. Es ist ein Stück über Selbstüberschätzung und mangelnde Verantwortung, aber auch über Welt- und Wirklichkeitsflucht. Warum sitzen wir heute so gerne stundenlang vor dem Fernseher und lassen uns in fremde Welten entführen? Warum kennen manche die Familienprobleme aus der Daily-Soap besser als die eigenen? Oder verbringen mehr Zeit am Computer als mit Freunden? PEER GYNT beschreibt die  Furcht, sich mit sich selbst beschäftigen zu müssen, mit dem eigenen Unvermögen. Vielleicht haben viele Menschen Angst davor, bei der Suche nach dem eigenen inneren Kern – wie beim Auseinanderpflücken einer Zwiebel – schließlich darauf zu stoßen, dass womöglich gar kein Kern zu finden ist, und lassen sich deshalb lieber ablenken und zerstreuen. Sie sind – wie es in PEER GYNT heißt – „sich selbst genug“.

Die Stiftsruine – ein idealer Ort für PEER GYNT
„Die riesige, verschachtelte Bühne der Bad Hersfelder Stiftsruine mit ihren verschiedenen Spielebenen, der Vorderbühne, dem Mittelschiff und der erhöhten Schräge in der Apsis, ist ein idealer Raum für Ibsens Reise rund um die Welt.“

Warum wird DAS KARLOS-KOMPLOTT nicht aufgeführt?

Intendant Joern Hinkel betont: „Nach reiflichen Überlegungen und langen Gesprächen haben wir uns im Team dazu entschlossen, das Stück DAS KARLOS-KOMPLOTT, das Dieter Wedel nach Friedrich Schiller neu gelesen und bearbeitet hat, in diesem Sommer nicht aufzuführen.
Zwei ausschlaggebende, sehr gewichtige Gründe gibt es dafür: Das Stück galt als der „neue Wedel“, das ist die Marke. Ein Wedel-Stück ohne Wedel ist in der kurzen Zeit einfach nicht organisatorisch umsetzbar. Und: Das Stück hätte nach all den Ereignissen der letzten Wochen wohl kaum die Chance einer objektiven und rein künstlerischen Betrachtung. Und diese Tatsache allein, hätte das Stück um Don Karlos bereits vor der Aufführung beschädigt. Das wäre dem Werk nicht angemessen.
Es hat also nichts damit zu tun, dass wir, wie vielleicht manche jetzt vorschnell denken, die Arbeit von Dieter Wedel nun nicht mehr wertschätzen.

Alle angefragten Schauspieler für die Besetzung des KARLOS-KOMPLOTT haben Verständnis für die Absage des Stückes gehabt. Sie wollen auf jeden Fall gerne in Bad Hersfeld dabei sein und bei den Festspielen mitmachen. Dazu zählt auch Andreas Schmidt-Schaller. Wir werden jetzt sehen, wer welche Rolle in den verschiedenen Inszenierungen übernehmen kann.“

Was steht nun insgesamt auf dem Spielplan?

Neben PEER GYNT führen die Bad Hersfelder Festspiele die Komödie SHAKESPEARE IN LOVE, die Deutsche Erstaufführung nach dem Drehbuch von Marc Norman & Tom Stoppard in einer Bühnenfassung von Lee Hall, mit Musik von Paddy Cunneen auf. Premiere: 20. Juli 2018 um 21:00 Uhr in der Stiftsruine. Das neue Musical der Festspiele, HAIR wird von Gil Mehmert inszeniert. Ab dem 03. August 2018 wird es in der Siftsruine gezeigt. Auch die Wiederaufnahme des Musicals TITANIC wird umgesetzt – ab dem 13. Juli 2018 können die Fans das Musical (noch einmal) sehen.
Es wird außerdem eine Inszenierung für Kinder von Franziska Reichenbacher in der Stiftsruine geben. Auch im Schloss Eichhof sind wieder Aufführungen geplant. Ebenso laufen die Vorbereitungen für die Konzerte in der Stiftsruine weiter. Die Details dazu geben wir baldmöglichst bekannt.

Was passiert mit den Tickets, die bereits für DAS KARLOS-KOMPLOTT verkauft wurden?
Andrea Jung, die kaufmännische Leiterin der Bad Hersfelder Festspiele, sagt dazu: „Wir haben viele Kunden, die sich früh am ersten Tag des Vorverkaufs anstellen, weil sie ganz bestimmte Plätze haben wollen. All diesen Kunden, die jetzt Karten haben, bieten wir an, diese ab dem 1. Februar für 10 Tage gegen Karten in der gleichen Kategorie und Sitzplatzreihe für eine Vorstellung von PEER GYNT umzutauschen. Danach, ab dem 10. Februar, beginnt der Vorverkauf für PEER GYNT für alle. Wir hoffen, damit den treuen Besuchern einen besonderen Service zu bieten, weil sie sich frühzeitig die Mühe gemacht haben, Karten für ihre Lieblingsplätze zu bekommen. Wir bitten diese Zuschauer, sich an die Ticketzentrale zu wenden. Grundsätzlich gilt: Wir tauschen erworbene Karten um, falls jemand nun lieber ein Musical sehen oder in SHAKESPEARE IN LOVE gehen möchte, dann ist das auch kein Problem. Wir nehmen aber auch einfach Karten zurück.“

Tickets und Informationen:
Telefon +49 6621 640200
ticket-service@bad-hersfelder-festspiele.de
www.bad-hersfelder-festspiele.de

© Presseservice der Bad Hersfelder Festspiele / M.Kittner

M.Kittner

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