72. Bad Hersfelder Festspiele: die Proben beginnen

Die Proben für „König Lear“ mit Charlotte Schwab, Max Herbrechter und vielen anderen großartigen Schauspielerinnen und Schauspielern beginnen
Mit Spannung wurde er erwartet, der Pobenbeginn der 72. Bad Hersfelder Festspiele. Zum ersten Mal kam das Ensemble des Eröffnungstückes „König Lear“ zusammen und hat nun sechs Wochen Zeit, um Shakespeares Drama auf die Bühne zu bringen. Premiere wird am Freitag, den 30. Juni um 21:00 Uhr in der Stiftsruine gefeiert.
Charlotte Schwab und Max Herbrechter in den Hauptrollen
Es wird ein spannender Festspielsommer mit großartigen Künstlern in Bad Hersfeld. Die gefeierte Regisseurin Tina Lanik, (Burgtheater Wien/ Residenztheater München u.a.) hat die Hauptrolle von „König Lear“ mit Charlotte Schwab besetzt. Schwab spielt den König, wird also in die Männerrolle schlüpfen und neue Perspektiven auf Shakespeares Drama gewähren. In seiner Besessenheit von Macht gebe der Herrscher diese nicht wirklich ab, er übertrage nur die Verantwortung, sagt die Schauspielerin zu ihrer Rolle. Im Stück gebe es besonders auch für junge Besucherinnen und Besucher zahlreiche interessante Motive: „Es geht um Macht und um Ablösung“.
Charlotte Schwab, gerade noch am Burgtheater in Wien engagiert, ist einem Millionenpublikum durch zahlreiche Fernsehauftritte, wie zum Beispiel in der Krimiserie „Das Duo“ oder der Actionreihe „Alarm für Cobra 11“ bekannt. Sie zählt zu den renommiertesten deutschsprachigen Schauspielerinnen. Sie trat an vielen großen Bühnen auf und arbeitete während der Salzburger Festspiele mit Andrzej Wajda zusammen. Regisseure wie Claus Peymann, Peter Stein, Frank-Patrick Steckel, Jürgen Flimm, Volker Hesse und Katharina Thalbach engagierten sie. Mit Regisseuren wie Rolf von Sydow, Matti Geschonek, Thorsten Näter und Niki Stein arbeitete sie in Fernsehproduktionen und wirkte auch in Kinofilmen wie „Zwingli – Der Reformator“ oder aber auch „Hui Buh und das Hexenschloss“ mit.
Max Herbrechter spielt den Gloucester, den zweiten Vater im Stück, der die Augen vor den wahren Absichten seiner Kinder verschließt. Der gebürtige Dortmunder trat nicht nur an vielen renommierten deutschen Theatern auf, er ist auch in Fernseh- und Kinofilmen ständig präsent. Ob „Tatort“, „Der Kroatien Krimi“ oder „Petterson und Findus“ – kaum ein Schauspieler, der in allen Altersgruppen so bekannt ist, wie Max Herbrechter. Auch er bringt viel Theatererfahrung mit, stand am Residenztheater sowie am Bayerischen Staatstheater in München, im Winterhuder Fährhaus, in der Komödie Hamburg oder auch am Theater an der Kö in Düsseldorf auf der Bühne.
Im Fernsehen ist Max Herbrechter seit Jahrzehnten ständig präsent. In der Kultserie „Diese Drombuschs“ übernahm er die Rolle des Holger Kretschmar, war unter anderem in „Die Männer vom K3“, „Großstadtrevier“, und der Serie „Zwei Engel mit vier Fäusten“ (mit Bud Spencer) oder auch in „Der Winzerkönig“ zu sehen. Viele Fernsehzuschauer kennen ihn aus Krimis wie „Schimanski“,“ Wilsberg“, „Tatort“, „Polizeiruf 110“, „Der letzte Zeuge“, „Bella Block“, “Adelheid und ihre Mörder“, “Die Toten von Salzburg“ und „Der Dänemark Krimi“. Nora Buzalka (Regan) wuchs als Kind ungarischer Eltern zweisprachig auf.
Sie studierte an der Otto-Falckenberg-Schule in München und sammelte erste Bühnenerfahrung an den Münchner Kammerspielen. Im Anschluss war sie am Theater Oberhausen engagiert, hier begann ihre langjährige Zusammenarbeit mit dem Regisseur Herbert Fritsch, die sich an der Berliner Volksbühne fortsetzte. Mit Beginn der Spielzeit 2014/15 gehörte Nora Buzalka zum Ensemble des Residenztheaters München. Dort arbeitete sie unter anderem erneut mit Herbert Fritsch, mit Martin Kušej, Anne Lenk und Frank Castorf. In der Spielzeit 2019/20 wechselte sie von München ins Ensemble des Burgtheaters nach Wien. Außerdem übernimmt sie immer wieder Fernsehrollen, zum Beispiel im „Tatort“ oder „Ostfrieslandkrimi“.
Friederike Ott (Cordelia) hatte bereits während ihres Studiums an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt erste Gastengagements am Deutschen Theater Berlin und am Schauspiel Frankfurt, wo sie 2017–2020 festes Ensemblemitglied war. Weitere Festengagements führten sie ans Staatstheater Wiesbaden und ans Residenztheater München.
Dort erhielt sie den Förderpreis des Vereins der „Freunde des Residenztheaters“. Außerdem wurde sie mit dem Bayerischen Kunstförderpreis in der Sparte “Darstellende Kunst“ für ihre Arbeit am Residenztheater ausgezeichnet. Gerade gastierte sie am Schauspielhaus Bochum. Sie wirkte in diversen Film- und Fernsehproduktionen mit und übernahm u. a. eine der Episoden-Hauptrollen im Münchner „Tatort – Der Tod ist unser ganzes Leben“ und trat in der ZDF-Reihe „Unter Verdacht“ an der Seite von Senta Berger und Ulrich Noethen auf.
In weiteren Rollen sind zu sehen :Phillip Brehl, Bijan Zamani, Thomas Huber, Günter Alt, Anna Graenzer, Bettina Hauenschild, Beatrix Doderer , Katrin Röver, David Moorbach
und Frank Wünsche.
Presseservice der Bad Hersfelder Festspiele © Fotos: M.Kittner