Tuningday 4.0 in 36199 Rotenburg an der Fulda, Festplatz neben dem Campingplatz, veranstaltet von Acrophobia Germany e.V.


Am 07.08.2022-besuchten wir den Tuningday 4.0, für den online im Vorverkauf 158 Karten verkauft wurden und mit den Tageskarten ca. 200 PKWs für heute erwartet wurden. Beim aktuellen Tuningtreffen führten wir ein Interview mit Daniel, dem 1. Vorsitzenden des Acrophobia Germany e.V.
Aus dem VW und Audi Club entstand vor über 18 Jahren der Acrophobia Germany e.V., früher waren sie präsenter im Kreis Hersfeld Rotenburg, was jetzt nach Rothenburg an der Fulda als Vereinssitz mit dem Wechsel des Vorstandes erfolgte. Es werden jährliche Veranstaltungen durch Acrophobia Germany e.V. organisiert: Das „Open seasoning“, was im April jeweils zu Beginn der Sommerzulassungsperiode stattfindet. Die Kernveranstaltung, der „Tuningday“, der im August jeweils stattfindet, so wie heute. Und die „Ending seasoning“ Veranstaltung, die im Oktober jeweils stattfindet.
In 2018 war die letzte Veranstaltung vor der Corona Zeit, die aktuelle Veranstaltung ist die erste nach dem Verbot während der Corona Zeit. Früher waren die Treffen 3 Tage lang und wurden mit Zelten der Teilnehmer durchgeführt. Es erfolgte der Wandel hin zu den 1 Tagesveranstaltungen, weil die Teilnehmer dieses so wünschten und es sich anbot, alles zu komprimieren.
Ebenso kam es zu einem Wandel unter den Teilnehmern. Die Kerngruppe der Teilnehmer bildet die Altersgruppe Anfang 20 bis Mitte 30 und mittlerweile bis Mitte 50 in der Gruppe. Es können alle teilnehmen, egal, ob mit Oldtimern oder außergewöhnlichen Fahrzeugen. Die Tuningveranstaltung ist offen für alle Marken.
Aktuell sind hier beim Einfahren am Eingang gängige Modelle aus dem Straßenbild, Youngtimer und Oldtimer zu sehen, es existieren keine Beschränkungen. Der Spaß am Fahrzeug steht im Vordergrund und die Treffen sollen zum Austausch und als Ideenbörse für eigene Projekte anregen.

Woher kommt der Name Acrophobia Germany e.V.?
Aus der Idee der tiefergelegten Fahrzeuge wurde der Name gewählt. In der ursprünglichen Variante bedeutet der Begriff „Höhenangst= Acrophobia“, dieser wurde wegen den tiefergelegten PKWs gewählt als Vereinsname.
Es sind auch Aussteller mit Reinigungsmitteln, Bekleidung und Zubehör für Fahrzeuge auf dem Tuningday 4.0 präsent. Als zusammengefasstes Interview mit Patrick Vetter von „Tuningdimensions“ aus Baunatal, einem der Aussteller auf dem Tuningday 4.0 möchten wir berichten: Patrick Vetter- 34 Jahre alt, ist selbst Eigentümer eines folierten PKWs, (siehe Foto) und ist als Inhaber des Unternehmens „Tuningdimensions“ aus Baunatal auf dem Tuningday 4.0 präsent.
Das Unternehmen „Tuningdimensions“ vertreibt Produkte rund um das Thema Tuning. Ein Produkt fiel uns ins Auge, mit dem wir uns näher beschäftigt haben: Unterbodenbeleuchtung für PKWs
Eigentlich sind diese Unterbodenbeleuchtungen im amerikanischen Markt weiter verbreitet, als in Deutschland, wo die sich farblich verändernde Beleuchtung im Straßenverkehr gemäß StVO bisher nicht erlaubt ist. Laut StVO darf in Deutschland nur weißes Fahrlicht bei geöffneter Tür verwendet werden! Auf einem abgesperrten oder privaten Gelände darf die Beleuchtung des PKW auch farblich sich verändern variieren.
Die Unterbodenbeleuchtung von Tuningdimensions kann in unterschiedlichen Varianten mit einer App Steuerung und zusätzlich mit oder ohne Fernbedienung verschiedene Farben unter dem PKW als Beleuchtung erzeugen.
Warum braucht man das?

Ein Dekorationsdetail aus dem Tuningbereich, was mehr kann, als man auf den ersten Blick sieht. Die Unterbodenbeleuchtung ist bei Tageslicht kaum sichtbar, wenn sie in Betrieb ist. Bei Dunkelheit oder Dämmerung entfaltet sie erst ihre Wirkung- die Sichtbarkeit!
Aber warum will man ein Fahrzeug nachts besonders sichtbar machen?
Stellen Sie sich Handwerksbetriebe vor, die als Notfall zum Kunden heraus fahren: z.B. Abschlepper sind bekannte Beispiele. Aber stellen Sie sich Installateure vor, die eine Wasserleitung nicht im Grundstück, sondern im abgesperrten Bereich auf der Straße oder weiter im ländlichen Raum an der nächsten Abzweigung/ Kreisstraße reparieren und bei Dämmerung oder Dunkelheit arbeiten!
Wer wäre noch davon profitierend?
- Forstbetriebe, die Waldwege wegen Windbruch sperren müssen und dort gerade am Arbeiten sind,
- Landwirtschaftliche Betriebe, bei Erntemaßnahmen auf dem Feld stehend, gibt für andere Verkehrsteilnehmer den Hinweis, dass hier auch beladene weitere Fahrzeuge unterwegs sein können,
- Gartenbaubetriebe, die im Winterdienst Absperrmaßnahmen vornehmen müssen, Bsp. Blitzeis, Absägen von Ästen bei Windbruch oder Blitzschlag an Straßen mit unübersichtlichen Verkehrsverhältnissen,
- Stromversorgerbetriebe, die an Leitungen in Sperrbereichen arbeiten
- Elektroinstallateure, die in abgesperrten Bereichen die Hausanschlüsse bearbeiten, z.B. nach Blitzeinschlag oder kleinerem Hausbrand
- Bauunternehmen, die Notfälle abarbeiten, Bsp. Öffnen der Straßendecke für Reparaturmaßnahmen,
- Nachlasspfleger in abgesperrten Bereichen, bei Sicherungsmaßnahmen- z.B. Wildunfällen, Windbruch an Bäumen, die in den Straßenbereich ragen,
- Brandschadenssanierer- die Absperrmaßnahmen bei Bränden vornehmen, wenn die Feuerwehr schon abgerückt ist,
- Waldeigentümer, die Windbruchmaßnahmen beheben müssen
- Jagdausübende, die Wildunfälle abarbeiten müssen,
- Kfz Werkstätten mit 24 Stunden Reparatur- und Abschleppdienst
Erst kürzlich ist Anfang August 2022 in Süderbrarup im Kreis Schleswig- Flensburg ein Rollstuhlfahrer mit seinem E-Rollstuhl übersehen worden und ums Leben gekommen beim Überqueren der Bundesstraße.
Wäre die Unterbodenbeleuchtung im unteren sichtbaren Bereich eines E- Rollstuhls nicht eine Verbesserung der Sicherheit für diese Krankenfahrzeuge, um Leben zu retten und Unfällen dieser Art vorzubeugen?
Bei den E- Rollstuhlfahrern ist eines ganz klar, sie haben keine Sicherheitszone um sich herum aus Blech, was sie schützen könnte. Sie werden schnell übersehen, da sie im Straßenbild oft als Fußgänger wegen ihrem Tempo wahrgenommen werden, was bei Beschleunigung des E- Rollstuhls zur Unterschätzung der Entfernung beim Autofahrer führt. Auch der Bremsweg eines E- Rollstuhls wird von den Autofahrern unterschätzt.
Unserer Ansicht nach wäre dieses eine gesetzliche und politische Diskussion wert, um Menschen und Leben zu schützen.
Vielleicht könnte ein solches Detail aus der Tuningszene als funktionale Errungenschaft ein neues Kapitel der Fahrsicherheit für E- Rollstuhlfahrer im Straßenverkehr bewirken.
Autorin: Sandra Werner, MBA Fotograf: Dirk Krug