Coup gegen Kiel gelungen

MT wächst zusammen mit den Fans über sich hinaus
Was für ein Statement in Sachen Europapokal-Qualifikation! Die MT Melsungen rang vor 4.300 Zuschauern in der erneut ausverkauften Kasseler Rothenbach-Halle den THW Kiel mit einer ganz starken Vorstellung in der zweiten Halbzeit noch mit 30:29 (14:17) nieder und machte damit die Meisterschaft endgültig zu einem Zweikampf ohne die Zebras. Den Nordhessen fehlt jetzt nur noch ein Punkt aus den verbleibenden beiden Partien beim Bergischen HC und gegen Eisenach, um die zweite Europapokal-Teilnahme der Vereinsgeschichte zu sichern. Matchwinner waren Johan Sjöstrand, der im ersten Spiel nach seiner Verletzungspause seiner alten Mannschaft vor allem nach dem Seitenwechsel den Nerv raubte, und Kapitän Michael Müller mit einer starken Partie, als es drauf ankam. Erfolgreichster Schütze der MT war jedoch Momir Rnic, der alle seine sechs Tore vor der Pause erzielte. Auf Seiten der Kieler waren Domagoj Duvnjak und Marko Vujin je fünfmal erfolgreich.
Stimmen zum Spiel
Michael Roth: Ich bin happy heute. Zum Glück hat ein Handballspiel zwei Halbzeiten, denn mit der ersten war ich nicht zufrieden. Wir haben zu viele Chancen ausgelassen. Gerade gegen Kiel muss man immer ein wenig mehr machen, und das war viel zu wenig. Für uns ging es immerhin um den Europacup, aber den Eindruck hatte ich vor der Pause nicht. In der zweiten Hälfte haben wir dann clever gespielt und kaum noch Angriffe weggeschenkt. Da muss ich unserem Kapitän mal ein Lob zollen. Michael Müller war in der ersten Halbzeit wohl noch zu Hause, hat dann aber die Mannschaft toll geführt. Auch die Stimmung in der Halle war klasse. Es macht einen Riesenspaß, hier vor diesem Publikum zu spielen. Das waren zwei Punkte für Platz vier und das Ergebnis macht mich stolz auf diese Mannschaft.
Alfred Gislason: Herzlichen Glückwunsch an Schorle und Melsungen zu den zwei Punkten. Wir hätten davon gern was abbekommen. Wenigstens einen Punkt, denn die letzte Aktion war ein Siebenmeter. Die Entscheidung fiel direkt nach der Halbzeit. Da verlieren wir eine eigene Überzahl. Wir sind extrem schlecht aus der Kabine gekommen und haben die Leistung der ersten Hälfte nicht halten können. Beide Mannschaften haben einen sehr guten Handball geboten und mit dem Siebenmeter zum Schluss hätten wir wenigstens einen Punkt mitgenommen. Trotzdem war die Partie wegen der sehr guten ersten Halbzeit eine gute Generalprobe für das Final Four in der Champions League nächste Woche in Köln
©. B.Kaiser / M.Kittner