„ Das gibbet´s doch nit“ KSV Hessen gewinnt im Auestadion

aDSC_9235KSV Hessen – Wormatia Worms ( 2 : 1)
Nachdem es während der langweiligen 1. Halbzeit auch noch anfing zu regnen, verzog ich mich auf die Haupttribüne. Da war ich nun mitten unter den alten und noch treuen Kasseler KSV Fans.Nur Fachleute, Cheftrainer und Mährer.
„ Das gibbet’s doch nit,“, das Tor is uff der anneren Siede“, „der kann kinnen Ball annehmen“, „ der is doch frei do hinnen“, „ nächstes mol komm ich nit mehr“, „ ich bruch noch en Bier“, „was fotografierst du als, is doch nix loose“ usw. Endlich wurde mir Fußball in Kassel von Profis erklärt.

Doch nun zum Spiel:

Der KSV kam nach einer ganz ordentlichen Start-Viertelstunde nicht richtig in die Partie, beide Teams neutralisierten sich im ersten Durchgang. Dazu kamen „zu viele eigene Fehler“, wie Löwen-Trainer Matthias Mink kritisch anmerkte. So gab es bis zur Halbzeit nur wenig Torchancen.  Eine davon hatte der pfeilschnelle Mike Feigenspan, der aber in der 15. Minute kurz vor dem Strafraum von Marco Metzger von den Beinen geholt wurde. Es soll schon Schiedsrichter gegeben haben, die so etwas als Notbremse ausgelegt haben, Timo Klein beließ es aber bei Gelb, weil in der Mitte noch ein Wormser mitgelaufen war. Ansonsten sorgte noch ein Distanzschuss von Tobias Damm, der knapp am Tor vorbei strich, für etwas Aufregung (24.). Die größte Möglichkeit vor der Halbzeit hatten die Gäste: Zwei Spielern mit Rot-Weißen Ringelsöckchen stürmten auf das Kasseler Tor zu, Dennis Lemke aber grätschte im letzten Moment dazwischen, als Alper Acam auf Kevin Lahn quer legte. Kevin Rauhut hätte in dieser Szene keine Chance mehr gehabt.aDSC_9514
Kurz nach der Pause ging die Wormatia nicht unverdient in Führung, als Akcam aus 25 Metern abzog und sein Flachschuss ins Netz sauste (53.).

Matthias Mink reagierte mit einem Doppelwechsel und brachte Sylvano Comvalius ins Spiel, hinten kam Tim Welker anstelle von Frederic Brill. Es dauerte acht Minuten, bis Comvalius tatsächlich den Ausgleich erzielte: Nach einem langen Pass in den Strafraum scheiterte Damm zunächst an Torhüter Tim Paterok, im Nachschuss war der Niederländer aus kurzer Distanz erfolgreich.
Mit einem Mal wurde aus einem zuvor eher drögen Spiel ein munterer Schlagabtausch. Mike Feigenspan hatte die Führung auf dem Fuß, scheiterte aber an einem auf dem Boden liegenden Verteidiger (68.), kurz danach rettete Rauhut mit dem Fuß gegen Akcam. „Die Mannschaft wollte am Ende unbedingt den Sieg“, lobte Matthias Mink und genau so kam es: Der Ball erreichte nach einer schönen Ballstafette Mike Feigenspann, der zog von der linken Strafraumkante nach innen, schoss – und der Ball schlug neben dem rechten Pfosten ein. „Ich habe gesehen, das der Verteidiger die andere Laufrichtung hatte und da bin ich in die Mitte gegangen“, freute sich der Siegtorschütze.

Beim Verlassen des Auestadions traf ich meine neuen Freunde wieder: „ Siehste dann, es geht doch, ich hons dir doch gesprochen!“
© Text: M.Kittner/ O.Zehe                         Fotos: M.Kittner

M.Kittner

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