Heiße Action in brütender Hitze

Heiße Action in brütender Hitze

24. Schottenring Classic Grand Prix

Am bislang heißesten Wochenende des Jahres mit Temperaturen von bis zu 38 Grad und Rekordwerten von über 50 Grad auf dem Asphalt sahen 14.000 Zuschauer packenden Motorsport und konnten zahlreiche prominente Fahrer von einst sowohl im Fahrerlager treffen als auch auf dem Stadtkurs in Aktion bewundern.

Dieter Braun, zweimaliger Weltmeister, war in Schotten ebenso am Start wie Ralf Waldmann, zweimaliger Vize-Weltmeister der 250er-Klasse, Rodney Gould (GB), 1970 Titelträger der 250er-Klasse auf Yamaha, der 24-fache Deutsche Meister Helmut Dähne oder der zweifache Deutsche Meister Lothar John und der MZ-Kämpe Heinz Rosner aus Sachsen. Aus Spanien kamen dieses Mal der letzte Weltmeister der 80-ccm-Klasse, Manuel Herreros und Jose C. Lorente ins Vogelsbergstädtchen und waren von der Atmosphäre begeistert. Und sie freuten sich über die „spanischen“ Temperaturen.

Auch der sechsmalige Weltmeister Jim Redman aus Zimbabwe (früher Rhodesien) war in Schotten und bot an einem eigenen Stand seine Memoiren als Buch an. „Mit 80 Jahren sollte man nicht auf eine Rennmaschine steigen. Im Alter wird man ja angeblich weise, und demnach ist dies ein weiser Entschluss für mich“, lächelte der weißhaarige und wie üblich braun gebrannte Ex-Champion und beantwortete so die Fragen vieler Fans, warum er nicht mitfuhr.

Zahlreiche Helden des Seitenwagen-Sports gaben sich ein Stelldichein und sorgten für großes Hallo: die sechsmaligen Weltmeister Klaus Endisch (Wetzlar) und Ralf Engelhardt sowie der zweimalige Titelträger (1975/76) Rolf Steinhausen, der auch auf der Strecke aktiv war.

Das Gros der fast 300 Starter trat in den Solo- und Gespannklassen zu den Wertungsläufen zur Deutschen Historischen Meisterschaft an, wobei es hier nicht um das Erzielen von Höchstgeschwindigkeiten oder die beste Rundenzeiten geht, sondern um gleichmäßiges Fahren mit einer möglichst geringen Abweichung innerhalb von sechs gewerteten Runden. Dies machte Werner Wolff auf einer BSA Goldstar, Baujahr 1958, am besten, der Gesamtsieger des 24. Schottenring Classic Grand Prix wurde.

Die Audi Tradition und das Motorsportmuseum Hockenheim hatten eine hochinteressante Auswahl besonders seltener Motorräder mit zum Schottenring Classic Grand Prix gebracht und zeigten diese in Sonderläufen. Alleine neun DKW aus den dreißiger Jahren, von der SS 250 über SS 350 bis zur SS-R 351 ließen eingefleischte Motorrad-Enthusiasten mit der Zunge schnalzen und erinnerten an die höchst erfolgreiche Motorsport-Zeit des einst größten Motorradherstellers der Welt.

Nicht nur die Fahrer litten in ihren Lederkombis und unter den Sturzhelmen unter der für deutsche Verhältnisse ungewöhnlichen Hitze, auch so manche Maschine musste im übertragenen Sinn die Segel streichen – wobei etwas kühlender Wind durchaus erwünscht gewesen wäre – und mit überhitztem Motor den Wettbewerb aufgeben.

Im kommenden Jahr feiert die größte Veranstaltung im Vogelsbergkreis ihr silbernes Jubiläum und findet zum 25. Mal statt. Termin ist der 17. und 18. August 2013.

 

M.Kittner

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