Löwen gewinnen im Herzschlag-Finale gegen Völklingen

Löwen gewinnen im Herzschlag-Finale gegen Völklingen

KSV Hessen Kassel – SV Röchling Völklingen 3:2 (2:0)
Löwen gewinnen im Herzschlag-Finale gegen Völklingen
Das war kein Spiel für schwache Nerven! 2:0 führten die Löwen gegen lange Zeit schwache Gäste aus Völklingen, Sebastian Szimayer und Adrian Bravo Sanchez sorgten für die Treffer in der ersten Halbzeit. Nach dem Wechsel setzte Gäste-Trainer Günter Ehrhardt alles auf eine Karte und wurde zunächst mit dem Ausgleich belohnt. Die Treffer für die Saarländer erzielten innerhalb von knapp zwei Minuten Jannik Luca Meßner (61.) und Mike Andreas (63.). Doch der KSV kam noch einmal zurück: Das Siegtor für die Löwen gelang Sergej Evljuskin mit einem wunderbaren Kopfball in der 77. Minute. In der hektischen Schlußphase bekam Völklingens Idir Meridja nach einer Tätlichkeit gegen Sebastian Szimayer die Rote Karte.
Bei den Löwen fehlten mit Tim Brandner, Ingmar Merle, Sascha Korb und Sebastian Schmeer gleich vier wichtige Spieler. Dazu konnte Innenverteidiger Lucas Albrecht aufgrund von Problemen an der Achillessehne nur auf der Bank Platz nehmen. Sergej Evljuskin rückte dafür in die Innenverteidigung.
Ein frühes Tor wollten die Löwen – und es klappte. Nach gerade mal 120 Sekunden marschierte Marco Dawid auf der rechten Außenbahn los, passte in die Mitte, wo Sebastian Szimayer sich vor dem gegenerischen Tor unbedrängt drehen konnte und den Ball zum 1:0 ins Netz schob. Völklingen wirkte nach seiner langen Niederlagenserie verunsichert und leistete sich hinten weitere dicke Böcke. In der 17. Minute hatte Außenverteidiger Sergej Schmik eine gute Gelegenheit, scheiterte aber am Außennetz. Fünf Minuten später war es dann soweit: Nach einem feinen Zuspiel von Marco Dawid kam Völklingens Torwart Maxime Crahay gegen Sebastian Szimayer zu spät – die klare Entscheidung – Elfmeter. Adrian Bravo Sanchez verwandete sicher in die vom Schützen aus gesehen rechte untere Ecke. Es war kein Spiel auf hohem Niveau, dafür waren die Gäste zu schwach und dazu machte der KSV zu viele Fehler. „Wir treffen bei den Umschaltsituationen immer noch zu viele falsche Entscheidungen“, kritisierte Tobias Cramer später seine Mannschaft. Richtig stinkig war dagegen Völklingens Trainer Günter Ehrhardt: Er hatte in der 41. Minute vom schläfrigen Auftritt seiner Mannschaft die Nase voll und schickte mit Zachary Hadji und Jeremy Groß gleich zwei Spieler vor dem Pausenpfiff vorzeitig unter die Dusche.
Bereits nach 54 Minuten hatte Ehrhardt sein Auswechselkontingent komplett aufgebraucht, brachte mit Luka Dimitrijevic eine weitere Offensivkraft. Völklingen wirkte mit einem Mal wesentlich präsenter, zeigte eine deutlich agressivere Körpersprache. Und wurde belohnt: Nach einem weiten Freistoß kam der gallige Innenverteidiger Moritz Zimmer vor Niklas Hartmann an den Ball, der zweite Innenverteidiger Jannik Luca Meßner brauchte, auf der der Kasseler Torlinie stehend, den Ball nur noch einzunicken. Es soll allerdings auch schon Schiedsrichter gegeben haben, die einen ähnlichen Einsatz, wie den von Zimmer gegen Hartmann, als Stürmerfoul abgepfiffen haben. Ganze 120 Sekunden später war der schöne Vorsprung endgültig flöten. Durch einen unfassbar dämlichen Gegentreffer: Kassels Abwehr wirkte nach einem Angriff von der linken Seite völlig unsortiert, Sergej Schmik traf, beim Versuch, den Ball aus den Strafraum zu bolzen, Mike Andreas, von dem das Spielgerät über die Linie hoppelte.
Doch der angeschlagene KSV kam zurück. Angepeitscht von den begeistert mitgehenden Fans in der Kurve und auf der Tribüne. In der 77. Minute wurde ein langer Freistoß von Adrian Bravo Sanchez zunächst abgewehrt, bevor Sergej Evljuskin, nicht zwingend als Kopfball-Monster bekannt, die Lederkugel wunderbar aus rund elf Metern zum 3:2 einnickte.
Die Schlussphase kostete Nerven, auch wenn Völklingen den KSV nicht mehr ernsthaft in Gefahr bringen konnte. Es wurde hektisch, viele kleine Reibereien und Karten unterbrachen immer wieder die Partie. Idar Meridja grapschte Sebastian Szimayer ins Gesicht – und wurde nicht zu Unrecht vom nicht immer sicheren Schiedsrichter Lars Erbst vom Platz gestellt. Nach vier Minuten Nachspielzeit war es dann soweit – mit dem dritten Heimsieg in Folge hat der KSV weiter Boden in der Regionalliga gut gemacht. „Vor drei Monaten hätten wir so ein Spiel noch verloren“, bilanzierte ein gut aufgelegter Tobias Cramer.
Bereits am kommenden Dienstag muss der KSV zur wenig fanfreundlichen Zeit um 14:30 beim SC Freiburg II antreten, das nächste Heimspiel findet am Ostersamstag (14 Uhr) im Auestadion gegen die Stuttgarter Kickers statt.
© Info: O.Zehe                                   Fotos: M.Kittner

M.Kittner

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