Traumstart perfekt – vierter Sieg im vierten Spiel: 30:26!

Traumstart perfekt – vierter Sieg im vierten Spiel: 30:26!

aDSC_7333Mit dem vierten Sieg im vierten Spiel hat sich die MT Melsungen vor 2.436 Zuschauern in der Kasseler Rothenbach-Halle in der Spitzengruppe der DKB-Handball-Bundesliga endgültig festgesetzt. Gegen den tapfer und aufopferungsvoll kämpfenden Neuling TVB 1898 Stuttgart siegten die Nordhessen mit 30:26 (16:12) und fahren damit verlustpunktfrei am Samstag zum Spitzenspiel zur SG Flensburg-Handewitt. Nach einer nur scheinbar beruhigenden Halbzeitführung gab die MT das Heft nach der Pause aus der Hand. Die Gäste durften sich bis zehn Minuten vor dem Ende sogar berechtigte Hoffnungen auf einen Punktgewinn machen. Dann setzte sich die Routine und das bessere Stehvermögen der MT durch, auch weil der eingewechselte René Villadsen im Tor nur schwer zu bezwingen war. Bester Melsunger Schütze war Momir Rnic (7 Tore), für Stuttgart war Michael Spatz achtmal erfolgreich, davon viermal vom Siebenmeterpunkt.

Ohne drei ging die MT Melsungen in das Duell mir dem Aufsteiger, denn neben den Langzeitverletzten Patrik Fahlgren und Malte Schröder fehlte auch Michael Allendorf, der sich im Auswärtsspiel in Leipzig eine Oberschenkelverletzung zugezogen hatte. Dafür kam Johannes Golla aus der A-Jugend-Bundesligamannschaft der MT zu seinem ersten offiziellen Spiel in Deutschlands höchster Spielklasse, wenn auch nur auf der Bank sitzend.

Den Auftakt verschliefen die Rot-Weißen. Gleich der erste Angriff endete mit einem technischen Fehler, so dass die Führung erst einmal an die Gäste ging. Torschütze war Michael Schweikardt, der Ex-Melsunger. Auch Lars Friedrich konnte die Schwaben noch einmal mit 2:1 nach vorn bringen, dann übernahmen die Hausherren das Kommando. Mit Johan Sjöstrand als starkem Rückhalt drehte die Offensivabteilung auf und das Ergebnis um: innerhalb von fünf Minuten stellten Felix Danner und je zweimal Jeffrey Boomhouwer sowie Nenad Vuckovic auf 6:2 für die Nordhessen (9.).DSC_7311

Eine Entwicklung, mit der vor allem Michael Spatz auf Seiten der Schwaben nicht zufrieden war. Er traf zuerst von Rechtsaußen, dann aus dem Rückraum und schließlich vom Kreis: drei blitzsaubere Treffer des Linkshänders brachten den TVB wieder heran, Kasper Kisum gelang sogar der Ausgleich zum 6:6 sowie nach Momir Rnics erneutem Führungstreffer zum 7:7 sogar in Unterzahl, weil Schweikardt eine Strafe absaß (14.).

Dann aber zündete der rot-weiße Turbo. Weil vor allem Momir Rnic alle Zurückhaltung ablegte und sowohl kraft- (9:7) als auch gefühlvoll per Dreher um den guten Schlussmann Yunus Özmusul herum (11:7) traf und dabei immer wieder von der besser werdenden Abwehrarbeit profitierte. Bis auf 14:9 zogen die Bartenwetzer davon, ehe wieder etwas Sand ins Getriebe geriet und Trainer Michael Roth nach Michael Schweikardts sehenswertem Hüftwurf aus zehn Metern zum 14:10 die Grüne Karte zur Auszeit legte (25.). Rechtzeitig, um seine Mannschaft wieder wach zu rütteln, die nach Momir Rnics sechstem Tor diese vier Tore Vorsprung mit in die Pause nahm.

Der leichte Schlendrian der Nordhessen setzte sich allerdings auch nach der Pause fort. Drei erfolglose eigene Angriffe, zwei Gegentore – Stuttgart war wieder dran, ohne selbst wirklich viel dafür getan zu haben. Eine feine Co-Produktion zwischen dem eingewechselten Johannes Sellin und Linksaußen Jeffrey Boomhouwer sowie eine beherzte Einzelleistung von Nenad Vuckovic hielten den Vorsprung konstant, mehr war in dieser Phase nicht drin. Zumal sich die Melsunger durch eine Hinausstellung von Philipp Müller selbst dezimierten und mit mehreren Entscheidungen der Schiedsrichter haderten (19:17, 38.).

Die Partie blieb spannend, Stuttgart legte an Härte zu. Das bekamen vor allem Nenad Vuckovic und Momir Rnic schmerzhaft zu spüren, die jeweils unsanft zu Boden gestreckt wurden. Zwar kassierte der TVB mehrere Strafen, profitierte aber dennoch von der aufkommenden Hektik. Die MT ließ sich beeindrucken, Stuttgart schlug eiskalt Kapital daraus: Kasper Kisum machte in doppelter Unterzahl den 20:20-Ausgleich (44.).

Die Führung gaben die Hausherren jedoch noch nicht ab, auch wenn die Gäste weiter dranblieben. Treffer von Marino Maric, Nenad Vuckovic und Michael Müller beantworteten Michael Schweikardt und zweimal Michael Spatz vom Siebenmeterpunkt. Ehe es dann aber doch so weit war: in Unterzahl der MT verwandelte Spatz seinen dritten Strafwurf in direkter Folge zur ersten Führung der Bittenfelder seit der Anfangsphase (23:24, 49.).
Der Kapitän selbst gab das Signal zum Endspurt. Michael Müller machte den Ausgleich, Jeffrey Boomhouwer bediente trotz einmal mehr unfairer Aktion von Tobias Schimmelbauer, der dafür wieder runter musste, Momir Rnic, und der holte die Führung zurück. Der Holländer setzte auch gleich noch einen drauf, nachdem der mittlerweile für Sjöstrand gekommene René Villadsen gegen Djibril M’Bengue Sieger geblieben war.aDSC_7374

Und Villadsen blieb der bestimmende Faktor in der Schlussphase, denn auch Schweikardt scheiterte am Dänen. Timm Schneider erhöhte, und Johannes Sellin brachte seine Mannschaft endgültig auf die Siegerstraße (28:24, 56.). Den Rest besorgte wieder Villadsen mit einem gehaltenen Siebenmeter von Spatz und einer sensationellen Parade aus kürzester Distanz gegen den gleichen Spieler. Zwar konnte Michael Schweikardt mit einem Doppelschlag noch einmal verkürzen. Weil aber Marino Maric ebenfalls noch zweimal traf, geriet der Sieg der Nordhessen schließlich nicht mehr in Gefahr.

Stimmen zum Spiel

Michael Roth: Ich bin heute natürlich nicht zufrieden, weil wir doch sehr pomadig gespielt haben. Wir kamen gut rein und haben 6:2 und 14:9 geführt, und liegen in der zweiten Hälfte plötzlich hinten. Stuttgart hat uns alles abverlangt und wir hatten Glück, das Spiel nicht noch zu verlieren. Darüber wird zu reden sein. Es waren zu viele Spieler, die heute unrund gelaufen sind. Auch in der Abwehr haben wir uns sehr schwer getan. Daran müssen wir jetzt arbeiten, denn wir sind keine Startruppe. Schön war, dass uns René Villadsen den Sieg gesichert hat. Denn wir haben immer davon gesprochen, zwei gute Torleute zu haben und nicht nur einen. Jetzt haben wir mit 8:0 Punkten das, was wir uns gewünscht haben. Es ist aber noch nichts passiert, außer dass wir uns eine gute Ausgangsposition geschaffen haben.

Thomas König: Glückwunsch an Melsungen zum Sieg. Es fällt mir schwer, jetzt die richtigen Worte zu finden. Ich bin doch sehr enttäuscht. Nicht vom Ergebnis, sondern vom Verlauf gerade zum Schluss. Meine Mannschaft hat gekämpft und alles gegeben. Beim 24:23 hatten wir eine reelle Chance hier etwas zu holen. Aber danach vergeben wir einen Tempogegenstoß und bekommen dafür einen, gleich mit einer Strafe dazu. Das hat uns das Genick gebrochen. Für mich und auch den Verein ist es enttäuschend, dass wir hier ein so gutes Spiel abgeliefert und es dann noch aus der Hand gegeben haben. Das war das dritte Spiel, in dem wir geführt und verloren haben. Wir müssen jetzt auch mal gewinnen, damit die Spieler wissen, dass das geht.
Die nächsten Spiele:
Sa., 12.09.15, 19:00 Uhr: SG Flensburg/Handewitt – MT
Sa., 19.09.15, 19:00 Uhr: MT – VfL Gummersbach
© Text: MT               Fotos: M.Kittner

[sam id=56 codes=’allow‘]

M.Kittner

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Bitte löse zur Spamvermeidung diese Rechenaufgabe (in Zahlen): * Time limit is exhausted. Please reload CAPTCHA.

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner