25 Jahre nach dem Mauerfall / Gedenkstätten in Ost- und Nord-Osthessen.

25 Jahre nach dem Mauerfall / Gedenkstätten in Ost- und Nord-Osthessen.

25-Jahre-nach-dem-MauerfallFast jeder wird diesen Satz entweder selbst gehört, oder zu einem späteren Zeitpunkt als Zitat mitbekommen haben. Am 9. November 1989 erklärte Günter Schabowski, Mitglied des Politbüros der ZK der SED, auf einer Pressekonferenz in Ostberlin, die Reisebeschränkungen für Bürger der DDR in den Westen seien aufgehoben. Diese Regelung sollte allerdings erst am folgenden Tag in Kraft treten, doch Schabowski unterlief ein Missverständnis in der zeitlichen Abstimmung. Auf Nachfrage eines Journalisten, ob diese Regelung sofort gilt, erklärte Günter Schabowski in dem denkwürdigen entscheidenden Satz. Zitat Anfang.

„Genosse, also mir ist mitgeteilt worden, das eine solche Mitteilung heute schon verbreitet worden ist, sie müsste eigentlich in Ihrem Besitz sein, das gilt nach meiner Kenntnis sofort, unverzüglich“ Zitat Ende.

Mit diesem Satz hat die Grenzöffnung zwischen der Deutschen Demokratischen Republik und der Bundesrepublik Deutschland weiter begonnen. Wir gehen jetzt nicht weiter auf die sensationellen Entwicklungen in Berlin, Ungarn, Österreich etc. ein, sondern möchten als regionales Nachrichten-Medium auf zwei Gedenkstätten in Osthessen und Nord-Osthessen hinweisen.

Point Alpha in der Nähe von Fulda, genaue Lage ist in 36419 Geisa, Platz der deutschen Einheit 1. Der historische US-Beobachtungsstützpunkt erinnert an die Zeit, als hier im sogenannten „Fulda Gap“ jederzeit der Beginn eines Dritten Weltkriegs erwartet wurde und Point Alpha einer der wichtigsten Vorposten der NATO war. Nur einen Steinwurf vom Camp entfernt, markieren der DDR-Grenzturm und die Rekonstruktion der Sperranlagen die Unmenschlichkeit der Grenze, die vierzig Jahre lang Deutschland, Europa und die Welt teilte. Öffnungszeiten: November 2014 und März 2015: 10 Uhr bis 17 Uhr, Dezember 2014 bis Februar 2015: 10 Uhr bis 16:30 Uhr (Montags geschlossen)

An authentischen Stellen wurden Teile der DDR-Grenzanlagen aus den 1950er und 1960er Jahren in ihren einzelnen Ausbaustufen rekonstruiert. Der Teil aus den 1970er/ 1980er Jahren, wie auch der Beobachtungsturm sind originalgetreu. Von dem ehemaligen Kolonnenweg aus, entlang am heutigen grünen Band, kann man nachvollziehen, wie sich das Gesicht der Grenze im Laufe der Jahre änderte und immer unüberwindlicher wurde.

Schifflersgrund in der Nähe von Witzenhausen, genaue Lage ist in 37318 Asbach-Sickenberg, Platz der Wiedervereinigung1. Der Museumsbereich dieser Gedenkstätte wird von einem rund 1,5 km langen originalen Grenzabschnitt (Grenzzaun aus den 70er Jahren, Spurensicherungsstreifen, Kolonnenweg,…) eindrucksvoll geprägt. Dies ist der längste noch im Original erhaltene Abschnitt an der ehemaligen innerdeutschen Grenze in Deutschland.

Ranghohe amerikanische und sowjetische Offiziere verhandelten im benachbarten Wanfried über einen Gebietsaustausch. Fünf hessische Gemeinden kamen unter sowjetische Besatzung und im Gegenzug zwei thüringische Gemeinden in die amerikanische Zone. In dem Museum der Gedenkstätte ist diesem Wanfrieder Abkommen ein besonders interessanter Teil gewidmet. Öffnungszeiten: Ganzjährig: Montag bis Sonntag 10 Uhr bis 17 Uhr.

Die Menschen im geteilten Deutschland und sehr viele Menschen in der ganzen Welt haben die Bilder der Wiedervereinigung im Kopf behalten. Traurige, erschwerende, glückliche und enthusiastische Erinnerungen werden nicht verblassen und an diesen Teil der deutscher Geschichte erinnern. www.belonganywhere.com/de/

© Lutz Müller / November 2014

L.Müller

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