Breitbandausbau in Deutschland – eine Bestandsaufnahme
Beim Ausbau des schnellen Internets ist Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern Westeuropas Schlusslicht. Rund um die großen Städte und in den strukturstarken Regionen können Verbraucher schon seit einigen Jahren im schnellen Netz surfen. In ländlichen Gegenden und auf einigen Inseln ist die Versorgung hingegen nach wie vor nicht ausreichend. Die Anforderung an das Netz sind in den letzten Jahren gestiegen. Das Internet bietet für die Organisation und die Gestaltung des Alltags immer mehr Möglichkeiten. Musik, Filme und Serien kommen per Stream auf die heimischen Geräte. Optische Datenträger spielen eine immer geringere Rolle.
Videokonferenzen im beruflichen und privaten Bereich
Die Kontaktbeschränkungen während der Coronapandemie hatten zur Folge, dass die Kommunikation im beruflichen, aber auch im privaten Bereich über Videokonferenzen stattfand. Die zur Verfügung stehende Technik ist ausgereift, sie wurde nicht nur in den Büros, sondern auch in den Schulen und an Universitäten genutzt. Es ist möglich, Materialien online bereitzustellen und Arbeiten zu schreiben. All dies funktioniert aber nur, wenn die Internetverbindung stabil ist. Schüler, Studierende und Berufstätige, die in dem weniger gut versorgten Teil Deutschlands leben, hatten und haben massive Probleme, mit der Technik und damit auch mit dem Unterricht mitzuhalten.
Ausbau des Breitband-Netzes hat sich verzögert
Die Bundesregierung wollte den Ausbau des Breitband-Internets flächendeckend längst fertiggestellt haben. Das Ziel wurde immer wieder nach hinten verschoben, der 1. Juni 2022 ist bereits verstrichen, ohne dass der Ausbau abgeschlossen ist. Viele Regionen sind immer noch unterversorgt. Dazu gehören Flächenländer wie Brandenburg oder das dünn besiedelte Mecklenburg-Vorpommern mit Ostseeinseln wie Poel in der Nähe von Wismar, die nicht im touristischen Fokus stehen. Den Nutzern stehen in einigen Regionen nur 6.000 kbit für das Surfen im Netz zur Verfügung.
Den passenden Anbieter finden
Ist der Ausbau des Internets in Ihrer Region abgeschlossen, bekommen Sie über die Medien oder über Ihren Internetanbieter eine entsprechende Information. Sie können dann zwischen verschiedenen Geschwindigkeiten wählen. Als Standard hat die Regierung im Kontext mit dem Ausbau des Breitbandnetzes 1.000 MBit definiert. In vielen Regionen können Sie mittlerweile entsprechende Verträge buchen. Diese sind häufig nicht sehr viel teurer als ältere Angebote mit 100 oder 200 Mbit. Kontaktieren Sie Ihren Provider und schauen Sie sich die Internet Angebote an. Vergleichen Sie die Kosten und finden Sie für sich heraus, welche Geschwindigkeit Sie benötigen. Nicht immer müssen es 1.000 MBit sein. Wenn Sie in einem kleinen Haushalt leben, reicht ein günstigerer Vertrag mit 500 MBit in der Regel auch aus.
Die Vorteile des schnellen Breitbandnetzes zusammengefasst:
* Stabile Verbindung ins Internet
* Streaming ohne Ruckeln oder Unterbrechungen
* Schnelle Downloads
* Uploads in angemessener Geschwindigkeit
* Günstige Konditionen bei vielen Anbietern
Wenn Sie sich für schnelles Internet entscheiden, haben Sie die Wahl zwischen einem Anschluss via Glasfasernetz oder einem Kabelanschluss. Derzeit treibt die Regierung den Ausbau des Glasfasernetzes voran. Das Kabelnetz stammt teilweise noch aus analogen Zeiten. Über die Leitungen empfinden die Kunden bereits in den 1980er-Jahren Kabelfernsehen. Schnelles Internet mit bis zu 1.000 Mbit ist auch über diesen Weg möglich.