Bilanz der Blitzeisnacht für die KVG und die RTG
Der Schienenpflegezug sowie 2 speziell für den Winterdienst ausgerüstete Straßenbahnen waren gestern ab etwa 22.30 Uhr im Einsatz und fuhren ab etwa 23 Uhr permanent durch das Schienennetz in der Stadt Kassel sowie auf den Trassen durch das Lossetal, nach Baunatal und Vellmar, um die Oberleitungen von Eis zu befreien. Vereiste Oberleitungen können dazu führen, dass die Trams nur noch ruckelnd oder gar nicht mehr voran kommen. Der Schienenpflegezug sowie die 2 weiteren Straßenbahnen sind mit einem Stromabnehmer ausgestattet, auf den zusätzlich eine Kohleschleifleiste mit Kupfereinlage montiert ist. Diese Vorrichtung knackt mit einem Druck von 10 kg das Eis auf den Oberleitungen.
Das so genannte Freifahren der Oberleitungen als Schutz vor Vereisung war erfolgreich: Die Straßenbahnen fuhren problemlos. Im Bahnhof Baunatal stellt die KVG nachts 4 Straßenbahnen ab. Aufgrund der Vereisung der Oberleitung und der Schienen in diesem Bereich konnten die ersten beiden Bahnen jedoch heute Morgen ab etwa 5 Uhr nicht nach Plan ausrücken. Ihre Fahrten übernahmen andere Bahnen vom Betriebshof Wilhelmshöhe aus, sodass es zu keinen Fahrtausfällen kam. Mitarbeiter des Bereichs Infrastruktur der KVG befreien derzeit noch die Schienen noch mechanisch und mit Werkzeugen vom Eis sodass auch weiter nicht mit Fahrtausfällen auf der Linie 5 zu rechnen ist
Das in Kassel und Umgebung ab etwa Mitternacht einsetzende Blitzeis führte zu Fahrtausfällen auf Buslinien im Kasseler Umland. Im Stadtgebiet Kassel konnten die Busse der KVG mit nur geringfügigen Verspätungen fahren. Lediglich im Bereich Rasenallee (Linie 22) musste der Funkwagen der KVG-Leitstelle kurzzeitig die Beförderung von Fahrgästen übernehmen.
Die Beförderung von Fahrgästen mit Funkwagen gehört zu dem abgestuften Ersatzkonzept der KVG in der Wintersaison. Dieses sieht zunächst den Austausch der rund 28 Tonnen schweren Schubgelenkbusse durch die mit 18 Tonnen leichteren Solobusse vor. Wenn auch sie nicht mehr fahren können, beauftragt die KVG, wenn möglich, Taxiunternehmen oder/und setzt ihre Funkwagen zur Beförderung von Fahrgästen ein.
Aufgrund der Unwetterwarnungen hatten die KVG und die RTG im Vorfeld zahlreiche Vorsichtsmaßnahmen ergriffen. Dazu gehörte neben dem frühzeitigen Beginn des Freifahrens von Oberleitungen zusätzliches Personal in den Rufbereitschaften der Fahrzeugwerkstätten und des Bereichs Infrastruktur sowie eine Erhöhung des Reservepersonals im Fahrdienst.
Quelle: KVG (JH)