Burnout – Vorstufe zur Depression
Der völligen Erschöpfung vorbeugen / Tipps der Krankenkasse Knappschaft
Burnout beschreibt einen Zustand völliger Erschöpfung. Erste Anzeichen und Warnsignale gibt es frühzeitig, rät Gesundheitsexperte Dr. Torsten Leonhard.
Der Begriff steht für einen Zustand totaler körperlicher, emotionaler und geistiger Erschöpfung. „Burnout“ ist im Zeitalter von Arbeitsverdichtung, Informationsflut und ständiger Verfügbarkeit in Medien und Unternehmen zum geflügelten Wort aufgestiegen. „Eine medizinische Diagnose bzw. spezielle psychische Erkrankung namens ,Burnout‘ existiert aber nicht“, erläutert Gesundheitsexperte Dr. med. Torsten Leonhard. „Genau genommen beschreibt der Begriff eine Vorstufe oder Frühform von Depression“, ergänzt der Krankenversicherungsreferent der Krankenkasse Knappschaft.
Nervenkrankheiten und psychische Leiden wie Burnout sind gleichwohl die häufigsten Ursachen für Berufsunfähigkeit in Deutschland und in der Krankenstatistik zunehmend präsent. Je nach Studie hat sich die Zahl der Fehltage in den letzten anderthalb Jahrzehnten mehr als verdoppelt – auch aufgrund erhöhter Sensibilität und Enttabuisierung des Themas. Arbeitsausfälle wiegen besonders schwer, weil erkrankte Mitarbeiter lange fehlen. Auch der Bedarf an Reha-Maßnahmen wegen psychischer Probleme ist immens gestiegen und produziert Wartelisten, berichtet die Knappschaft.
„Burnout trifft nicht nur gestresste Manager sondern ist sogar häufiger im Callcenter, in der Kinderbetreuung oder Altenpflege festzustellen“, ergänzt Dr. Leonhard. Aber auch Studenten, Arbeitslose und Rentner werden in verschiedenen Gesundheitsreporten als anfällige Gruppen geführt.
Zu wenig Anerkennung, Angst vor Arbeitsplatzverlust, unklare Zielvorgaben oder ein schlechtes Arbeitsklima sind mögliche Burnout-Faktoren. Daraus resultiert Stress, der auf die Psyche schlägt. Schlafprobleme oder Gereiztheit können die Folge sein. „Ständige Anspannung und Konzentrationsschwierigkeiten sind oft erste Anzeichen. Auch wer am Wochenende oder im Urlaub keine Erholung mehr findet, sollte das ernst nehmen“, rät der Experte der Knappschaft. Bei solchen Warnsignalen sollte man frühzeitig gegensteuern und ein ärztliches Gespräch suchen, bevor sich Symptome wie innerer Leere und das Verschwinden von Emotionalität und Empathie festigen.
Arbeitgeber können Präventionsprogramme zur Stressbewältigung anbieten oder Führungskräfte im Kommunikationstraining schulen.
5 Tipps von Dr. Leonhard gegen Burnout
1. Delegieren Sie Arbeit, regulieren Sie Ihre Erreichbarkeit und organisieren Sie im Tages- und Wochenablauf Zeitfenster für erholsame Pausen.
2. Arbeit und Privatleben sind möglichst zu trennen. Wer beruflich besonders eingespannt ist, sollte zumindest an einigen Tagen bewusst keine Arbeit mit nach Hause nehmen.
3. Achten Sie darauf, was Sie gerne machen. Treiben Sie Sport und suchen sich Hobbys, um das Selbstwertgefühl zu steigern. Nehmen Sie sich Zeit für Unternehmungen, Familie, Freunde und vor allem soziale Kontakte.
4. Pflegen Sie Fröhlichkeit und Humor. Eine optimistische Einstellung erleichtert den Blick in die Zukunft
5. Setzen Sie sich realistische Ziele und rufen sich Ihre persönlichen Stärken und frühere Erfolge in Erinnerung. Machen Sie sich Mut nach dem Motto: Ich kann das schaffen.
Quelle: Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See
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