Polizei gibt Tipps zur Verkehrssicherheit von Fahrrädern und Sicherheitshinweise gegen Fahrraddiebstahl
Kassel (ots) – Jedes Jahr wiederkehrend sind in der wärmeren Jahreszeit die Fahrräder ein beliebtes Fortbewegungsmittel. Nicht nur in der Freizeit oder als Fitnessgerät genutzt, erfreut sich das Fahrrad auch immer größerer Beliebtheit bei Berufstätigen als umweltfreundliches und kostensparendes Verkehrsmittel für den Weg von und zur Arbeit. Die Kasseler Polizei möchte, wie auch schon in den Jahren zuvor, einmal mehr die Fahrradfahrer sensibilisieren.
Zum einen gibt die Polizei Tipps zum verkehrssicheren Fahrrad und zum anderen gibt sie Ratschläge zur Sicherung der Fahrräder.
Verkehrssicheres Fahrrad
Immer noch entsprechen viele Fahrräder nicht den vorgegebenen Ausrüstungsvorschriften. Nicht nur Kraftfahrzeuge, sondern auch Fahrräder und die ihnen gleichgestellten Elektrofahrräder (Pedelecs25), müssen als Fortbewegungsmittel im öffentlichen Straßenverkehr verkehrssicher sein. Benutzen Sie deshalb nur ein verkehrssicheres Fahrrad!
Nachfolgend die laut Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) vorgeschriebene Ausrüstung:
- Eine hell tönende Klingel
- Zwei voneinander unabhängige Bremsen
- Scheinwerfer für weißes Licht vorn
- Lichtmaschine/Dynamo (seit 01.08.2013 auch Akkus- oder Batterien) für den Betrieb des Scheinwerfers und der Schlussleuchte
- Ein nach vorn wirkender weißer Rückstrahler (jetzt meist im Scheinwerfer integriert)
- Eine rote Schlussleuchte und ein nach hinten wirkender roter Rückstrahler (auch mit der Schlussleuchte zusammen),
- Ein zusätzlicher nach hinten wirkender, mit dem Buchstaben „Z“ gekennzeichneter, roter Großflächenrückstrahler, der auch mit der Schlussleuchte zu einem Gerät zusammengefasst sein darf
- Rutschfeste und fest verschraubte Pedale, die mit je zwei nach vorn und hinten wirkenden, gelben Rückstrahlern ausgestattet sind
- Mind. zwei um 180° versetzte, zur Seite wirkende, gelbe Speichenrückstrahler für jedes Rad oder einen zusammenhängenden weißen retroreflektierenden Streifen im Reifen für jedes Rad oder reflektierende Sticks/Stäbchen an jeder Speiche
Im Rahmen eines empfohlenen Fahrradchecks sollten daher im Sinne der Verkehrssicherheit notwendige Reparaturen durchgeführt und fehlende Teile angebracht werden.
Tipps der Polizei als Empfehlung zur Steigerung der eigenen und der Verkehrssicherheit im Allgemeinen
Zur Steigerung der Verkehrssicherheit, aber auch zur Maximierung der persönlichen Sicherheit gibt die Polizei folgende Empfehlungen:
- Achten Sie bereits beim Kauf – gleich ob neu oder gebraucht -darauf, dass Ihr Fahrrad den Vorschriften der Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) entspricht und so verkehrssicher ist.
- Halten Sie sich stets an die Regeln der StVO!
- Rechnen Sie immer mit den Fehlern anderer Verkehrsteilnehmer!
- Fahren Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit nur mit Schutzhelm. Dieser schützt nicht vor Verkehrsunfällen und Stürzen, jedoch nachweislich vor der Schwere der Kopfverletzungen.
- Benutzen Sie die ausgeschilderten Sonderwege für Fahrradfahrer sowie vorhandene Schutzstreifen.
- Nehmen Sie auf Sonderwegen, die gemeinsam vonFußgängern und Fahrradfahrern genutzt werden, Rücksicht auf den“schwächeren“ Verkehrsteilnehmer.
- Fahren Sie an Lichtzeichenanlagennur bei „Grün“. Seien Sie damit auch Vorbild für die Jüngsten in derGesellschaft – unsere Kinder.
- Seien Sie besonders im Bereich von Grundstücksein- und ausfahrten auf ein- oder ausfahrende Fahrzeuge gefasst.
- Bedenken Sie bei abbiegenden Fahrzeugen, dass Sie sich im“Toten Winkel“ befinden könnten oder generell übersehen werden.
- Beeinträchtigen Sie beim Radfahren nicht Ihr Gehör, z. B. durch das Hören von Musik über Kopfhörer.
- Tragen Sie stets helle, auffällige oder mit Accessoires zur besseren Erkennbarkeit ausgestattete Bekleidung. Auch Warnwesten oder entsprechende Überzüge über Rucksäcke erhöhen die Erkennbarkeit.
- Fahren Sie auch am Tag mit eingeschaltetem Licht! Sie werden aber von anderen Verkehrsteilnehmern besser wahrgenommen.
Hinweise zur Eigentumssicherung:
Die Kasseler Polizei appelliert an alle Fahrradbesitzer, ihr Eigentum zu schützen.
- Verwenden Sie nur hochwertige Schlösser
- Schließen Sie ihr Fahrrad an festen, unbeweglichen Gegenständen ab
- Schlecht gesicherte Kellerverschläge bieten keinen ausreichenden Schutz gegen Diebstahl
- Haustüren, insbesondere bei Mehrfamilienhäusern, sollten verschlossen sein
- Achten Sie auf Unbekannte im Haus und sprechen Sie sie ggf. an
Nehmen Sie Werkzeug oder abnehmbare Teile, wie etwa Tachometer oder den Akku eines Pedelecs mit. Neben den Sicherungshinweisen ist es der Polizei ein ganz besonderes Anliegen, dass die Eigentümer sich beim Erwerb des Zweirads Notizen und Fotos vom Fahrrad machen.
Notieren Sie sich vorbeugend die Daten Ihres Fahrrades, insbesondere die Rahmennummer, in einem Fahrradpass. So haben Sie im Fall eines Diebstahls eine genaue Beschreibung parat. Fahrradpässe sind bei Polizeidienststellen oder im Kasseler Polizeiladen erhältlich.
Oftmals stellen die Händler beim Kauf eines Fahrrades einen herstellerseitigen oder polizeilichen Fahrradpass aus. Wer ein Smartphone besitzt, kann die kostenlose FAHRRADPASS-App der Polizei für iPhones und Android-Smartphones nutzen. Mit dieser lassen sich alle wichtigen Daten problemlos speichern und im Notfall ausdrucken oder per E-Mail verschicken, zum Beispiel an die Polizei beziehungsweise den Versicherer.
Weitere Tipps, wie Fahrradbesitzer ihren Drahtesel vor Dieben schützen können sowie einen Fahrradpass zum Heraustrennen, finden sie im Faltblatt
„Guter Rat ist nicht teuer. Und der Verlust Ihres Rades?“.
Das Faltblatt liegt bei den örtlichen Polizeilichen Beratungsstellen aus, kann aber auch im Internet heruntergeladen
werden:
http://www.polizei-beratung.de/medienangebot/details/form/7/25.html
Und für alle Verkehrsteilnehmer gilt:
Fahren Sie mit der gebotenen VORsicht und nehmen Sie RÜCKsicht auf schwächere oder unsichere Verkehrsteilnehmer, denn ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht für ein gemeinsames Miteinander ergänzen die Verhaltensweisen im Sinne der Verkehrssicherheit für jeden Verkehrsteilnehmer. Denn: Wir wollen, dass Sie sicher durch den Straßenverkehr kommen und wünschen eine stets unfallfreie Fahrt.
PM Polizeipräsidium Nordhessen
(CB)