Wegen Hagelschäden bleibt das Kakteenschauhaus im Botanischen Garten geschlossen – Neubau in Planung
Das schwere Unwetter am 22. Juni hat auch das Glasdach des Kakteenschauhauses im Botanischen Garten zu zwei Dritteln zerstört. Seitdem ist das Gebäude für das Publikum geschlossen. Da es technisch und energetisch nicht mehr dem neuesten Stand entspricht, wird es nicht mehr repariert. Ein Neubau soll das Kakteenschauhaus und das ebenfalls in die Jahre gekommene Überwinterungshaus ersetzen, die Planungen hierfür sind bereits angelaufen. Die Kakteenfreunde ‚Friedrich Ritter‘ haben mittlerweile gemeinsam mit Mitarbeitenden und Auszubildenden des Umwelt- und Gartenamts sowie des GaLaMa-Projekts damit begonnen, die Kakteen in Töpfe umzupflanzen. Sie sollen in einem anderen Gewächshaus auf dem Gelände überwintern. Alle Beteiligten freuen sich, dass die bei Besucherinnen und Besuchern beliebte Kakteensammlung bald in neuen Häusern präsentiert werden kann.
Zum Hintergrund:
Das Kakteenschauhaus im Botanischen Garten wurde in den 1970er Jahren zunächst als Anzuchthaus gebaut und 1982 zum Kakteenschauhaus umgestaltet. Energetisch und technisch entspricht es nicht mehr dem heutigen Energiestandard: Die Fenster sind einfachverglast und schließen nicht mehr dicht. Um den Kakteen auch im Winter die notwendigen Temperaturen von 10 bis 12 ° C zu ermöglichen, entsteht ein hoher Energieverbrauch, der beim Neubau signifikant reduziert werden soll.
Das Haus ist zudem mit seiner mittigen Traufe konstruktiv bedingt zu niedrig. Viele Kakteen sind inzwischen über drei Meter hoch und müssen regelmäßig eingekürzt werden, damit die teilweise seltenen und Jahrzehnte alten Exemplare erhalten werden können.
Zum dauerhaften Erhalt der bedeutenden und wertvollen Kakteensammlung wird ein neues, besser isoliertes, höheres und moderneres Gewächshaus benötigt. Das Kakteenhaus ist einer der wichtigsten und attraktivsten Themenbereiche im Botanischen Garten und besitzt eine große Publikumswirksamkeit.
Das Überwinterungshaus im Botanischen Garten befindet sich direkt neben dem Kakteenhaus. Dort überwintern die empfindlichen Kübelpflanzen des Botanischen Gartens. In den Sommermonaten werden Geräte und Materialien darin untergebracht. Außerdem dient es vereinzelt für Veranstaltungen, wie den beliebten standesamtlichen Trauungen im Botanischen Garten. Dieses Haus ist ebenfalls in die Jahre gekommen und soll durch einen energetisch und technisch moderneren Neubau ersetzt werden.
Im Rahmen des Förderprogramms „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ wurden Abriss und Neubau beider Gewächshäuser beantragt und vom Fördermittelgeber genehmigt. Inzwischen wurden die Planungsleistungen für den Neubau am gewohnten Standort vergeben. Die beiden Gewächshäuser sollen eine gestalterische Einheit bilden. Dem Aspekt, dass es sich beim Botanischen Garten um ein Gartendenkmal handelt, wird bei der Planung Rechnung getragen.
Der Bau der beiden Gewächshäuser wird voraussichtlich ab Frühjahr 2024 erfolgen. Die veranschlagten Kosten liegen bei etwa 2,5 Mio. Euro, zwei Drittel davon kommen aus Fördermitteln.
PM: Stadt Kassel