Huskies zogen Kaufbeuren souverän ab
Zum ersten Spiel in der Qualifikationsrunde zur DEL 2 begrüßten die Kassel Huskies am heutigen Abend den ESV Kaufbeuren in der Eissporthalle. Die Mannen von Ex-Huskycoach Uli Egen hatten in der vergangenen Woche ihre DEL 2 Playdown-Serie gegen die Heilbronner Falken in sieben Spielen verloren und mussten damit zum „Nachsitzen“ gegen die Oberligisten antreten.
Das Spiel begann rasant. Kaum eine Minute war gespiel, da prüfte Tobi Schwab Stefan Vajs im Tor der Allgäuer zum ersten Mal und brachte die 3.882 Zuschauer in der Kasseler Eissporthalle hinter das Team. Doch auch der Zweitligist ließ mit Chancen nicht lange auf sich warten. Hans Detsch und der Finne Matti Näätänen sorgten ihrerseits für die ersten Beschäftigungen Kai Kristians. Mit fortwährender Spieldauer übernahmen die Kaufbeurer mehr und mehr das Heft des Handelns in die Hand. Allen voran Christof Aßmer und Kapitän Michael Kreitl sorgten für reichlich Betrieb vor dem Kasseler Tor. Doch in der 8. Minute war alle Gegenwehr vergebens. Einen Scheibenverlust der Huskies in der Offensive nutzte Kreitl blitzgescheid aus und schickte Maury Edwards zu einem zwei-auf-eins-Konter auf die Reise, der Kai Kristian keine Chance ließ. In dieser Phase gelangen den Huskies nur sporadische Entlastungsangriffe. Defensiv präsentierte man sich allerdings stabil. In der 15. Minute wurde es dann hektisch. Zuerst landete ein Schuss von Brad Snetsinger nur am Pfosten und wenige Sekunden später scheiterte Manuel Klinge an Vajs. Doch für den Aufreger des Drittels sorgte Hauptschiedsrichter Sven Fischer. Vor der Spielerbank der Huskies foulte der ESVK-Spieler Stephen Schultz Alex Heinrich per Stockschlag, was Huskies-Coach Jürgen Rumrich die Zornesröte ins Gesicht trieb. Laut fluchend und gestikulierend forderte er eine Strafe, die Pfeife von Fischer blieb allerdings stumm. So ging es mit einem knappen Rückstand von 0:1 in die erste Pause.
Das zweite Drittel begann mit einer kalten Dusche für die Nordhessen. Kaum waren 23 Minuten absolviert, erhöhten die Bayern auf 0:2. Alexander Thiel hatte von der blauen Linie geschossen und Jakub Körner den Puck vor dem Tor unhaltbar durch Kristians Beine abgefälscht. Doch wer nun dachte die Huskies würden sich eingeschüchtert zurückziehen, der irrte! In der Folge erarbeiteten sich die Nordhessen eine ganze Reihe guter Möglichkeiten. Wycisk Schuss in der 25. Minute zog knapp über die Latte und Doyle hatte in der 27. Minute im Slot gegen Vajs das Nachsehen. In der 28. Spielminute kam dann endlich die Erleichterung für die toll unterstützenden Fans in der Eishalle. Artjom Kostyrev brach in einem Konter über den rechten Flügel an Freund und Feind vorbei, brachte den Puck auf das Kaufbeurer Gehäuse, Vajs ließ prallen und der mitgeeilte Tobias Schwab verwandelte sehenswert per Volleydirektabnahme zum Anschlusstreffer. Und diesen Schwung nahmen die Kasseler dankbar auf. In der 31. Spielminute arbeiteten Doyle, Snetsinger und Billich vor dem Tor und belohnten ihre „Maloche“ mit dem vielumjubelten Ausgleich! Die Kaufbeurer antworteten nun ihrerseits mit wütenden Angriffen auf Kristians Gehäuse. So scheiterte Maximilian Hadraschek in der 34. Minute an einem sehenswerten Fanghandsave vom Kasseler Schlussmann. Doch auch die Huskies hatten noch die Möglichkeit auf Zählbares. Gregor Steins Hereingabe lenkte Kyle Doyle in der 35. Minute an den Pfosten. Die letzte Aktion des zweiten Drittels gehörte aber nochmal den Allgäuern. Im Gewühl rettete Kai Kristian gegen mehrere Kaufbeurer das Unentschieden und sorgte für Jubel bei der Pausensirene.
Das letzte Drittel zeigte sich geprägt von Spannung. Beide Seiten lauerten auf Fehler der Gegenseite, doch in einer Partie auf tollem Niveau boten sich nur selten Gelegenheiten. In der 42. Minute scheiterte Glusanok an Vajs, in der 46. Minute vergab Jan Pantkowski. Beste Möglichkeit auf Seiten der Allgäuer gab es in der 47. Minute, doch Pfosten und Latte des Huskies Gehäuses hatten etwas dagegen und bekamen in der nächsten Spielunterbrechung einen besonders herzlichen Klaps von Kai Kristian. Doch viel mehr Chancen brachte der Zweitligist nicht mehr zustande. Auf der Gegenseite vergab Snetsinger in der 55. und 57. Minute aus bester Position. Und als sich schon fast alle Anwesenden mit dem Unentschieden abgefunden hatten, kam es wie es so häufig kommt im Eishockey. Zwei Minuten vor Spielende nahm ESV-Stürmer Stephen Schultz eine unnötoge Strafe und bescherte den Huskies damit ein Überzahlspiel. Die Sekunden verrannen, die Uhr tickte gen Null, da brachte dreizehn Sekunden vor Schluss eine Energieleistung von Kyle Doyle, Tobias Schwab und Brad Snetsinger die Entscheidung, und den Puck über die Linie! Wieder einer dieser unvergleichlichen Emotionsausbrüche, wie vergangenen Sonntag, als Sven Valenti den Puck ins Duisburger Gehäuse bugsiert hatte. Und weil die Huskies auch in den restlichen dreizehn Sekunden nichts mehr anbrennen ließen, starteten sie mit einem vielumjubelten Bigpoint gegen einen der ganz großen Favoriten der Qualifikationsrunde.
Für die Huskies heißt es jetzt „nachlegen“! Diesen Sonntag geht die Reise nach Selb und am kommenden Wochenende folgt Hessenderby im Doppelpack. Freitag und Sonntag kreuzen Huskies und Löwen im ewig jungen Duell die Klingen.
Vielen Dank für diesen tollen Spielbericht ans Huskies Medienteam