Gerichtsurteil: Erstmals Haftstrafe für Welpenhändler VIER PFOTEN erfreut über Entscheidung

Illegaler Welpenhandel1© VIER PFOTEN_FOUR PAWS_George Nedelcu_1
Illegaler Welpenhandel1© VIER PFOTEN_FOUR PAWS_George Nedelcu_1

Hamburg / Darmstadt, 17. März 2016 – Heute wurde der Prozess gegen die Welpenhändler aus Seligenstadt vor dem Darmstädter Landgericht erneut aufgerollt. Der endgültige Richterspruch lautet: Schuldig. Markus und Petra L. wurden zu 13 Monaten Haft ohne Bewährung und zwei Jahren Berufsverbot verurteilt.

Birgitt Thiesmann (52), Heimtierexpertin bei VIER PFOTEN:
„Dieses Urteil ist ein Meilenstein für die Kampagnenarbeit von VIER PFOTEN, denn es zeigt, dass der Handel mit kranken und ungeimpften Hundewelpen kein Kavaliersdelikt ist. Hier handelt es sich um Tierquälerei und um Betrug gleichermaßen.“

Noch nie wurden in Deutschland Welpenhändler zu einer Freiheitsstrafe ohne Bewährung verurteilt, sondern mussten lediglich Geldstrafen zahlen.

Illegaler Welpenhandel2 © VIER PFOTEN, Birgitt Thiesmann
Illegaler Welpenhandel2 © VIER PFOTEN, Birgitt Thiesmann


Hintergrund:
Mindestens zehn Jahre lang hatte das Ehepaar mit Welpen aus dubiosen Quellen gehandelt. Doch weder bereits auf Bewährung erteilte Haftstrafen, Handelsverbote in den Jahren 2006 und 2010 noch das Urteil vom November 2015 konnten Markus und Petra L. stoppen. Weiterhin inserierten sie Welpen unbekannter Herkunft und verkauften die ungeimpften Tiere ohne Papiere an ahnungslose Käufer.

Das Paar aus Seligenstadt/Hessen hatte im großen Stil sämtliche Hunderassen über verschiedene Internetportale, wie zum Beispiel EBAY Kleinanzeigen, angeboten, sogar im Ausland. In diesen Anzeigen war von eigener Zucht, gesunden und geimpften Hunden die Rede, was jedoch schon deshalb nicht stimmen konnte, weil die Händler nicht über die entsprechende Anzahl von  Muttertieren verfügten. Die Welpen kosteten zwischen 350 und 1.050 Euro. Tatsächlich kamen die Hunde aus dubiosen Quellen, waren oft krank, manche starben sogar. In vielen Fällen gab es weder Impfpässe noch Kaufverträge.

Besonders in Osteuropa werden tausende Welpen unter schlimmsten Bedingungen produziert. Hundebabys werden viel zu früh von ihren Müttern getrennt und meist schon krank, verwurmt und mit gefälschten Impfpässen quer durch Europa transportiert. Ihre neuen Besitzer sind meist mit hohen Tierarztkosten und nicht selten sogar mit dem frühen Tod der Welpen konfrontiert.

logo-vier-pfotenKampagne gegen illegalen Welpenhandel:
VIER PFOTEN engagiert sich mit einer internationalen Kampagne gegen den illegalen Welpenhandel und fordert eine europaweite Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für alle Hunde. Außerdem fordert VIER PFOTEN, dass Online-Kleinanzeigen-Portale den anonymen Verkauf von Tieren unterbinden. 

Weitere Informationen zur aktuellen Kampagne von VIER PFOTEN finden Sie auf: http://www.vier-pfoten.de/themen/heimtiere/aktuell/wuehltischwelpen/

Betroffene Hundekäufer können sich auf www.stoppuppytraders.org melden.

 

PM: Vier Pfoten

 

(CB)

NHR

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