Wohnungsneubau in Hessen: Gute Energieeffizienz ist ein Muss! 

Wohnungsneubau in Hessen: Gute Energieeffizienz ist ein Muss! 
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Wer Wohnungen neu bauen und späteren Leerstand vermeiden möchte, sollte sich nicht nur auf den in ganz Deutschland herrschenden Nachfrageüberhang bei bezahlbarem Wohnraum verlassen. Die ortsüblichen Mieten in Hessen sind ziemlich hoch. Deshalb schauen Mietinteressenten immer öfter und stetig genauer auf die ergänzend zur Kaltmiete zu tragenden Nebenkosten. Dabei spielen thermische Isolierungen und die Qualität der Fenster sowie Balkon- und Terrassentüren eine wichtige Rolle. 

In welchem Bereich liegen die Wohnungsmieten aktuell? 

Nach den Statistiken einschlägiger Immobilienportale sind bei Wohnraum in Hessen mit einer Fläche zwischen 20 und 40 Quadratmetern derzeit durchschnittlich 14,80 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter fällig. Bei Wohnungen mit 40 bis 60 Quadratmetern wird ein Preis von durchschnittlich 11,70 Euro pro Quadratmeter aufgerufen. Bei Mietwohnungen mit 60 bis 100 Quadratmetern fallen im Schnitt 10,60 Euro an. Noch größere Wohnobjekte werden mit Quadratmeterpreisen (kalt) zwischen 10,20 und 10,50 Euro angeboten. Erfahrungsgemäß ist der Verhandlungsspielraum gering, denn die meisten Eigentümer, Verwalter und Makler kennen die aktuelle Lage auf dem Wohnungsmarkt genau. 

Welche Objekte haben die niedrigsten Nebenkosten? 

Bei der Besichtigung sollten die Interessenten einen genauen Blick auf die Fenster werfen. Haben sich die Eigentümer beim Bau oder einer Sanierung der Wohnräume für moderne Fenster aus Kunststoff mit Dreifachverglasung und warmer Kante entschieden, war das eine gute Wahl. Solche Fenster und Balkontüren garantieren im Winterhalbjahr geringe Wärmeverluste, weil sie mit niedrigen Ug-Werten (technischer Wert der Wärmetransmissionen durch Verglasungen und Rahmen) punkten.  

Sollten Sie neue Fenster kaufen, achten Sie darauf, dass diese modernen Standards entsprechen, um langfristig Nebenkosten zu sparen. Besitzen die Fenster Rollläden? Sie sind ein guter Wärmeschutz im Sommer, der die Kosten der Innenraumkühlung auf einem niedrigen Niveau hält. Mit diesen Einsparungen lassen sich kleine Plusdifferenzen bei der Kaltmiete häufig vollständig kompensieren. Zudem besteht bei derart ausgestatteten Wohnungen kein Risiko, dass energetische Sanierungen und Modernisierungen durch die gesetzlich zulässigen Umlagen zu einer unerwarteten Mieterhöhung führen. 

Bei der Wohnungssuche Fassaden genauer anschauen! 

Welche Nebenkosten bei Mietwohnungen in Form der Heizkosten anfallen, hängt außerdem von der Effizienz der Wärmeisolierung der Fassaden ab. Bei sanierten Bestandsbauten lassen sie sich auch von Laien leicht erkennen. Häufig kommen bei der Nachrüstung Styroporplatten zum Einsatz. Dadurch wächst die von außen erkennbare Tiefe der Tür- und Fensterlaibungen. Die thermische Isolierung der Fassade sollte jedoch nicht auf Höhe der Fußböden der Erdgeschosswohnungen enden, sondern ein Stück tiefer gezogen werden. Anderenfalls entstehen Wärmebrücken, die für eine Erhöhung des Schimmelrisikos an den Außenwänden insbesondere in Ecken sorgen, in denen zwei Außenwände aneinander angrenzen. Zudem sollten die vorgebauten Fassadendämmungen eine Hinterlüftung haben, um die Diffusion (Dampfdurchgängigkeit) der Wände zu erhalten. Deshalb ist es lohnenswert, sich bei der Besichtigung einmal zu bücken und nach Lüftungsöffnungen an der Unterseite der Fassadendämmung zu schauen.  

Die beste Wahl: Gebäude mit Solaranlagen oder Wärmepumpen 

Eine überdurchschnittlich hohe Kaltmiete ist auch bei Wohnobjekten angemessen, bei denen die Heizung und/oder die Warmwasseraufbereitungsanlage von einer Solaranlage unterstützt wird. Die Strahlung der Sonne als Energielieferanten gibt es gratis. Dadurch reduzieren sich die Aufwendungen für andere Energielieferanten wie Heizöl, Pellets oder Erdgas. Das gilt genauso für die Energieanteile, die von Wärmepumpen beispielsweise über die Nutzung von Erdwärme oder die Rückgewinnung der Energie aus dem Abwasser geliefert werden. Wer Wohnungen in solchen modernen Gebäuden anmietet, leistet einen Beitrag zum Klimaschutz, ohne auf den bestmöglichen Nutzerkomfort verzichten zu müssen.  

Klima- und KI in Wohnbauten: Worauf kommt es noch an? 

Mit der Energieeffizienz sind die Möglichkeiten des Umwelt- und Klimaschutzes nicht ausgeschöpft. Flattert Mietern beispielsweise eine Ankündigung für eine Modernisierung der Fenster ins Haus, könnten sie das Gespräch mit den Eigentümern suchen. Vielleicht lassen diese sich davon überzeugen, zu Fenstern mit Rahmenprofilen aus recyceltem Kunststoff zu greifen. Sie sind aktuell die umwelt- und klimaverträglichste Variante neuer Fenster und bringen im Vergleich zu den Profilen, die neu aus Erdöl hergestellt werden, keine Nachteile mit. Das gilt sowohl bei der mechanischen Stabilität und der thermischen Isolierung als auch der Materialqualität und den optischen Wahlmöglichkeiten.  

 

 

Heiko Jacob

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