Rückblick auf den „Tag der Literatur“ des Worilagnon e.V.
Am vergangenen Samstag fand im Palais Bellevue ein außergewöhnliches Highlight der postkolonialen Literatur statt: Der „Tag der Literatur“ des Worilagnon e.V. Diese Gemeinschaft ivorischer Schriftstellerinnen, die in Deutschland leben und wirken, bot den Besucher*innen eine Plattform, um sich mit Themen wie Identität, Migration, Kultur und dem kolonialen Erbe auseinanderzusetzen.
Der Tag begann mit einem einladenden Infostand, an dem die Mitglieder von Worilagnon e.V. ihre Organisation vorstellten. In ansprechenden T-Shirts und mit informativen Materialien, darunter Zelte, Banner und Flyer, informierten sie über ihre Projekte, Produkte und die Herausforderungen, denen sie gegenüberstehen. Der Verkauf von T-Shirts, Heften und Schlüsselbändern diente nicht nur der Präsentation, sondern auch der finanziellen Unterstützung der Organisation.
Die offizielle Eröffnung der Veranstaltung um 14:00 Uhr bildete den Auftakt zu einem inspirierenden Programm. Die Autorin Lynda Kamakou (Dis oui) begeisterte das Publikum mit Lesungen aus ihren Werken und regte zu einer lebhaften Diskussion über die Ursachen und Folgen der Einwanderung an. Die interkulturelle Dimension wurde durch die zweisprachige Diskussion auf Deutsch und Französisch bereichert, die den Austausch von Perspektiven und Erfahrungen ermöglichte.
Véronique Kouassi (Esther. Memoire d’une vie) setzte einen weiteren Akzent, indem sie die Unterschiede zwischen traditioneller afrikanischer und europäischer Kleidung thematisierte. Ihre Präsentation über die Bedeutung kultureller Identität war nicht nur informativ, sondern regte auch zu einer lebhaften Diskussion in deutscher Sprache an, die die Besucher*innen zum Nachdenken über ihre eigenen kulturellen Wurzeln anregte.
Ein weiterer Höhepunkt war der Vortrag von David Landry So (Souvenir d’un passé récent, VENI VIDI VIXI), der eindringlich die Erfahrungen schwarzer Autor*innen mit Diskriminierung und Alltagsrassismus in Deutschland thematisierte. Die anschließende Diskussionsrunde bot wertvolle Einblicke in die Herausforderungen, mit denen afrodeutsche Literaturschaffende konfrontiert sind.
In den Kaffeepausen konnten sich die Besucher*innen zudem über köstliche Leckereien aus der Elfenbeinküste freuen. Diese kulinarischen Genüsse schufen nicht nur eine angenehme Atmosphäre, sondern förderten auch den interkulturellen Austausch.
Der Tag fand seinen Abschluss in einem offenen Austausch, bei dem die Teilnehmer*innen Gedanken und Eindrücke teilen konnten. Die Schlussworte rundeten das inspirierende Ereignis ab und hinterließen bei allen Anwesenden ein Gefühl der Verbundenheit und des gemeinsamen Engagements für die Themen der postkolonialen Literatur.
Der „Tag der Literatur“ des Worilagnon e.V. war nicht nur ein Fest der Worte, sondern auch ein bedeutender Schritt zur Förderung des Dialogs zwischen Kulturen und zur Stärkung der Stimmen
Text/Bilder © NHR