Der Preis für Einfamilienhäuser steigt weiter – Immobilienmarktbericht 2016 für den Landkreis Kassel liegt vor

Geld, EuroLandkreis Kassel. „Der neue Immobilienmarktbericht für den Landkreis Kassel ist wieder eine äußerst nützliche Datensammlung für Politik, Verwaltung und Institutionen im Kreis“, fasst Vizelandrätin Susanne Selbert die Vorteile des vom Amt für Bodenmanagement erstellten aktualisierten Immobilienmarktberichts für den Landkreis zusammen.

 

„Wir stellen auch im Landkreis Kassel fest, dass sich die historisch niedrigen Zinsen im Immobilienbereich bemerkbar machen“ berichtet Dipl.-Ing. Frank Mause, Leiter des Amtes für Bodenmanagement Korbach, das für den Landkreis Kassel zuständig ist. Die Baulandpreise für Wohnbauland im Landkreis Kassel unterscheiden sich trotz erhöhter Nachfrage weiter erheblich je nach Lage des Grundstücks. In „mäßigen Lagen“ bleibe das Geschäft schwierig – in den Städten Wolfhagen und Zierenberg wurden neue Baugebiete im Kernstadtbereich zu deutlich höheren Preisen als in der Vergangenheit verkauft. Mause: „In gesuchten Lagen im Umland von Kassel werden insbesondere für Baulücken oder durch private Investoren entwickelte Gebiete höhere Preise nicht nur verlangt, sondern auch gezahlt“.

 

Die Bandbreite der Durchschnittspreise für unbebaute Grundstücke liegt wegen der stark unterschiedlichen Nachfrage zwischen etwa 33 Euro pro Quadratmeter im ländlichen Raum und 104 Euro pro Quadratmeter im Zweckverbandsgebiet Raum Kassel. Bei den Gesamtumsätzen von Immobilienverkäufen sei 2015 ein Rückgang im Landkreis von rund 15 Prozent gegenüber 2014 feststellbar: „Mit knapp 300 Millionen Euro ist das der dritthöchste Wert der vergangenen zehn Jahre – insgesamt sind wir hier auf einem hohen Niveau“, betont Mause. Interessant sei, dass der Rückgang hauptsächlich im Gebiet des Zweckverbandes Raum Kassel erfolgt sei. „Hier könnte sich widerspiegeln, dass es nur noch wenige Flächen für Neubau im Altkreis Kassel gibt“, vermutet Vizelandrätin Selbert. Bei den zentralen Orten wie Hofgeismar oder Wolfhagen sei der Umsatz angestiegen und im ländlichen Raum stabil, ergänzt Mause.

 

Dass auch im ländlichen Raum Bewegung in den Immobilienmarkt kommt, zeigt eine weitere Zahl aus dem 96seitigen Immobilienmarktbericht 2016: Der Verkauf von Bauplätzen in den Gebieten mit Bodenrichtwerten unter 50 Euro pro Quadratmeter hat stark zugenommen. Mause: „84 Verkäufe sind hier ein absoluter Spitzenwert“. Auch bei den Ein- und Zweifamilienhäusern hole der ländliche Raum auf. Hier gab es im letzten Jahr 200 Verkäufe in den Gebieten mit Bodenrichtwerten unter 50 Euro pro Quadratmeter – 53 Objekte wurden zu Preisen unter 50.000 Euro verkauft. „Auch mutmaßlich schwierige Immobilien finden einen Käufer“, stellt Mause fest.

Gleiches gelte für ältere Häuser: 2015 wurden 23 Objekte mit Baujahren älter als 1919 zu einem Durchschnittspreis von 124.000 Euro verkauft.

Der Preis für Ein- und Zweifamilienhäuser hat im Landkreis Kassel 2015 ein „Allzeithoch“ erreicht.

Der Durchschnittspreis für eine solche Immobilie lag im letzten Jahr bei 158.000 Euro, bei Reihenhäusern bei 131.000 Euro. Zum Vergleich: 2008 lag der Durchschnittspreis für Einfamilienhäuser bei 133.000 Euro und für Reihenhäuser bei 99.000 Euro.

Die Verkaufssummen bei neugebauten Eigentumswohnungen ging 2015 im Landkreis Kassel auf 15 Millionen Euro zurück „und damit auf das Niveau von 2012/2013“, informiert Mause.

 

Die Verkaufssumme beim  Wiederverkauf von Eigentumswohnungen stieg auf 30 Millionen Euro  – erneut ein Allzeithoch.

Die Preise für landwirtschaftliche Flächen sind im letzten Jahr „um durchschnittlich zwischen drei und fünf Prozent“ gestiegen, so Mause weiter.

Der aktualisierte Marktbericht erhält eine Vielzahl von Informationen zum Immobilienmarkt, der mit einem Geldumsatz von fast 300 Millionen Euro im Jahr am Wirtschaftsgeschehen im Landkreis beiträgt. Rund 64 Prozent dieses Umsatzes konzentriert sich auf das Umland der Stadt Kassel – die Kommunen des Zweckverbandes Raum Kassel. Hier liegt der durchschnittliche Bodenwert für Wohnbauland bei 105 Euro pro Quadratmeter und hier wohnen mehr als die Hälfte der Bevölkerung im Landkreis. In den Orten mit zentralen Funktionen im weiteren Umland wie zum Beispiel Grebenstein oder Zierenberg liegt der Bodenwert bei 80 Euro pro Quadratmeter. Der Geldumsatz betrug hier im letzten Jahr rund 65 Millionen Euro.

Die ländlichen Orte trugen 2015 lediglich mit 33,6 Millionen Euro zum Umsatz bei, der Bodenpreis liegt dort im Schnitt bei 30 Euro pro Quadratmeter. Selbert: „Diese Zahlen spiegeln erneut die heterogene Struktur des Landkreises wider“.

Knapp 45 Prozent der Fläche des Landkreises werden landwirtschaftlich genutzt, knapp 40 Prozent des Kreisgebietes sind von Wald bedeckt. Bebaute Grundstücke haben nur einen Anteil von 7,2 Prozent an den 129.292 Hektar Gesamtfläche des Landkreises.

Der Marktbericht ist in digitaler Form für 50 Euro bei der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses, Karina Fennel, Außenstelle des Amtes für Bodenmanagement Korbach in der Manteuffel-Anlage 4, Telefon  (0 56 31) 9 78 – 43 06, Fax: (06 11) 3 27 60 55 19, E-Mail: gs-gaa-afb-kb@hvbg.hessen.de erhältlich.

 

PM Landkreis Kassel

(CB)

NHR

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