Digitales Videoüberwachungssystem
Das Digitale Videoüberwachungssystem der Firma LOGSER AG wurde uns in der 9″-Variante mit zwei Kameras für den Test kostenlos zur Verfügung gestellt.
Aus Zeitgründen erfolgte zunächst nur ein kurzer Sicht- und Funktionstest ohne Netzwerkanschluss und Datenaufzeichnung. Alle Funktionen des Systems mit Netzwerkinterface, die dann auch den TP-Link-Router einschließen, werden in einer späteren Phase getestet, in der auch die Montage der Geräte an ihrem endgültigen Platz beschrieben wird.
Das Überwachungssystem besteht aus dem zentralen Anzeige- und Steuermodul „Funkmonitor“, zwei Funk-Kameras und einem TP-Link-WLAN-Nano-Router TL-WR802N. Als Beschreibung befindet sich ein „Hinweis zum Paaren der Kameras mit dem Monitor“, eine Kurzanleitung zur „Konfiguration des TP-Link“, die Bedienungsanleitung in Form einer gehefteten Broschüre und ein „Quick Start Guide“ im Karton. Mit Ausnahme des englischen Quick Start Guides sind alle anderen Beschreibungen in gutem, verständlichem und fehlerfreiem Deutsch abgefasst. Das beigefügte Handbuch ist gut strukturiert, sauber layoutet und mit zahlreichen Screenshots versehen, die ein schnelles Verständnis des Themas erlauben. Wir erwähnen dies ausdrücklich in positiver Abgrenzung zu einigen anderen Anleitungen, die wir in der Vergangenheit einsehen durften.
Das vorliegende Exemplar erweckt zwar den Eindruck, auf einem Laserdrucker im Toner-Sparmodus ausgedruckt worden zu sein, ist aber insgesamt gut lesbar.
Funkmonitor
Der Funkmonitor wird mit einem Anschlusskabel Doppel-Cinch auf 3,5-mm-Stereo-Klinke, einem Netzwerkkabel, einem Steckernetzteil, einer Micro-SD-Karte (64 GB) mit SD-Adapter und einer Fernbedienung geliefert. Die zwei Knopfzellen der Fernbedienung sind bereits eingesetzt und durch ein Plastikplättchen isoliert. Da erst durch das Herausziehen dieses Plättchens die Funktion möglich ist, wird ein Entladen der Batterien bis zur Inbetriebnahme (abgesehen von der Selbstentladung) verhindert.
Der mitgelieferte Standfuß und die beiden Antennen sind leicht und ohne Werkzeug montierbar. Der Standfuß in Form eines Bumerangs erlaubt einen sicheren Betrieb z.B. auf einem Schreibtisch. Zusätzlich kann der Fuß mit den beiliegenden Schrauben und Dübeln an einer Wand befestigt werden, um z.B. im Bereich der Eingangstür einen Blick auf vor der Tür stehende Personen werfen zu können. Beschränkt durch die Länge des Kabels am Steckernetzteil ist für den Betrieb des Monitors eine 230-V-Stromversorgung im Umkreis von ca. 1,20 m erforderlich.
Weiterhin ist eine Mini-CD im Gepäck.
Kameras
Zu dem Paket gehören zwei Funk-Kameras, die wiederum jeweils mit Steckernetzteil, Anschlusskabel, Antenne, Ständer und Befestigungsmaterial geliefert werden. Die Kameras sind laut Handbuch mit der Schutzart IP55 (vollständiger Berührungsschutz und Schutz gegen Wasserstrahlen aus allen Richtungen) angegeben und operieren im Temperaturbereich von -30 bis +50 °C. Die Bildauflösung beträgt 1280×720 Pixel bei einem Blickwinkel von ca. 40°. Das entspricht etwa dem eines sog. Normalobjektives (Brennweite 50 mm an einer Kleinbildkamera). Der Stromverbrauch wird mit 3 W im Tagbetrieb und 5 W im Nachtbetrieb (also mit aktivierter Infrarot-Beleuchtung) angegeben. Bei ununterbrochenem Betrieb ergibt sich daraus ein hochgerechneter jährlicher Stromverbrauch zwischen 26 und 44 kWh, was bei durchschnittlich 28,69 ct/kWh zwischen 7,50 und 12,50 € an Kosten verursacht.
Das Anschlusskabel ist auch im Kupplungsbereich erkennbar regendicht, das Steckernetzteil sollte aus unserer Sicht jedoch an einer regengeschützten Stelle montiert werden, da die erwähnte Schutzklasse beim Übergang zu einer 230-V-Steckdose nicht zwangsweise gewährleistet ist. Dies steht aber nicht im Widerspruch zu der obigen Angabe in den technischen Daten, da ein Anschluss an ein externes System immer gesondert betrachtet werden muss. Falls Sie unsicher sind im Bezug auf die Montage, sollten Sie lieber einen Fachmann zu Rate ziehen.
Insgesamt reicht das Anschlusskabel für eine Entfernung von 3 m zwischen Kamera und Steckdose. Kamera, Kabel und Fuß sind durchgehend in schwarz gehalten, lediglich der Kugelkopf am Standfuß glänzt silberfarben.
Der Standfuß der Kamera allein ist aus unserer Sicht nicht für eine sichere Aufstellung geeignet. Hier muss unbedingt eine feste Montage erfolgen, z.B. an einer Hauswand oder einem stabilen Gehölz (das Installationsmaterial ist beigefügt). Bei der Montage z.B. an einem Baum sollten bezüglich der Kabelverlegung gewisse natürliche Bewegungen der Pflanze berücksichtigt werden. Wir empfehlen hier, dem Kabel ausreichend „Luft“ zu lassen und wenigstens einmal jährlich die Verlegung zu kontrollieren.
Anschluss und Funktion
Der Anschluss der Kameras an den Monitor (das sog. „Pairing“) ist wie auf dem Hinweisblatt und im Handbuch beschrieben sehr einfach durchzuführen. Natürlich handelt es sich nicht um einen elektrischen Anschluss, es ist mehr ein gegenseitiges Bekanntmachen. Das ist vergleichbar mit dem Anschluss eines Mobiltelefons an eine DECT-Basisstation. Selbstverständlich ist so ein System nicht endlos bereit, neue Geräte zu akzeptieren, es kommt also auf den Zeitfaktor an.
Das Pairing muss nur einmal pro Kamera durchgeführt werden. Auch wenn die Stromversorgung unterbrochen wird (z.B. bei einem Stromausfall), wird die Verbindung beim Wiedereinschalten der Geräte innerhalb weniger Sekunden erneut etabliert. Das Handbuch empfiehlt, das Pairing vor der Montage durchzuführen, da der entsprechende Knopf danach u.U. schwer zugänglich ist. Wir teilen diese Ansicht und möchten hinzufügen, dass es generell eine gute Idee ist, einen Funktionstest so früh wie möglich durchzuführen. Im Falle einer fehlerhaften Lieferung wird so unnötiger Montageaufwand vermieden.
Gesamteindruck
Das System wirkt überzeugend und qualitativ hochwertig. Die Komponenten erscheinen sorgfältig aufeinander abgestimmt und sind in ihrer Funktion umfangreich und verständlich beschrieben. Die Inbetriebnahme bereitete keine Probleme. Lediglich das Bild auf dem Farbmonitor wirkte auf den ersten Eindruck etwas blass, was wir aber nicht als entscheidenden Nachteil einstufen. Inwieweit hier eine Justierung möglich ist, werden wir im zweiten Durchgang noch einmal prüfen.