Schützt die EU ihre Bürger zu Tode ?

Schützt die EU ihre Bürger zu Tode ?

EGO-C Slim  (6 von 6)München (ots) – Am 19.12.2012 veröffentlichte die Europäische Kommission einen Vorschlag über die Revision der Richtlinie für Tabakerzeugnisse. In diesem wurde erstmals die E-Zigarette – als nikotinhaltiges Erzeugnis – behandelt. Normiert werden soll eine Begrenzung von 2 Milligramm je Verbrauchseinheit sowie eine Begrenzung der absoluten Nikotinkonzentration von 4 Milligramm je Milliliter. Alle darüber hinausgehenden Produkte müssten als Arzneimittel zugelassen werden. Bei einer Höchstkonzentration von 4 Milligramm pro Milliliter dürfte die frei verkäufliche Einheit also höchstens einen halben Milliliter fassen.

Was heißt das für die Konsumenten von E-Zigaretten?

Aktuell verfügbare nikotinhaltige Liquids sind um einiges höher dosiert. Die meisten Verbraucher wählen ein Liquid zwischen 10 und 16 mg/ml, welches ohne Mengenbeschränkung frei am Markt erhältlich ist. Mit dieser und teils höherer Dosierung gelingt vielen Menschen der Umstieg vom Tabakrauchen aufs E-Dampfen zumeist mühelos, teilweise ohne je wieder eine Zigarette anzurühren.

Doch nicht nur das Liquid an sich wäre betroffen. Auch die Gerätschaften werden in Mitleidenschaft gezogen. Eine der am Markt beliebtesten E-Zigaretten fasst mindestens 0,8 ml, leistungsfähigere Geräte sogar bis zu sechs Milliliter Liquid. Somit müsste jedenfalls mehr als eine Einheit genutzt werden, um den vorgesehenen Betrieb aufrecht zu erhalten – dies selbstverständlich von der Annahme ausgehend, dass Liquid flüssig in 0,5 Milliliter Einheiten vertrieben wird. Auch das erscheint fraglich, zumal die Tabakindustrie mit vorgefertigten Kartuschen mit ebendieser Menge auf den Markt drängt.

Um es mit einem Satz vergleichend zu Kaffee zu veranschaulichen: Das wäre so, als ob es nur noch 25-Gramm-Packungen koffeinreduzierten Kaffee gäbe – Espresso wäre ganz verboten, normaler Kaffee apothekenpflichtig.

Nüchtern betrachtet kommt dieser Vorschlag also einem Verbot des Dampfens gleich. Der Verzicht auf Tabak bei gleichbleibendem Ritual und gleichbleibender Versorgung mit Nikotin wird nicht länger möglich sein. Was bleibt ist ein völlig unbefriedigender Rest dessen, was e-Zigarettenkonsumenten als eine wesentlich weniger schädliche Alternative zum Tabakrauchen nutzen.

Die Einstufung von nikotinhaltigen Produkten in einer Tabakrichtlinie entbehrt dabei einer fachlich korrekten Grundlage. Die Vermutung liegt nahe, dass die Pharmalobby mit ihren Rauchentwöhnungsprodukten in der EU ihre Pfründe sichern will.

Für Tabakprodukte besteht im Arzneimittelgesetz eine Ausnahme. Nun ordnet man nikotinhaltige Produkte in die Tabakrichtlinie als verwandte Erzeugnisse ein, also müsste eigentlich auch die Ausnahme gelten. Aber die Ausnahme gilt nur für eine bestimmte Konzentration unter 4mg/ml. Und dies nennt man den Versuch einer Harmonisierung.

Die Interessengemeinschaft E-Dampfen (http://www.ig-ed.org) , der erste deutschsprachige Verein zur Wahrung der Verbraucherinteressen auf diesem Gebiet, fordert daher in einer aktuell laufenden Online-Petition, Nikotin als Genußmittel anzuerkennen und ohne neue Dosierungsbeschränkung weiter frei zu handeln.

In Europa nutzen circa 7 Millionen Menschen E-Zigaretten statt Tabakwaren. Diese Menschen berichten übereinstimmend von einem besseren Wohlbefinden als bei Tabakkonsum, auch jüngere Untersuchungen beweisen, dass Elektrisches Rauchen den menschlichen Körper um den bis zu 1400-fach niedrigeren Schadstoffwert im Vergleich zum Tabakrauch belastet.

Vor diesen harten Fakten verschließen jedoch die EU-Gesundheitsbehörden Ihre Augen. Dem Vernehmen nach geht es der EU darum, die europäische Volksgesundheit stärken zu wollen – warum dann allerdings reines Nikotin, dessen angebliches Sucht- und Gefährdungspotential bisher nirgendwo schlüssig bewiesen wurde, in einer Tabakproduktrichtlinie auftaucht sorgt für Wut und Enttäuschung unter den „Dampfern“, wie sie sich selbst nennen. Die meisten befürchten, wieder zurück zum Tabakrauchen getrieben zu werden – mit den bekannten Auswirkungen auf die Gesundheit.

Pressetext: Interessengemeinschaft E-Dampfen Foto: (JH)Link:http://ig-ed.org/

H.Jacob

Die Fotografie ist wie eine Perle, erst aneinander aufgeschnürt, ergeben sie ein Ganzes.

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