GSV Eintracht: Doppelinterview: Felix Gessner und Phil Räbiger
Nach dem Auswärtsspiel bei der SG LVB Leipzig am vergangenen Wochenende steht für den GSV Eintracht Baunatal nun das erste Heimspiel der Rückrunde in der 3. Liga Ost an. In Leipzig dauerte es, ehe der Tabellenführer den Erfolgskurs einschlug. Am Ende bewiesen die Nordhessen aber ihr Können und lebten ihren Kampfgeist, sodass sie sich mit einem 28:27-Erfolg auf die Heimreise machten.
Morgen geht es in der heimischen Rundsporthalle gegen die MSG Groß-Bieberau/Modau. Nicht nur ein Hessenderby, sondern ein hessisches Nord-Süd-Duell. Die MSG belegt derzeit den achten Tabellenrang und darf trotz des 32:21-Hinspielerfolgs nicht unterschätzt werden. Die VW-Städter wissen: Den Tabellenführer will jeder nur all zu gerne besiegen.
Phil Räbiger und Felix Gessner blicken im Doppelinterview auf die Begegnung bei der SG zurück und sprechen über die Eigenschaften der Mannschaft, die Rückrunde sowie das Spiel morgen Abend, das um 20 Uhr angepfiffen.
Im Hinspiel lagen beide Teams erst auf Augenhöhe (8:7, 16.), ehe sich Baunatal binnen sechs Minuten auf 14:7 absetzen konnte, der Abstand hielt sich bis zum Schluss (30:25). Im Rückspiel sah der Spielverlauf deutlich anders aus.
> Während der ersten zehn Spielminuten (0:5) lief aus hessischer Sicht nicht allzu viel zusammen. Was war los?
Phil Räbiger: „Zu Beginn waren wir leider noch nicht richtig im Spiel. Die Abwehr stand nicht wie gewohnt, doch das Problem lag im Angriff. Durch ein schlechtes Positionsspiel im Angriff fingen wir uns einige Gegenstoßtore ein. So beraubten wir uns selbst unserer stärksten Waffen: Eine stabile geschlossene Deckung und ein schnelles Umschaltspiel.“
Felix Gessner: „Leider zieht es sich ein bisschen wie ein kleiner roter Faden durch diese Saison, dass wir etwas schlecht in die Spiele starten. Wir waren am Anfang einfach viel zu statisch im Angriff und haben den Ball nur hin und her gespielt.“
> Im zweiten Viertel schien der Knoten plötzlich geplatzt, es folgte die erste Aufholjagd von 3:10 auf 8:10. Welches Mittel habt ihr gefunden?
Phil: „Wir sind unserer Linie treu geblieben und im Grundgedanken nicht von unserem System abgewichen. Nun setzten wir entscheidendere Aktionen und drückten dem Spiel unseren Stempel auf.“
Felix: „Ja, wir haben uns dann gefunden und wieder angefangen unseren Handball zu spielen. Auch hinten in der Abwehr standen wir dann besser, sodass wir durch schnelles Spiel und die zweite Welle zu Toren kamen.“
Der zweite große Schritt folgte kurz nach der Pause von 14:21 auf 22:24. Kurz darauf erst der Ausgleich (24:24) und schließlich die Führung, die ihr bis zuletzt nicht mehr aus der Hand gegeben habt.
> Was war rückblickend ausschlaggebend, dass Leipzig letztlich leer ausging und stattdessen beide Punkte mit zurück nach Baunatal reisten?
Felix: „Leipzig ist stark gestartet, hat dann aber ein Wenig nachgelassen und uns immer mehr unseren Handball spielen lassen. Das machte uns stark und damit kamen auch die Emotionen der kompletten Mannschaft, ob auf dem Feld oder von der Bank. So hatten wir dann auch die Sicherheit vorne beim Abschluss und hinten in der Abwehr, was uns am Anfang gefehlt hatte.“
Phil: „Ein Handballspiel dauert nun einmal 60 Minuten. Bis auf die schwache Anfangsphase spielten wir konstant gut und konnten unser Tempo und unsere Aggressivität hoch halten. Leipzig hat sukzessive abgebaut und konnte das sehr starke Niveau der ersten Phase nicht aufrecht halten.“
Bittet man euch, euer Team zu charakterisieren, fallen Begriffe wie: `zielbewusst, diszipliniert, abgezockt, verbissen, kämpferisch`.
> War diese Partie im Nachhinein eine Demonstration der Devise, dass in dieser Mannschaft ein Spiel nicht vor dem Abpfiff verloren gegeben wird?
Felix: „Klar wir sind schlecht gestartet, haben 0:5 und sogar 2:7 zurück gelegen, auch in der zweiten Halbzeit noch einmal mit sechs Toren. Aber wir geben ein Spiel erst dann verloren, wenn der Gegner nach 60 Minuten ein Tor mehr hat. Das ist eine unserer Stärken, wir geben bis zuletzt volle Power und glauben immer an einen Sieg!“
Phil: „Das versteht sich von selbst. Es ist selten möglich, über 60 Minuten auf einem Top-Level zu spielen. Wenn man aber diszipliniert an seinem Spielsystem festhält, ist es immer möglich, schwächere Abschnitte wieder wett zu machen.
> Im Dezember 2013 sagte der Kapitän Florian Ochmann: `Früher waren wir in der Vorrunde oft schwach und in der Rückrunde dann richtig stark. Das wollen wir so fortsetzen’.
Phil: „Da hat Ochi wohl nicht ganz Unrecht. Gemessen an den Punkten ist unsere Ausbeute in der Rückrunde meist besser gewesen. Ich hätte kein Problem damit, wenn das diese Saison auch der Fall wäre.“
Felix: „Ich kann unserem Kapitän auch nur zustimmen. Wir wollen eine Top-Rückrunde spielen, damit wir unser Ziel auch erreichen. Ich meinerseits möchte die Rückrunde noch besser abschließen als die vorangegangenen. Und natürlich auch besser als die Hinrunde, also ohne die beiden Niederlagen.“
Am Samstag ist der Tabellen-Achte zu Gast in der Baunataler Rundsporthalle.
> Was für ein Spiel erwartest du und was wünschst du dir von der Tribüne?
Felix: „Ich erwarte ein spannendes und temporeiches Spiel. Groß-Bieberau will einiges aus dem Hinspiel wieder gut machen. Wir wollen natürlich kein Heimspiel verlieren, auch nicht dieses! Und diesmal hoffentlich mit einem besseren Start und lautstarken Fans im Rücken!“
Phil: „Ich erwarte ein gutes Drittliga-Spiel. Beide Mannschaften haben großes Potential, welches bereits das ein oder andere Mal unter Beweis gestellt wurde.
Ich hoffe, dass Ihr, liebe Handballfreunde des GSV, mit uns zusammen versucht die Erfolgsgeschichte weiter zu schreiben. In diesem Sinne: Auf ein gutes und erfolgreiches Heimspiel!“
Quelle: PM Eintracht Baunatal Fotos: Soremski