Elektrofahrräder für Senioren: Mobilität mit Tücken

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Tipps für sicheres Fahren

Ausgiebige Fahrradtouren oder mit dem Zweirad die Einkäufe erledigen: Elektrofahrräder bieten Mobilität ohne hohe Kraftanstrengung und sind so besonders für Senioren attraktiv. Doch das Fahren auf Elektrorädern ist nicht ungefährlich. Laut statistischem Bundesamt sind 2017 5.114 Personen mit einem Pedelec verunglückt, das ist im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung um fast 25 Prozent. Manja König, Unfallexpertin von ERGO, gibt Tipps, wie Senioren sicher auf dem Elektrorad fahren und erklärt, wie sie bei Unfällen abgesichert sind.

E-Bike, Pedelec oder S-Pedelec?

Elektrofahrrad ist nicht gleich Elektrofahrrad. Es gibt mehrere Typen, die sich in verkehrsrechtlicher Hinsicht und zum Beispiel bei Antrieb und Ausstattung unterscheiden. Sogenannte E-Bikes und Speed-Pedelecs, auch S-Pedelecs genannt, gelten als Kleinkrafträder und erfordern von ihren Nutzern keine Muskelkraft. E-Bikes können eine Maximalgeschwindigkeit von 20km/h erreichen, ihr Fahrer benötigt einen Führerschein der Klasse AM. S-Pedelecs sind die Flitzer unter den Elektrorädern und können bis zu 45 km/h schnell werden. Für die Nutzung ist ein Führerschein der Klasse M notwendig und es besteht Helmpflicht. Pedelecs besitzen einen deutlich kleineren Motor. Er lässt sich in verschiedene Stufen einstellen und unterstützt den Radler bis zu einer Geschwindigkeit von maximal 25 km/h. Das Pedelec gilt verkehrsrechtlich als Fahrrad und erfordert keinen Führerschein oder kein Versicherungskennzeichen. Auch dann nicht, wenn das Modell eine Anfahrhilfe, etwa für Berge, von bis zu 6 km/h besitzt. „Pedelecs sind vor allem bei Senioren beliebt und bringen ihnen den Spaß am Radfahren zurück“, so Manja König. „Damit sind selbst längere Strecken kein Problem und ältere Menschen tun etwas für ihre Fitness.“ Aber auch bei Jüngeren werden solche Räder als Alternative zu Bus, Bahn und Auto, etwa zum Pendeln an den Arbeitsplatz, immer beliebter. Vorteil der Pedelecs: Im Gegensatz zu den anderen Elektrofahrrädern dürfen sie auf dem Radweg fahren. Das bietet zusätzliche Sicherheit im Straßenverkehr.

Das Pedelec beherrschen

Apropos Sicherheit: „Auch wenn für Pedelecs keine Helmpflicht besteht, ist es sinnvoll, einen Fahrradhelm zu tragen“, rät König. „Im Fall eines Sturzes kann er schwere Kopfverletzungen verhindern.“ Und Unfälle mit Pedelecs sind leider keine Seltenheit. Häufig sind Senioren darin verwickelt. „Sie unterschätzen oft die Geschwindigkeit und fahren schneller als Reaktionsfähigkeit und Fitness es erlauben“, erklärt die Unfallexpertin. Es empfiehlt sich daher, das Fahren mit einem Pedelec zu üben, bevor es „ernst“ wird und zum Beispiel die erste Fahrradtour ansteht. Radfahrer sollten sich in ruhigen Seitenstraßen, auf leeren Parkplätzen oder auf Feldwegen mit dem Antriebs- und Bremsverhalten vertraut machen. Insbesondere das Abbiegen sollten sie üben, denn dabei kommt es häufig zu Zusammenstößen und Unfällen. „Vor allem aber bei Bremsvorgängen in Kurven überschätzen sich Senioren oft“, so die ERGO Expertin. Radfahrer sollten immer konzentriert fahren und den Verkehr beobachten. Wer Probleme mit dem Schulterblick oder einem kurzem Umdrehen hat, dem empfiehlt König, Rückspiegel am Fahrrad anzubringen. Auch ein Fahrsicherheitstraining beim ADFC oder der örtlich zuständigen Verkehrswacht kann helfen, zum Beispiel sicheres Kurvenfahren oder richtiges Bremsen unter Anleitung zu üben.

Abgesichert für den Fall der Fälle

Trotz aller Vorsicht kann es doch mal zu einem Sturz kommen. Schmerzhafte Verletzungen, beispielsweise ein gebrochener Arm oder Wirbel, können dann die Folge sein. Die Krankenversicherung übernimmt zwar die Kosten für die Behandlung, für etwaige Folgeschäden leistet sie jedoch nicht. Können Verunglückte aufgrund ihrer Verletzung zum Beispiel nicht selbstständig zur Physiotherapie fahren, kommen sowohl organisatorische als auch finanzielle Herausforderungen auf sie zu. Zudem kann gerade bei älteren Menschen die Heilung länger dauern und der Weg zurück in den Alltag langwierig sein. Eine private Unfallversicherung kann dann hilfreich sein. „Eine gute Police steht den Verletzten nicht nur finanziell zur Seite, sondern unterstützt auch beispielsweise mit geeigneten Therapiemaßnahmen“, so König. „Sie leistet auch praktische Hilfe, organisiert zum Beispiel einen Fahr- oder Einkaufs-Service.“ ERGO etwa stellt den Versicherten bei schweren Unfällen einen Unfall-Manager zur Seite, der sich individuell um ihre Bedürfnisse kümmert. Dieser tauscht sich regelmäßig mit Fachärzten, Kliniken und Therapeuten aus, um damit den bestmöglichen Heilungsverlauf zu erzielen. „Der Unfall-Manager steht auch im Kontakt mit den verschiedenen Leistungsträgern, beispielsweise mit Sozialversicherungen. So kann sich der Verletzte voll und ganz auf seine Genesung konzentrieren“, weiß die Unfallexpertin. Und schon bald wieder zur nächsten Fahrrad-Tour aufbrechen.

PM: ERGO Group AG (HJ)

NHR

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