Zukunft Wärmepumpe: was sie leistet und wann sich ein Einbau lohnt

Zukunft Wärmepumpe: was sie leistet und wann sich ein Einbau lohnt
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Die Ziele bezüglich der Klimaneutralität formuliert das Bundesamt für Wirtschaft und Klimaschutz ziemlich eindeutig. Bis 2045 soll Deutschland klimaneutral sein, lässt sich der Webseite des BMWK entnehmen. Das bedeutet, entweder die Emissionen aller Treibhausgase auf null zu reduzieren oder Emissionen durch äquivalente Treibhausgassenken aus der Atmosphäre zu entfernen. Aktuell scheint es realistischer, die Treibhausgasemissionen weit herunterzufahren, als mithilfe künstlicher oder natürlicher Senken (etwa durch Renaturierung von Mooren oder Aufforstung von Wäldern) einen Ausgleich herzustellen.

Klimaneutrales Heizen
Laut Angaben des Statistischen Bundesamts zeichnete sich das Heizen im Jahr 2019 für 68 % der direkten Emissionen im Bereich der privaten Haushalte verantwortlich. Entsprechend hoch sind die Bemühungen, diese Werte zu senken. Für Eigentümer bedeutet das: weg von Gas- und Ölheizungen und hin zu klimaneutralen Alternativen. Das Vorhaben Klimaneutralität 2045 ist sicherlich ein ambitioniertes Ziel angesichts der vielen Wohnungen, die noch mit Öl und Gas beheizt werden, zumal Handwerker knapp sind, um Umrüstungen vorzunehmen.

Die Wärmepumpe wartet auf ihren Einsatz
Als Lösung steht die Zukunftstechnologie Wärmepumpe bereits in den Startlöchern. Sie gilt als umweltfreundlich und effizient. Das Vorurteil, die Wärmepumpe funktioniere in kalten Ländern wie Deutschland nur bedingt, ist nicht haltbar, wie das Beispiel Skandinavien eindrucksvoll zeigt. Mit einer Wärmepumpe heizen ist in Norwegen, Schweden und Finnland trotz noch niedrigerer Temperaturen kein Problem. Den Titel ”Zukunftstechnologie” führt die Wärmepumpe zwar zurecht, er führt allerdings durchaus in die Irre, ist das Konzept der Wärmepumpe doch weder neu, noch unerprobt, schließlich beruht das Konzept auf den gleichen physikalischen Gesetzen, die auch beim Kühlschrank Anwendung finden.

Förderung

Wer den Einbau einer Wärmepumpe plant, kann sich über kräftige finanzielle Förderungen freuen. Das neue Heizungsgesetz, das ab dem 01. Januar 2024 gilt, sieht eine Basisförderung von 30 % bei einem Heizungstausch vor. Zusätzliche 20 % gibt es beim sogenannten Klima-Geschwindigkeitsbonus, der beim Austausch einer mindestens 20 Jahre alten, aber noch funktionsfähigen Heizung gilt. Beträgt das Jahreseinkommen des gesamten Haushalts weniger als 40.000 Euro, kommt ein weiterer Bonus von 30 % dazu. Einen Effizienzbonus von 5 % erhalten besonders umweltfreundliche Wärmepumpen – etwa Geothermie-Modelle. Insgesamt darf die Förderung 70 % der Gesamtinvestition bzw. 21.000 Euro bei einem Einfamilienhaus nicht übersteigen. Bei Mehrparteienhäusern reduzieren sich die Fördergelder der weiteren Wohnungen bis zur sechsten Wohneinheit auf bis zu 15.000 Euro, alle weiteren Wohnungen werden noch mit 8000 Euro bezuschusst. Zudem besteht die Möglichkeit, unter Umständen auf Basis des Hessischen Energiegesetzes (HEG) Zuschüsse auf Landesebene zu erhalten. Für Neubauten steht es dagegen schlecht, wenn es um Förderprogramme geht.

Lohnt sich der Einbau?

Die Frage ist berechtigt, schließlich ist der finanzielle Aufwand durchaus hoch. Für Neubauten lautet die Antwort eindeutig ”Ja”, auch in Anbetracht der steigenden CO₂-Preise. Für sanierungsbedürftige Gebäude, die ohnehin eine neue Heizanlage benötigen, kann die Frage ebenfalls nur mit ”Ja” beantwortet werden. Ist die alte Heizungsanlage noch funktionsfähig, lohnt sich das Warten aber noch. Das ist jedoch kein Beinbruch, denn von heute auf morgen alle Heizungen auszutauschen, ist ohnehin unrealistisch. Eine fachliche Beratung hilft Interessenten herauszufinden, wann der Einbau tatsächlich überfällig ist.

 

NHR

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