Von den Möglichkeiten der Langfristprognose und den Grenzen der Vorhersagbarkeit.

Von den Möglichkeiten der Langfristprognose und den Grenzen der Vorhersagbarkeit.
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3 Fragen an Diplom-Meteorologin Corinna Borau von wetter.com

München, 07.05.2021 – Von den Möglichkeiten der Langfristprognose und den Grenzen der Vorhersagbarkeit. 3 Fragen an Diplom-Meteorologin Corinna Borau von wetter.com

Wie weit kann man Wetter vorhersagen und wie verhält es sich mit der Genauigkeit?
Im Grunde genommen hängt es von der jeweiligen Wetterlage ab, wie weit im Voraus man das Wetter vorhersagen kann und wie sicher die Prognosen sind. So weiß man beispielsweise bei Gewitterzellen oder Tornados oft nur wenige Minuten vorher, wo genau sie auftreten. Bei klassischen Tiefdruckgebieten ist deren Eintreffen schon bis zu drei Tage vorher relativ klar. Gleiches gilt für großflächige Stürme wie zum Beispiel das Sturmtief Kyrill im Januar 2007. Orkan Lothar dagegen, der Weihnachten 1999 verehrende Schäden anrichtete, war ein kleinräumiges Tief, das einige Wettermodelle nicht erfasst haben.

Wieso ändern sich Wetterprognosen in der Zukunft so häufig und wo liegen die Grenzen der Vorhersagbarkeit?
Für die theoretisch perfekte Prognose müsste man in kleinster Auflösung alle möglichen Faktoren kennen, die das Wetter in der Zukunft beeinflussen könnten. Da das aufgrund der Komplexität der Atmosphäre nicht möglich ist, muss man kleinräumig betrachtet bestimmte Annahmen machen und Berechnungen vereinfachen. Dabei entstehen naturgemäß immer wieder kleine Fehler, die sich in der Prognose fortsetzen. An den ersten Tagen fällt das noch nicht so auf, aber je weiter das Wettermodell in die Zukunft rechnet, desto größer wird der Fehler. Zudem kann die Prognose von heute für in sieben Tagen innerhalb weniger Stunden ganz unterschiedlich ausfallen. Das liegt daran, dass die Wettermodelle mehrmals am Tag neu berechnet werden und dabei von ganz unterschiedliche Wetterzuständen ausgehen. Denn die Basis der Berechnung stellt immer der aktuelle Wetterzustand da.

Der Klimawandel führt zu immer mehr Extremwetter. Wie verändern sich dadurch die Prognosen?
Langfristige Prognosen könnten tatsächlich einfacher werden. Denn die Chancen auf zu warme Monate sind in Zeiten des Klimawandels natürlich deutlich größer. Bei den kurzfristigen Prognosen dagegen steigen die Herausforderungen. Der Grund hierfür ist, dass wir es weniger mit so genannten Westlagen zu tun haben werden. Diese können nämlich von den Wettermodellen sehr gut vorausgesagt werden, was man von den häufiger auftretenden Südlagen nicht behaupten kann. Also zum Beispiel ein Mittelmeertief, von dem man zwar weiß, dass es Gewitter bringen wird, wo genau, kann man häufig aber erst kurz vorher sagen.

Wie weit lässt sich Wetter vorhersagen? Dieser Frage gehen Host Georg Haas und Meteorologin Corinna Borau auch im wetter.com Podcast auf den Grund.

PM: Wetter.com

NHR

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