Friedrich-Ebert-Straße wird Samstagabend vorübergehend gesperrt
Die Friedrich-Ebert-Straße wird am kommenden Samstag, 22. August, ab 20 Uhr zwischen Karthäuser Straße und Annastraße in beiden Richtungen vorübergehend für den Verkehr gesperrt. Im Laufe der Nacht zum Sonntag wird die Sperrung aufgehoben.
Der Grund für die Sperrung: Den Gastronomiebetrieben wird erlaubt, ab 20 Uhr ihre Wirtschaftsgärten zu erweitern. „Die Friedrich-Ebert-Straße ist mit ihrer vielfältigen Gastronomieszene an den Sommer-Wochenenden ein beliebter Anlaufpunkt“, erläutert Oberbürgermeister Christian Geselle. „Mit der Sperrung für den Auto- und Nahverkehr können sich die Menschen besser verteilen, um sich an belebten Plätzen und Engstellen nicht zu nahe kommen zu müssen.“
Bisherige Erfahrungen vor Alter Hauptpost sind positiv
Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie sind die Stadt Kassel und die Gastronomiebetriebe in den vergangenen Wochen fortlaufend im Austausch. Auch weil die bisherigen Erfahrungen mit der Einrichtung eines Wirtschaftsgartens auf dem Platz vor der Alten Hauptpost an der Karthäuser Straße positiv sind, wird nun die vorrübergehende Sperrung der Friedrich-Ebert-Straße erprobt.
Sollte die Sperrung den erhofften Effekt der Entzerrung bringen, könnte den Gastronomiebetrieben auch an weiteren Wochenenden die Möglichkeit gegeben werden, ihre Wirtschaftsgärten mit zusätzlicher Außenbestuhlung zu erweitern. „Wir schauen genau hin bei diesem Test und haben die klare Erwartung sowohl an die Betriebe als auch an die Gäste, dass Abstandsregelungen eingehalten und unkontrollierte Menschenansammlungen verhindert werden“, betont Geselle.
„Mit Abstand die beste Meile“: Mehr Platz kann helfen, Infektionsrisiko zu verringern
„Gerade weil die Zahlen der COVID-19-Neuerkrankungen zuletzt wieder gestiegen sind, muss unser Hauptaugenmerk weiterhin dem Infektionsschutz gelten. Dafür haben wir gemeinsam mit den Gastronomiebetrieben nach Wegen gesucht, wie sich die geltenden Abstandsregeln gut einhalten lassen. Auf der anderen Seite besteht das verständliche Bedürfnis nach Zusammenkünften. Mit der Sperrung eines Teilstücks der Friedrich-Ebert-Straße testen wir, ob sich das Risiko von Infektionen verringern lässt, indem wir mehr Platz schaffen“, erklärte Geselle. „Nicht nur im übertragenen Sinne gilt: Die Friedrich-Ebert-Straße ist mit Abstand die beste Meile!“
Der Oberbürgermeister verweist darauf, dass in Hessen nach wie vor Kontaktbeschränkungen gelten, wonach sich nicht mehr als zehn Menschen im öffentlichen Raum treffen dürfen.
Entwicklung der Infektionszahlen und Wettervorhersage ausschlaggebend
Ob die Friedrich-Ebert-Straße gesperrt wird, entscheidet sich endgültig am Freitag gegen Mittag. Ausschlaggebend ist in erster Linie die Entwicklung der Infektionen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 in der Stadt Kassel. Darüber hinaus wägen die Gastronomiebetriebe auf Grundlage des für Samstag vorhergesagten Wetters ab, ob sie ihre Wirtschaftsgärten erweitern.
Für Autofahrerinnen und Autofahrer sind zur Umfahrung der gesperrten Friedrich-Ebert-Straße Umleitungsstrecken eingerichtet und ausgeschildert. Aus Richtung Ständeplatz führt die Umleitung über Bürgermeister-Brunner-Straße, Kölnische Straße und Querallee, aus Richtung Bebelplatz und Goethestraße über Westerburgstraße, Königstor und Karthäuser Straße zurück zur Friedrich-Ebert-Straße. Empfohlen wird die direkte Nutzung der Wilhelmshöher Allee und der Kölnischen Straße.
Betroffen von der Sperrung ist auch der Öffentliche Nahverkehr. Die Straßenbahnen der Linien 4 und 8 werden ab 20 Uhr, bis Betriebsschluss in beiden Richtungen über die Wilhelmshöher Allee umgeleitet.
KVG bietet Ersatzverkehr mit Bussen an
Für die Trams bietet die KVG Busse im Ersatzverkehr an. Diese fahren im Halbstundentakt von der Haltestelle „Königsplatz/Mauerstraße“ und durch die Königsstraße Richtung Rathaus. Ihre weitere Strecke führt über den Scheidemannplatz in die Kölnische Straße mit ihren Haltestellen und anschließend durch die Bodelschwinghstraße zur Haltestelle „Friedenskirche“. Von dort verkehren die Busse für die Tramlinie 4 zum Bahnhof Wilhelmshöhe, der Ersatzbus für die Linie 8 zur Hessenschanze.
Fahrgäste, die sich von der Friedrich-Ebert-Straße aus mit dem ÖPNV auf den Heimweg machen wollen, sollten die Haltestellen in der Kölnischen Straße, Wilhelmsstraße/Stadtmuseum sowie Friedenskirche als die nächstgelegenen nutzen.
Hintergrund – Erlass von Sondernutzungsgebühren
Der Magistrat hat beschlossen, dass Gewerbetreibenden die Sondernutzungsgebühren erlassen werden, die fällig werden, wenn öffentliche Flächen zum Beispiel mit Tischen und Stühlen für Wirtschaftsgärten genutzt werden. Über den Gebührenerlass entscheidet die Stadtverordnetenversammlung in ihrer Sitzung am 31. August.
Bereits seit einigen Wochen ist das Ordnungsamt der Stadt Kassel mit vielen Gewerbetreibenden im Gespräch. „Wo es möglich ist, leisten wir auch über den Gebührenerlass hinaus Unterstützung. Dabei gehen wir pragmatisch vor und prüfen in jedem Einzelfall die Möglichkeiten, inwiefern öffentliche Flächen auch zusätzlich für Außenbereiche der Gastronomie oder für den Verkauf genutzt werden können“, sagte Ordnungsdezernent Dirk Stochla. „Sofern die Rahmenbedingungen für benachbarte Anlieger stimmen, können beispielsweise auch Parkplatze für die Nutzung freigegeben werden, die sonst bewirtschaftet werden.“
PM: Claas Michaelis