Landkreis vergibt Naturschutzpreise 21/22
Preise gehen nach Liebenau, Immenhausen und Lohfelden
Hofgeismar/Landkreis Kassel. Die Gewinner des vom Landkreis Kassel vergebenen Naturschutzpreises für die Jahre 2021 und 2022 stehen fest. Die Jury aus Vertretern des Kreisausschusses, des Naturschutzbeirats und der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises hatte zuvor aus den eingereichten Vorschlägen insgesamt fünf Preisträger ausgewählt. „Wegen der Einschränkungen der Corona-Pandemie konnten wir im letzten Jahr keinen Naturschutzpreis übergeben – das holen wir in diesem Jahr zusammen mit dem Naturschutzpreis 22 nach“, informiert Kreisbeigeordneter Thomas Ackermann bei der Preisverleihung in der Elchlodge im Tierpark Sababurg.
Der mit 1.500 Euro dotierte Hauptpreis 2021 geht an Dipl.-Ing. Christiane Sasse aus dem Liebenauer Stadtteil Lamerden, der Hauptpreis 2022 geht an Walter Kouril aus Immenhausen. Christiane Sasse ist seit fast zwanzig Jahren im Naturschutz aktiv und organisiert unter anderem einen Pflanzenflohmarkt, der seit 2004 auf ihrem eigenen Hof in Liebnau und seit 2019 im Wasserschloss Wülmersen stattfindet. Zum Angebot gehörten dabei seit Beginn auch immer Informationen zu Streuobstwiesen, Nistkästen und Wildbienenhotels. Außerdem engagiert sie sich seit 2012 für den Erhalt und die Weiterentwicklung der Kalkmagerrasen im Diemeltal und dies auch über Landesgrenzen hinweg. Walter Kouril hat in Immenhausen einen drei Kilometer langen Nistkasten- und Waldvogellehrpfad mit bisher rund 100 Nistkästen angelegt. Außerdem hat einen „Totholzgarten“ in der Nähe des Zentrums Pfadfinden errichtet. Den mit 500 Euro dotierte Jugend- und Pädagogikpreis vergab die Jury für 2021 an die Lilli-Jahn-Schule in Immenhausen, die einen „Draußentag“ durchgeführt hat. Hier lernen die Grundschüler Natur direkt kennen und werden in den unterschiedlichen Altersklassen für die Inhalte des Naturschutzes sensibilisiert.
Der Jugend- und Pädagogikpreis 2022 geht zu gleichen Teilen an Ingrid und Horst Brandau sowie Heino Kirchhof aus Lohfelden. Beide unterstützen die Umweltpädagogikangebote an der Grundschule Vollmarshausen in den Bereichen Alternative Energien und Biodiversität. „Ich finde es ausgesprochen wichtig, dass wir Schülern ermöglichen mit konkreten Projekten ermöglichen Natur zu erleben, zu untersuchen und beobachten zu können“, lobte Ackermann bei der Preisvergabe das Engagement in den beiden Schulen. Zumal dies in der heutigen Zeit – auch im ländlichen Raum – längst keine Selbstverständlichkeit mehr sei. Denn, so der Beigeordnete: „Nur wer die Natur begreift, wird sie später auch schützen.“ Die positiven Beispiele der Preisträger zeigten, so Ackermann abschließend, „dass es viele Wege gibt, sich auf lokaler und regionaler Ebene für Naturschutz einzusetzen“. Gleichzeitig sei der Erhalt der Artenvielfalt, die Pflege der Lebensräume und der natürlichen Ressourcen ohne ehrenamtliches Engagement kaum zu leisten. „Daher“, so der Ackermann, „hoffen wir, dass der Naturschutzpreis des Landkreises, der alljährlich ausgelobt wird, auch Menschen, die sich bisher noch nicht für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen auf lokaler Ebene engagiert haben, Mut macht, sich für diesen Themenbereich einzusetzen“
PM: Harald Kühlborn