Die DLRG rettet Leben

Die DLRG rettet Leben
Seglergaststätte

Jeder findet es gut, dass es Leute gibt, die das machen, aber das ist ein Job, den keiner will. „Mir kann das ja nicht passieren“ denkt sich vielleicht auch der Leser, doch wenn es mal so weit ist, ist jeder froh, wenn ein Rettungsschwimmer in der Nähe ist. Aber wie so oft: Hinterher ist man schlauer.

Ein Artikel unserer Gastautorin Leonie Jüngling.

Es gibt Kaffee und Kuchen an der Seglergaststätte. Die DLRG hat zum Tag der offenen Tür eingeladen, aber im Grunde habe ich das nur durch Zufall erfahren. Hintergrund der Aktion ist eine Spendensammlung, da für ein Boot ein neuer Motor benötigt wird. Das sind Kosten im Bereich von neun bis zwölftausend Euro, und die müssen erst einmal gesammelt werden.

Die DLRG ist nicht nur für den Wachtposten in der Seglergaststätte zuständig, sondern begleitet auch alle Veranstaltungen in dieser Gegend. Dazu müssen sich immer genügend Freiwillige bereit finden, denn die Ortsgruppe Kassel hat keine „Angestellten“, die man einfach so abkommandieren könnte.

Tomas Remane demonstriert das richtige Werfen des Rettungsleinenwurfballs

Wie Kai Ostermann, 1. Vorsitzender der Ortsgruppe Kassel, erklärte, wurde die DLRG im Jahre 1913 gegründet. Vorausgegangen war im Jahr zuvor ein schweres Unglück auf der Seebrücke in Binz auf Rügen. Als ein bekanntes Ausflugsschiff anlegte und zahlreiche Menschen sich auf die Brücke drängten, um das Spektakel zu sehen. Diese konnte die Menschenmassen allerdings nicht tragen, weshalb sie einstürzte und viele ins Wasser stürzten. Damals war die Fähigkeit, schwimmen zu können, nur den Reichen vorbehalten. Auch wenn die Besatzung des Schiffes ihnen zu Hilfe kam, ertranken 16 Menschen, darunter 2 Kinder, in der Ostsee.

Das wichtigste für den Erfolg ihrer Arbeit ist die Kinder- und Jugendarbeit. Der Nachwuchs sorgt für frischen Wind und Menschen, die Spaß an der ehrenamtlichen Arbeit haben. In Kassel ist dies das Jugend-Einsatz-Team, kurz JET.

Während einiger Übungen unter Anleitung von Tomas Remane erfuhren wir, dass sich diese Übungen der Nachwuchsretter vor allem auf das Team, Vertrauen und Kommunikation fokussieren. Auch die Technik, wie man einen Rettungsleinenwurfball richtig und vor allem weit genug zum sich im Wasser befindenden wirft wurde gezeigt und fleißig geübt. Der Trick dabei ist, dass nicht nur der Ball geworfen wird, sondern auch ein Stück der Rettungsleine hinterher. Da der Ball dann die Leine nicht hinter sich herziehen muss, ergibt sich eine größere Reichweite. Eigentlich nur etwas angewandte Physik, aber auf die Idee muss man erst einmal kommen! An der Leine ist der Ball befestigt, und damit lässt sich der zu Rettende sicher wieder ans Ufer ziehen.

Rettungsschauübung

Rettung naht! (Natürlich würden sie im Ernstfall niemals in voller Fahrt auf die Verletzten zufahren.)

Zwei Freizeitruderer sind auf dem Bugasee in „Seenot“ geraten. Sie sind verletzt und können aus eigener Kraft nicht mehr zum Ufer gelangen. Passend für das Event wurden sie von der Schminkgruppe „gestylt“. Diese Gruppe sorgt nicht nur für die Kasseler dafür, bei Übungen realistische „Verletzte“ darstellen zu können.

Die Retter fahren mit dem Schlauchboot „Feuerqualle“ auf den See hinaus zu den Verletzten. Nach einem kurzen Gespräch über den Zustand übernehmen sie diese auf ihr Boot, mit dem sie dann zum Bootsanleger transportiert werden. Dort werden sie von der dort bereitstehenden Rettungsmannschaft erstversorgt, bis der zwischenzeitlich alarmierte Rettungsdienst eingetroffen ist. Während dessen fährt die Bootsmannschaft ein zweites mal auf den See hinaus und birgt das Ruderboot, das zunächst dort zurückgelassen wurde.

Die Feuerqualle erreicht den Anleger

Es war ein schöner und sehr informativer Nachmittag. Die DLRG baut auf Menschen, welche Spaß an ihrer Tätigkeit haben und auf den Nachwuchs, der mit Witz und Ernst lernt, was es heißt, zum DLRG zu gehören. Anleiter, die auf der Wurfleine stehen oder die Augenbinde ebenfalls überstreifen, die ruhig und sachlich den Hintergrund erklären, aber auch mit den Kindern lachen können.

Manche Dinge sind unbezahlbar – für alles andere gibt es diese Spendenkasse. Das Geld daraus wird, wie oben bereits erwähnt für einen 90 PS Außenborder gesammelt, damit die Rettungshelfer noch effektiver und schneller am Problemort eintreffen können.

Die DLRG Kassel freut sich natürlich auch über Spenden unserer Leser auf das Konto DE41 5205 0353 0000 0898 98 bei der Kasseler Sparkasse. Und auf der Homepage der Ortsgruppe gibt es natürlich weitere Informationen.

Update: Homepage-Adresse korrigiert

Gastautor

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Bitte löse zur Spamvermeidung diese Rechenaufgabe (in Zahlen): * Time limit is exhausted. Please reload CAPTCHA.

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner