Stadträte Anne Janz und Dirk Stochla plädieren für mehr gegenseitige Rücksichtnahme vor Kasseler Kitas und Schulen
Bevorzugt in den Morgenstunden spielen sich vor Kasseler Kitas und Schulen teils gefährliche Szenen ab. Schuldezernentin Anne Janz und Verkehrs- und Ordnungsdezernent Dirk Stochla appellieren deshalb an alle Verkehrsteilnehmer, in diesen Bereichen besondere Rücksicht auf die Kinder zu nehmen. Insbesondere an die Eltern richten sie die Bitte, im Sinne von mehr Verkehrssicherheit nach Möglichkeit nicht in unmittelbarer Nähe von Kitas und Schulen zu parken, sondern in ausreichendem Abstand das Fahrzeug abzustellen und ihr Kind – wenn es noch nicht geübt ist – gegebenenfalls die letzten Meter zu begleiten. Zudem verweisen sie auf das gute ÖPNV-Angebot in der Stadt und raten, den Weg zur Kita häufiger als bisher gemeinsam zu Fuß zurückzulegen und die Kinder nach entsprechender Übung ihren Schulweg alleine bewältigen zu lassen.
Die Schuldezernentin Anne Janz weist darauf hin, dass gerade nach den Sommerferien wieder viele Schulanfänger in der Stadt unterwegs sein werden. Es obliege den Eltern, rechtzeitig mit ihnen den Schulweg zu trainieren und das sichere Verhalten im Straßenverkehr sorgfältig zu üben. „Trauen Sie Ihren Kindern etwas zu! Wenn man sie ständig mit dem Auto bringt und abholt, bringt man sie um wichtige Erfahrungen und trägt dazu bei, dass die selbständige Mobilität von Schulkindern immer mehr verloren geht. Dies jedenfalls sind Erkenntnisse und Studien des ADAC, der Deutschen Verkehrswacht oder der Bundesarbeitsgemeinschaft „Mehr Sicherheit für Kinder““, so Janz.
Gleichwohl hat Kassels Verkehrsdezernent Dirk Stochla Verständnis, dass es Situationen geben kann, in denen Kinder auch einmal mit dem Auto zur Kita oder in die Schule gebracht werden müssen. In diesen Fällen appelliert er, sich an die Verkehrsregeln zu halten und insbesondere gegenüber den kleinsten und schwächsten Verkehrsteilnehmern besondere Vorsicht und Rücksichtnahme walten zu lassen. Denn gerade durch regelwidriges Anhalten und riskante Fahrmanöver komme es vor Grundschulen und Kitas häufig zu gefährlichen Situationen, die das Ordnungsamt auf den Plan rufen.
Im Zentrum der zu Recht geahndeten Verstöße vor Kitas und Schulen stehen vor allem das Parken auf Feuerwehrzufahrten, auf Überwegen, den Gehwegen oder im absoluten Halteverbot, das Parken in der zweiten Reihe und weitere gefährliche Eingriffe in den Straßenverkehr. Oft sind es die Leitungen von Kitas und Schulen selbst, die die Initiative ergreifen und das Ordnungsamt bitten, Kontrollen durchzuführen, weil sie die Sicherheit der Kinder durch teilweise unzumutbare Verkehrsverhältnisse vor ihren Einrichtungen gefährdet sehen. Vor allem Kita-Kindern und Erstklässlern fehlt noch die Übersicht, um sich sicher zwischen den kreuz und quer parkenden und riskant wendenden Autos zu bewegen.
„Angesichts dieser sich ständig wiederholenden Szenen sind und bleiben Kontrollen vor Kitas und Schulen leider sinnvoll und notwendig“, so Stochla. „Die Ordnungspolizistinnen und –polizisten der Verkehrsüberwachung handeln stets mit Augenmaß, aber wenn es um die Sicherheit der Kinder geht, gilt bei schwerwiegenden Verstößen Null-Toleranz!“ Wie wichtig es der Stadt sei, die Sicherheit für Kinder im Straßenverkehr zu erhöhen, zeige sich auch an dem kürzlich angeordneten Tempo 30 vor fünf Kasseler Schulen. Derzeit werde geprüft, ob weitere schutzbedürftige Einrichtungen diesem Beispiel folgen werden. Insbesondere Kitas, vor denen noch nicht Tempo 30 gilt, sollen folgen.
PM: Stadt Kassel (HJ)