Moderne Zeiten

© 2016 NHR
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Hochgeschwindigkeits-Breitband-Netze, Künstliche Intelligenz, Autopiloten, humanoide Roboter, Hyperloop … im Moment überschlagen sich die Nachrichten, was neue technische Errungenschaften angeht. Man könnte meinen, die nächste Weltausstellung stehe kurz bevor. Sicher zeigt uns Howard Stark bald sein (dank der von ihm erfundenen Gravitationrevisionstechnik) schwebendes Auto und sein Sohn Tony patrouilliert im rot-goldenen Kampfanzug über der Stadt und bekämpft das Böse. Sind wir alle völlig von Sinnen?

Was im Marvel-Universum längst „Realität“ ist, scheint sich inzwischen auch in Midgård (also unserer Welt) zu manifestieren. Ich warte nur noch darauf, dass ein kräftiger Naturbursche mit einem großen Hammer vom Himmel fällt und allen Frauen die Köpfe verdreht. Oder Lorelai tut selbiges mit den Kerlen durch bloßes Handauflegen. Haben wir gerade ohne es zu wissen ein Paralleluniversum betreten, steht die Konvergenz (aus „Thor – The Dark Kingdom“) unmittelbar bevor oder was sollen uns die nach Science-Fiction klingenden Meldungen sagen?

Zumindest einige unter uns sehen solche Hypes durchaus kritisch. Martin Holland fordert in seinem Kommentar auf heise.de „Schluss mit dem Hyperloop-Hype“. Er hält die zahlreichen Ankündigungen der beiden Kontrahenten auf diesem Gebiet für hoffnungslos überzogen und fordert diese auf, erst einmal einen funktionierenden Prototyp vorzuzeigen und konkret etwas über die Kosten zu sagen, bevor Großprojekte geplant werden.

Auch der Science-Fiction-Schriftsteller Isaac Asimov (1920 – 1992), nicht nur durch seine zahlreichen und sehr detaillierten Robotergeschichten bekannt, beschäftigte sich intensiv mit Fragen der Integration von Robotern (aus heutiger Sicht würde man sie „Androiden“ nennen) in das gesellschaftliche Leben. Gerade der im Jahr 2000 verfilmte Roman „Der Zweihundertjährige“ (Film: Der 200 Jahre Mann) hatte die damit einhergehende Problematik zum Kernthema.

Dass Götter in Wahrheit nur Außerirdische mit größerem Wissen und besserer Technik seien, hat Erich von Däniken sicher nicht als einziger behauptet. Die in den Avengers-Filmen auftretenden Asen basieren tatsächlich auf der sehr kreativ umgesetzten nordischen Mythologie. „Was für Euch Magie ist, nennen wir Wissenschaft“ sagt Freya.

Erklärungen?

Wir können nur die Auswirkungen beobachten, über die Motive lässt sich bestenfalls spekulieren. Am Ende ist es vielleicht absolut trivial: Damit diese leidige Flüchtlingsthematik endlich mal aus den Köpfen raus kommt, muss das Volk mit neuen Nachrichten gefüttert werden. Warum auch nicht? Beim Griechenland-Finanz-Desaster hat es ja auch funktioniert. Damals kamen die Flüchtlinge urplötzlich in Scharen, nachdem zuvor auf den drohenden „Grexit“ niemand angesprungen ist. Der „Brexit“ zusammen mit der EM schaffte es ebenfalls erfolgreich, die Leute abzulenken. Nun ist dies beides vorbei, und bevor wir zur Tagesordnung zurückkehren und dann doch noch die wirklich wichtigen Themen besprechen, sorgt man lieber für neue Ablenkung. Brot und Spiele für das Volk. Was kommt als nächstes? Leben auf dem Mars? Ach nee, das hatten wir ja schon. Die Taelons, das wäre doch mal was.

Christoph Jüngling

Ich bin seit über 25 Jahren selbständiger Softwareentwickler und IT-Berater. Für die Nordhessen-Rundschau schreibe ich unter anderem über IT-relevante Themen mit der Hoffnung, die Hintergründe auch für Laien verständlich zu machen. Denn besonders in der IT-Welt gilt: "Nichts ist so, wie es scheint."

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