Schlaraffia Kassel: Ein Ort, wo Humor, Kunst und Freundschaft aufeinandertreffen

Schlaraffia Kassel: Ein Ort, wo Humor, Kunst und Freundschaft aufeinandertreffen
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Kassel ist bekannt für seine kulturelle Vielfalt, und neben der weltweit beachteten documenta gibt es auch weniger bekannte, aber nicht weniger interessante kulturelle Gruppen. Eine dieser Gruppen ist die Schlaraffia, eine Männergesellschaft, die seit vielen Jahrzehnten in Kassel existiert. Doch was steckt hinter dieser scheinbar rätselhaften Organisation?

Was ist die Schlaraffia?

Die Schlaraffia ist eine humorvolle, kulturbetonte und gesellige Gemeinschaft, die 1859 in Prag gegründet wurde. Sie entwickelte sich aus dem Wunsch, einen Gegenpol zu den steifen, oft strengen Formen der Gesellschaft zu schaffen. Die Mitglieder, die sich selbst „Schlaraffen“ nennen, treffen sich als sogenannte „Ritter, Knappen und Junker“ zu regelmäßigen Zusammenkünften, genannt Sippungen, um gemeinsam zu lachen, zu dichten, zu musizieren und Kunst zu zelebrieren. Dabei geht es nicht um politischen Einfluss oder wirtschaftlichen Vorteil, sondern um die Pflege von Kunst, Humor und Freundschaft.

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Die Schlaraffia folgt einem festgelegten Ritual und verwendet eine eigene, humorvolle Sprache. Hier einige Beispiele: Lulu für Begrüßung, Pilger für einen Gast, der kein Schlaraffe ist, und Quell für ein Bier. Diese Sprache erinnert an mittelalterliche Ritterorden und gibt den Treffen einen spielerischen Charakter. In der sogenannten „Burg“, dem Versammlungsort der Schlaraffen, stehen Humor, Satire und parodistische Elemente im Vordergrund, wobei das soziale und kulturelle Miteinander stets im Mittelpunkt steht.

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Die Schlaraffia in Kassel

In Kassel gibt es eine traditionsreiche Schlaraffia-Vereinigung, die im Jahr 1883 gegründet wurde und unter dem Namen „Reich Chasalla“ firmiert. Sie gehört zu den ältesten Vereinen dieser Art in Deutschland und zählt heute zu einem Netzwerk von über 260 Reychen (Vereinigungen) weltweit. Mit einem hohen Maß an Ritualen und Traditionen pflegen die Kasseler Schlaraffen ihr kulturelles Erbe in regelmäßigen Treffen während der sogenannten „Winterung“, der aktiven Phase der Schlaraffen, die von Oktober bis April andauert.

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Die Zusammenkünfte der Schlaraffen in Kassel sind von Heiterkeit und gegenseitiger Wertschätzung geprägt. In diesen humorvollen Abenden werden Reden gehalten, Gedichte rezitiert, musikalische Darbietungen vorgeführt und das gemeinsame Lachen kultiviert. Dabei nehmen sich die Mitglieder selbst nicht allzu ernst, was für eine lockere und angenehme Atmosphäre sorgt. Es gibt keine politischen oder religiösen Diskussionen, sondern allein die Freude an Kunst und Freundschaft.

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Ein gesellschaftliches Mysterium

Die Schlaraffia ist eine Männergesellschaft, und obwohl ihre Traditionen mit dem Mittelalter kokettieren, ist sie doch alles andere als rückwärtsgewandt. Sie bietet den Mitgliedern einen Raum, in dem sie jenseits von beruflichen und gesellschaftlichen Zwängen ihre Kreativität ausleben können. Besonders in einer schnelllebigen und oft stressigen Welt wie heute bietet die Schlaraffia einen Rückzugsort, an dem Spaß, Kunst und Humor im Vordergrund stehen.

Für Außenstehende bleibt die Schlaraffia oft ein Mysterium, da sie nicht öffentlich wirbt und ihre Versammlungen nicht für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Doch für die Mitglieder ist sie ein Ort der Gemeinschaft, an dem Kreativität und Spaß ohne Konkurrenzdenken gepflegt werden können.

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Fazit

Die Schlaraffia in Kassel ist eine faszinierende und einzigartige kulturelle Institution, die in einer Welt, die oft von Leistungsdruck und Ernsthaftigkeit geprägt ist, einen humorvollen Gegenpol bildet. Mit einem unverwechselbaren Mix aus Kunst, Humor und Ritualen verbindet sie die Kasseler Mitglieder auf eine ganz besondere Weise. Wer mehr über die Schlaraffia erfahren möchte, muss sich allerdings gedulden – denn nur durch persönliche Einladung und Initiation kann man Teil dieser besonderen Gemeinschaft werden. Doch eins ist sicher: In der Schlaraffia wird das Leben auf die leichte Schulter genommen – und genau das macht ihren besonderen Reiz aus.

Link: https://schlaraffia-chasalla.de/

Bilder/Text © NHR

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