Corona-Pandemie: Gesundheit! Kolumne von Dr. Karin Müller 25. März 2020
Gesundheit!
Kolumne von Dr. Karin Müller, Leiterin des Gesundheitsamts der Region Kassel
Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,
ist es Ihnen auch schon mal so gegangen, dass die Ungewissheit an Ihnen genagt hat: „Bin ich vielleicht infiziert und weiß es gar nicht?“ Dann ist der Wunsch nach Klarheit mehr als verständlich. Sie würden sich am liebsten testen lassen. Ich möchte Ihnen deshalb erklären, nach welchen Kriterien wir derzeit testen und warum Sie Ihre Ungewissheit dennoch in den Griff bekommen, wenn Sie nicht für einen Test infrage kommen.
In Zeiten einer Krise sind wir alle angehalten, unsere Kräfte auf das Wesentliche zu konzentrieren. Gleiches gilt für die vorhandenen Test- und Laborkapazitäten. Das Robert-Koch-Institut definiert daher, wer getestet werden sollte: Zum einen sind das die begründeten Verdachtsfälle, wenn Sie Symptome wie Husten und Fieber zeigen und in den letzten 14 Tagen Kontakt zu einer an COVID-19 erkrankten Person hatten. Zum anderen werden Personen mit akuten Symptomen getestet, die zur Risikogruppe gehören, damit sie den notwendigen Schutz frühzeitig erhalten oder die zum Gesundheitssystem gehören, damit sie diesen Schutz bestmöglich leisten können. Wenn Sie in den letzten 14 Tagen aus einem Risikogebiet gekommen sind und noch keine Symptome aufweisen, sind Sie ohne Test angehalten ab dem Tag der Rückreise für 14 Tage in häuslicher Quarantäne zu bleiben.
Generell gilt: Solange Sie keine Symptome aufweisen, brauchen Sie keinen Test. Jeder und Jede sollte sich unabhängig von Symptomen so verhalten, dass Sie sich und niemand anderen anstecken könnten. Und wenn Sie Symptome wie den trockenen Reizhusten oder Fieber aufweisen, dann wenden Sie sich bitte an Ihren Hausarzt oder Hausärztin. Die Ärztinnen und Ärzte, der ärztliche Bereitschaftsdienst und auch das Gesundheitsamt entscheiden dann nach den Kriterien des Robert-Koch-Instituts, ob ein Test sinnvoll ist.
Bleiben Sie gesund,
Ihre Dr. Karin Müller