Rasengleis und 200 neue Bäume werten die Wilhelmshöher Allee auf
Von der einst prachtvollen Wilhelmshöher Allee, die Landgraf Friedrich II. 1767/68 hat anlegen lassen, ist heute kaum noch etwas zu sehen. Das soll sich ändern: Die Stadt Kassel wertet die Wilhelmshöher Allee gestalterisch als verbindendes grünes Band zwischen Bergpark und Innenstadt wieder auf. Die Arbeiten haben jetzt begonnen. Die Wilhelmshöher Allee als verbindendes Band zwischen dem UNESCO-Weltkulturerbe Bergpark Wilhelmshöhe und der Kasseler Innenstadt wird jetzt gestalterisch aufgewertet: Die Allee erhält in weiten Bereichen ein Rasengleis, das von Hainbuchenhecken eingefasst wird. Zudem sollen 200 neue Linden entlang der Allee gepflanzt und etwa 450 vorhandene Bäume saniert werden.
Die Kasseler Verkehrsgesellschaft KVG hat bereits begonnen, das automatische Bewässerungssystem für das Rasengleis einzubauen. Dieses soll dafür sorgen, dass das Rasengleis zwischen Brüder-Grimm-Platz und der Haltestelle Kirchweg dauerhaft grün bleibt. Dort wurde eine Wasserleitung im Gleisbett verlegt, über die Wasser in Bewässerungsmatten verteilt wird. In diesen Matten befinden sich kleine Röhrchen, aus deren Öffnungen dosiert Wasser austritt.
Unmittelbar darauf wird Rasensubstrat in einer Höhe von etwa zehn bis zwölf Zentimetern eingebaut, auf das Rollrasen aufgelegt wird. Durch die durchgängig befeuchteten Vliesmatten können sich die Rasenwurzeln mit Wasser versorgen. Gesteuert wird das gesamte System zentral und automatisch, so dass bei trockener Witterung, wenn der Rasen gegossen werden müsste, die Bewässerung automatisch aktiviert wird. Sie sorgt zudem dafür, dass bei Regenwetter nicht gewässert wird. Bei Bedarf kann dem Wasser auch ein Dünger beigemischt werden.
Die Wasserleitung und die weitere Technik für das System werden in einem Gebäude in der Wilhelmshöher Allee in Höhe 16 mit der Computersteuerung verbunden. Das System kann zusätzlich an einem Computerarbeitsplatz im Umwelt- und Gartenamt manuell gesteuert werden. Insgesamt werden etwa 7.700 qm Bewässerungsmatten und etwa 9.000 qm Rollrasen eingebaut.
Parallel zum Rasengleis werden Hainbuchenhecken gepflanzt, die das grüne Band in der Wilhelmshöher Allee flankieren und den Straßenraum optisch gliedern sollen.
Das Rasengleis ist Bestandteil des Gesamtkonzeptes zur gestalterischen Aufwertung der Wilhelmshöher Allee. Dieses sieht auch vor, die etwa 450 vorhandenen Bäume zu sanieren und 200 zusätzliche Linden neu zu pflanzen. Neben dem Einbau des Rasengleises, der Neupflanzung und Sanierung von Bäumen sollen die bereits ausgetauschten Stahlmasten für die Oberleitung der Straßenbahnen wieder begrünt werden. Zudem ist vorgesehen, entlang der Wilhelmshöher Allee einheitlich gestaltete Sitzbänke aufzustellen.
Die Wilhelmshöher Allee soll städtebaulich, denkmalpflegerisch und grüngestalterisch gestärkt und als verbindendes grünes Band zwischen Bergpark und Innenstadt erlebbar gemacht werden. Dafür wurde die Wilhelmshöher Allee als Premiumprojekt im Jahr 2015 in das Städtebauförderungsprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ des Bundes aufgenommen.
Abgeschlossen sein soll die Aufwertung der Wilhelmshöher Allee bis Ende 2018. Das „Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit“ fördert das Projekt mit 1,9 Millionen Euro. Rund 200.000 Euro zahlt die Stadt Kassel.
Quelle: Stadt Kassel (JH)