„Sagenhaft. Frau Holle neu entdecken“
Unter diesem Thema hatten die Deutsche Märchenstraße und der Werra-Meißner-Kreis am letzten Mittwoch nach Hessisch Lichtenau eingeladen. Anlass war das 200-jährige Jubiläum der Sagen der Brüder Grimm von 2016 bis 2018.
Frau Buchholz-Blödow, Marketingleiterin der Deutschen Märchenstraße, berichtete über die Aktionen der Jubiläumsjahre. So wurde im letzten Jahr der Auftakt in der Rattenfängerstadt Hameln gefeiert, eine der bekanntesten Sagen der Brüder Grimm. In diesem Jahr findet der Veranstaltungsschwerpunkt des Sagenjubiläums im Werra-Meißner-Kreis zum Thema „Rund um Frau Holle“ statt. Über 50 Termine mit verschiedenartigen Veranstaltungen werden bis zum Jahresende zu diesem Thema dort angeboten.
Eine Reihe Mitglieder der Deutschen Märchenstraße waren der Einladung gefolgt, wobei die Sagenfigur „Baxmann“ und „Mönch“ aus Hessisch Oldendorf und die Vertreterin aus Steinau an der Straße die weitesten Anreisen hatten.
Nach den Grußworten von Bürgermeister Michael Heußner und Frau Buchholz-Blödow von der Deutschen Märchenstraße folgten die interessanten Beiträge von dem Geschäftsführer des Geo-Naturparks Frau-Holle-Land, Marco Lenarduzzi, und Dr. Bernhard Lauer von der Brüder Grimm-Gesellschaft Kassel e.V.
Marco Lenarduzzi ging auf die Neuordnung des jetzigen Geo-Naturparks Frau-Holle-Land und dessen Namensfindung ein. So schilderte er die Erfahrungen, den Naturpark mit der vorherigen Bezeichnung Naturpark Meißner-Kaufunger Wald deutschlandweit bekannt zu machen. Ein schwieriges Unterfangen, was letztlich nicht gelang. Mit Frau Holle als Märchenfigur der Brüder Grimm sei das völlig anders. Jeder im In- und Ausland habe zu dieser Figur eine Wahrnehmung und so könne die Marketing-Strategie auch völlig anders aufgebaut werden. Außerdem gäbe es im Kreis viele Orte, die sich schon dem Thema widmeten. Er führte dazu die Gold- und Pechmarie-Figuren auf den Brunnen in Orferode ebenso an wie das Holleum, den Frau-Holle-Park und -rundweg in Hessisch Lichtenau.
Dr. Bernhard Lauer als Geschäftsführer der Brüder-Grimm-Gesellschaft e. V. gab einen Einblick in die kulturgeschichtlichen Aspekte der Frau Holle von der Antike bis zur Gegenwart.
Ganz in ihren Bann zog die Erzählwanderin Gudrun Rathke die Gäste mit ihren wunderbaren Erzählungen, die unter der Überschrift „Vergiss das Beste nicht – Sagenschätze rund um den Hausberg der Frau Holle“ standen.
Anschließend führte Anne Huck als „Frau Holle“ die Gäste über den gleichnamigen Rundweg im Frau Holle-Park, der auch den Besuch des Holleums (Frau Holle Museum) beinhaltete.
Quelle: Stadt Hessisch Lichtenau (JH-cj)