Spektakulärer Ersatzgegner aus Venezuela: Mario Jassmann muss Boxkampf in Korbach neu planen
Mario Jassmann muss umdisponieren: Sein Titelkampf gegen den Kölner Marc Lambertz, geplant für Samstag, den 9. November, in Korbach, wurde abgesagt. Lambertz musste die Teilnahme an der Internationalen Deutschen Meisterschaft im Supermittelgewicht kurzfristig zurückziehen. Der Grund: Bei einer Behandlung gegen Knieprobleme zog er sich eine Blutvergiftung zu. „Das ist wirklich bedauerlich, vor allem für Lambertz selbst, und dann natürlich auch für mich“, kommentierte Jassmann, der sich 15 Wochen lang auf das Duell vorbereitet hatte.
Doch anstatt den Abend platzen zu lassen, reagierten Jassmann und sein Promoter Enrico Schütze schnell. Ein Ersatzgegner war zur Hand: Der Venezolaner Carlos Eduardo Jimenez wird nun in der Korbacher Kreissporthalle gegen Jassmann antreten. Jimenez, 39 Jahre alt und zuletzt im Oktober im Kampf gegen Almir Skrijelj unterlegen, ist kein Unbekannter. Skrijelj verlor wiederum gegen Jassmann im Oktober 2023, als dieser seinen Meistertitel durch Technischen K.o. verteidigte.
Jimenez, der sich in Magdeburg auch dem Halbschwergewichtler und IBF-Ranglistenersten Michael Eifert stellte, gilt als ein typischer Vertreter der südamerikanischen Boxschule: physisch stark, oft auf überraschende Schläge aus, jedoch technisch weniger präzise. „Viel kann ich über ihn nicht sagen“, meint Jassmann. „Boxer aus Südamerika sind generell unbequem, aber ich konzentriere mich ohnehin auf mich selbst.“
Ob der Kampf tatsächlich als Titelverteidigung für Jassmann zählt, entscheidet der Bund Deutscher Berufsboxer (BDB) noch. Derzeit ist das Duell auf zehn Runden angesetzt. Wer Jimenez schon vorher in Augenschein nehmen möchte, kann dies beim öffentlichen Wiegen im Korbacher Kino CineK am Freitag um 16 Uhr.
Zusätzlich richtet Jassmann seinen Blick in die Zukunft: Sein Promoter Schütze hat bei der WBO (World Boxing Organization) in Puerto Rico einen Antrag gestellt, Jassmann in deren Welt-Ranking zu platzieren. Ein Erfolg wäre für den Korbacher Boxer ein bedeutender Schritt in Richtung größere internationale Kämpfe – und eine bemerkenswerte Leistung, da Jassmanns Team nur über begrenzte finanzielle Mittel verfügt. „In einem zweiten der großen vier Weltverbände gerankt zu sein, wäre ein enormer Erfolg für uns,“ sagt er optimistisch.