Kampagne zum Welt-AIDS-Tag: „Positiv zusammen leben

aids„Positiv zusammen leben und respektvoll miteinander umgehen“, so lautet die zentrale Kampagne der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zum Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember. Diese Aktion findet bei der Stadt Kassel große Unterstützung, erklärte Stadträtin und Gesundheitsdezernentin Anne Janz. „Es ist wichtig, über HIV und AIDS aufzuklären. Wir müssen erreichen, Ängste und Vorurteile abzubauen und dafür Respekt und Normalität im Umgang mit HIV-infizierten Menschen zu steigern.“

Die Leiterin des Gesundheitsamtes Region Kassel Dr. Karin Müller, ergänzt: „Menschen, die mit dem HIV-Virus infiziert wurden und erkranken, erfahren auch heutzutage noch Diskriminierung und Ausgrenzung. Dabei gibt es keinen Grund, im normalen Umgang mit HIV-infizierten Menschen Angst zu haben.“

Immer noch zu wenig Bürger und Bürgerinnen wissen, sagte Dr. Müller, dass HIV-Erkrankungen nur über den direkten Kontakt mit Blut, Vaginalsekret, Sperma oder Muttermilch übertragen werden. Der häufigste Infektionsweg ist der ungeschützte Geschlechtsverkehr und die Mehrfachbenutzung von verunreinigten Spritzen beim Drogenkonsum.

Um Neuerkrankungen zu vermeiden, sei es wichtig, die vordringlichste Präventionsmaßnahme zu beachten: nämlich die Benutzung von Kondomen. Denn leider wissen viele Menschen nichts von ihrer HIV-Erkrankung, insbesondere die Bevölkerungsgruppe mit einem erhöhten Infektionsrisiko, sagte die Leiterin des Gesundheitsamtes. Dazu gehören zum Beispiel Männer, die Sex mit Männern haben, oder auch heterosexuelle Menschen mit vielen wechselnden Partnern und Partnerinnen. Diese sollten sich mehr als bisher und häufiger testen lassen.

Wenn man befürchtet, sich kurz zuvor mit dem HIV-Virus angesteckt zu haben – etwa weil man ungeschützten Geschlechtsverkehr hatte oder das Kondom beim Sex geplatzt ist -,sollte man auf spezielle Anzeichen besonders achten, die bis sechs Wochen nach der Ansteckung auftreten können. Dies sei beispielsweise ein fieberhafter Kondommit Halsschmerzen, geschwollene Lymphknoten und Fieber oder ein leichter Hautausschlag am Rumpf, sagte Dr. Müller.

Angebote für HIV-Tests gibt es bei den Gesundheitsämtern oder in vielen AIDS-Beratungsstellen. Auch niedergelassene Ärzte können den Test auf HIV anbieten. Insbesondere dann, wenn bestimmte Symptome und Erkrankungen, die an eine HIV Infektion denken lassen, vorhanden sind.

(Anonyme) Beratung und Information zum Thema HIV und AIDS bietet die AIDS-Hilfe und die AIDS-Beratungsstelle des Gesundheitsamtes Region Kassel unter der Telefonnummer (0561) 1003-1960 an. Für ein persönliches Gespräch ist es ratsam, sich anzumelden.

Zahlen und Daten:

Seit mehreren Jahren haben sich die Zahl der Menschen, die mit einer HIV-Infektion leben, und die Anzahl der Menschen, die neu erkranken, nicht wesentlich verändert. Dies gilt für Hessen wie auch für Gesamtdeutschland.

Das Robert-Koch-Institut, an das die HIV-Diagnosen anonym gemeldet werden müssen, ermittelte für das vergangene Jahr 2015 circa 84.700 Menschen in Deutschland, die mit HIV erkrankt waren. Die am stärksten von HIV betroffene Gruppe waren Männer, die Sex mit Männern haben. 750 Personen waren auf heterosexuellem Wege, 250 Personen durch intravenösen Drogenkonsum infiziert worden. In Hessen lebten nach Schätzungen Ende 2015 etwa 6.400 Menschen, davon 1.110 Frauen, mit HIV/AIDS. 330 Menschen hatten sich neu infiziert.

Insgesamt sinkt die Zahl der Neuinfektionen seit 1997 stetig und lag 2014 bei zwei Millionen Menschen weltweit. Auch die Zahl der AIDS-Toten ist seit dem Jahr 2005 rückläufig. Grund ist, dass hochwirksame Medikamente als Therapie zur Verfügung stehen. Wird die HIV-Infektion rechtzeitig erkannt und behandelt, kann das Vollbild einer Aids-Erkrankung verhindert werden.

Quelle: Stadt Kassel (JH)

NHR

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