Einzug ins Landesmuseum – Das Steinkammergrab von Züschen

MHK_Rekonstruktion Grab von Züschen im HLM_Foto Irina Görner
MHK_Rekonstruktion Grab von Züschen im HLM_Foto Irina Görner

Mit einer Rekonstruktion des Steinkammergrabes von Züschen wurde der Ausstellungsrundgang im Hessischen Landesmuseum in den vergangenen Tagen ergänzt. Im Bereich der Vor- und Frühgeschichte ist eine Teilnachbildung des rund 5.000 Jahre alten Grabes aufgebaut. Abgüsse von fünf Wandsteinen – bis zu 3 m lang und etwa 1,5 m hoch – zeigen das Endstück der Kammer im Innern einer großen Vitrine.

 

Die Rekonstruktion des Züschener Grabes im Hessischen Landesmuseum ist nicht neu, wird aber als bewährtes Element aus der alten Dauerausstellung übernommen.

MHK_Original Grab von Züschen Ende 19. Jh_Archiv MHK
MHK_Original Grab von Züschen Ende 19. Jh_Archiv MHK

Sein Aufbau gestaltet sich heute natürlich viel einfacher als der des Originals vor einigen tausend Jahren. Anstelle von Holzrollen, Schlitten und Seilen stehen Hubwagen zur Verfügung. Die etwa 1,5 Tonnen schweren Originalsteine wurden durch einen Abguss aus Kunstharz und versteifenden Glasfasermatten ersetzt.

 

Die Originalsteine des Grabes befinden sich noch heute bei Züschen im Schwalm-Eder-Kreis. Insgesamt 25 in Reihe gestellte metergroße Buntsandsteinplatten bilden ein Rechteck von rund 20 Metern Länge und 2,50 Metern innerer Breite. Die Größe der Steinblöcke lässt erahnen, welch großer Aufwand mit ihrem Transport und ihrer Aufrichtung verbunden war. Ursprünglich lag der Grabraum, mit großen Steinplatten abgedeckt, unter einem Hügel aus Erde und kleineren Steinen. Zugang gewährte eine große durchlochte Steinplatte, die an einem der beiden Kammerenden eingebaut war. Über Jahrhunderte hinweg waren solche Grabanlagen in Gebrauch. Sie dienten als Kollektivgräber, also Grabräume, die man immer wieder aufsuchte um neue Tote darin zu bestatten. Die Rekonstruktion im Hessischen Landesmuseum macht die alte Bestattungssitte in Ansätzen erfahrbar.

 

(CB)

NHR

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